Als ich in die besorgten, liebevollen Gesichter meiner Freunde sah, konnte ich die Tränen endgültig nicht mehr zurückhalten. "Es tut mir so leid.", schluchzte ich, während mir die Tränen über die Wangen strömten. "Ach Süße, du konntest ja nichts dafür.", entgegnete Caroline und auch sie begann zu weinen. Bonnie und Caroline zogen mich in eine lange, herzliche Umarmung und sofort fühlte ich mich wesentlich besser. Auch Tyler und Matt verziehen mir. "Ach, Kleine, wie kann man dir lang böse sein?", fragte Matt grinsend und legte mir einen Arm um die Schulter. Auch Jeremy und Alaric stießen nun zu uns und Jeremy fiel in meine Arme. "Ich hatte schon gedacht, dass wir dich nie zurückbekommen.", flüsterte er leise in mein Ohr. Ich drückte ihn fest und versicherte: "Mich bekommt man nicht so leicht los." Alaric sah mich mit seinem väterlichen, gutmütigen Blick an und auch wir umarmten uns. "Willkommen zu Hause.", sagte er. Ich lächelte ihn an und war so glücklich wieder hier zu sein. Alle Probleme hatten sich geklärt. Nun ja, fast alle. Da war immer noch die Sache mit Damon und Klaus.Trotz der aussichtslosen Situation, fühlte ich mich gestärkt und bereit eine Lösung für das Problem zu finden.
Wir setzten und und sie begannen mir zu erzählen, was ich alles verpasst hatte. Ich staunte nicht schlecht, als ich hörte, dass Tyler jetzt mit Caroline zusammen war. Ich freute mich für die Beiden, sie sahen glücklich aus und nur das zählte. Als Bonnie gerade mittendrin war, mir zu erzählen, was sie neues gelernt hatte, klingelte es. Elena sah verwundert zur Tür und war kurz davor sie zu öffnen. Ich erstarrte, als ich den Unbekannten vor der Tür atmen hörte. Ich hatte dieses Atmen schon tausende Male gehört und wusste genau, wer das war. "Es ist Damon.", stieß ich gepresst hervor. Elena drehte sich überrascht um. "Woher weißt du das?", fragte sie verwundert. "Ich...weiß es einfach. Ich will nicht mit ihm reden.", erklärte ich und eilte in die Küche. Elena öffnete zögerlich die Tür und fragte dann: "Was willst du, Damon?". "Ich will mit Sadie sprechen.", verlangte er und ich hörte, wie er ins Haus gehen wollte, doch Elena stellte sich ihm in den Weg. "Sie möchte aber nicht mit dir reden.", erklärte sie. "Komm schon, Elena, ist das dein Ernst?", fragte er und leichte Belustigung schwang in seiner Stimme mit. "Mein voller Ernst.", entgegnete sie fest. Damon atmete zischend aus. "Also schön. Wie ihr meint. Aber hat sie dir schon erzählt, in wen sie seit Neuestem verliebt ist? Das wirst du nämlich nie erraten. Es ist unser guter Freund Klaus.", erzählte Damon zynisch. Elena schnappte nach Luft. "Ganz genau. Hab ich mir doch gedacht, dass sie das verschwiegen hat. Schönen Abend noch.", meinte er sarkastisch und verschwand.
Elena schloss die Tür und schlurfte zurück ins Wohnzimmer. Mein Gesicht versteinerte und ich spürte wie alle Blicke auf mich gerichtet waren. Wie konnte er das nur tun? Das er diese Karte ausspielen würde, hätte ich nie gedacht. Das wird ein Nachspiel haben! "Sadie?", war das Einzige, was Elena sagte, doch in diesem einen Wort, schwang so viel mit. Enttäuschung, Ungläubigkeit, Wut. Auch, wenn ich am liebsten weggerannt wäre, drehte ich mich um und ging zu den anderen ins Wohnzimmer. "Damon hat nur Spaß gemacht, oder? Das kann ja wohl unmöglich sein Ernst gewesen sein. Ich meine, das geht ja nicht, das ist doch nicht möglich. Oder?", mit jedem Wort wurde sie unsicherer. "Damon hat Recht.", sagte ich, doch dieses Mal mit mehr Überzeugung und ohne den Blick zu senken. Ich muss mich nicht für meine Gefühle schämen! Klar, Klaus ist nicht gerade für seine Güte oder sein gutes Wesen bekannt, aber irgendwie hatte er es geschafft, dass ich mich in ihn verliebt habe. Er hat mir meine Gefühle zurückgeschenkt, damit ich herausfinden kann, ob ich ihn auch liebe oder nicht. Er hat mir die Wahl gelassen. Ich könnte auch zu Damon zurück. Er ist nicht wirklich böse. Daran wollte ich zumindest glauben.
Als ich in die Gesichter meiner Freunde und meiner Familie sah, war überall dasselbe zu sehen. Unverständnis. "Aber...warum?", fragte Elena nach einer Weile der Stille. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Es ist einfach so passiert, ich habe das nicht geplant oder so. Er ist nicht so, wie es scheint. Zu mir ist er anders. Er ist warmherzig und liebevoll und lustig. Er kümmert sich um mich und gibt mir das Gefühl die Einzige für ihn zu sein. Es ist, als könnte ihn nichts davon abbringen, bei mir zu sein.", versuchte ich zu erklären. Gerade als Elena mich mal wieder belehren wollte, kam mir Caroline zu Hilfe. "Ich finde, dass ist allein Sadies Entscheidung. Wenn sie sich in ihn verliebt hat, dann ist das so und wir müssen das akzeptieren. Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber ich bin auf deiner Seite, Sadie.", erklärte sie. Ich lächelte sie dankbar an. Das mussten alle erstmal verdauen, doch dann stimmten sie zu. Ich sah in die ehrlichen Gesichter meiner Liebsten und in ihnen war nichts zu sehen außer Vertrauen und Liebe. Niemand verurteilte mich und jeder von ihnen war damit einverstanden. Jeder, bis auf Elena. Sie stand immer noch verstört da und starrte zu Boden. Ich gab den Anderen mit einem Blick zu verstehen, dass ich gern allein mit ihr reden würde. "Also ich denke wir müssen jetzt mal los.", meinte Caroline "unauffällig" und alle murmelten zustimmend. Sie verließen fluchtartig das Haus. Jeremy und Alaric verkrümelten sich nach oben. Also waren wie nun allein.
"Elena?", fragte ich vorsichtig. Ihr Blick zuckte hoch. Sie starrte mich an und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch schloss ihn schließlich wieder. Flehend sah ich sie an. "Sag doch bitte was." Sie schloss die Augen und sog tief Luft ein. "Also schön, wie du willst. Ich kann es nicht fassen, dass du dich in Klaus verliebt hast. Hast du etwas schon vergessen, was er Stefan angetan hat oder sogar noch antut, was er dir angetan hat. Er tötet unschuldige Menschen und er würde ohne zu zögern, jeden von uns umbringen, wenn er einen Nutzen davon hätte. Er ist schrecklich und böse und überhaupt nicht das, was du verdient hast. Ich verstehe nicht, wieso du dir immer solche Typen aussuchst. Erst Damon, dann Klaus. Ok, mit Damon war ich dann einverstanden, aber nur, weil ich gemerkt, dass er dich wirklich liebt und wie sehr er sich durch dich verändert hat. Er ist ein ganz anderer Mann geworden. Doch ich bezweifle, dass du Klaus ändern kannst. Er ist einfach nur abgrundtief böse und es macht ihm auch noch Spaß!", schrie sie beinahe, doch ich unterbrach sie.
"Elena, ich weiß das Alles. Ich verstehe es selbst nicht, doch ich kann nichts für meine Gefühle. Sie sind einfach entstanden. Es ist ja nicht so, als würde mein Herz vorher Fragen "Oh, hey Sadie, ist es für dich in Ordnung, wenn du dich in Klaus verliebst?" Du weißt genau, dass es so nicht läuft. Bisher hat Klaus mir nichts Schlimmes angetan. Ich glaube daran, dass er irgendwann auf die gute Seite wechselt. Und ich werden da sein um ihn zu unterstützen.", herrschte ich energisch zurück. Elena war sprachlos und blinzelte. "Du willst also wirklich mit ihm zusammen sein?", fragte sie leise. Ich zuckte mit den Schultern. "Und was ist mit Damon?", fragte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Ich seufzte. "Frag mich etwas Leichteres." Ich ließ mich auf das Sofa fallen. Elena nahm neben mir Platz und ich sah, dass ihre Wut verraucht war. "Du hast keine Ahnung, was du machen sollst, oder?", fragte sie und strich mir die Haare zurück. Ich schüttelte traurig den Kopf. Sie zog mich in eine Umarmung und ich schloss die Augen und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. Elena und ich waren schon immer beste Freundinnen gewesen, Schwestern im Geiste, doch in der Zeit, in der ich hier bin, sind wir durch den ganzen übernatürlichen Kram, noch enger zusammen gewachsen. Ich liebe sie über alles und ich wüsste absolut nicht, was ich ohne sie machen würde.
"Wir finden schon eine Lösung, ok? Mach dir keine Sorgen, irgendwie kriegen wir das hin. Aber ich denke wir sollten jetzt schlafen gehen, es war ein ziemlich turbulenter Tag und ich bin total erledigt." gestand sie. Wir gingen auf unsere Zimmer.
Kurz bevor ich in meinem Zimmer verschwand, sagte ich: "Danke, Elena. Danke für alles. Ich hab dich lieb.". Sie lächelte und antwortete: "Ich hab dich auch lieb. Was auch kommen mag, wir halten zusammen." "Immer.", fügte ich noch hinzu. Lächelnd schlossen wir die Türen hinter uns. Ich zog mich aus und ließ mich in mein Bett fallen. Ich war wirklich völlig erledigt. Nicht körperlich, eher psychisch. Ich fragte mich, wie es wohl weitergehen würde. Ich malte mir eine wundervolle Zukunft aus, in der alle glücklich sind und niemand Trauer und Leid ertragen muss. Mit dieser schönen Vorstellung schlief ich ein.
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Love Happens...
FanfictionSadie Gilbert, die Cousine von Elena und Jeremy, kommt nach Mystic Falls und sie ändert das Leben aller komplett. Schon fast die Hoffnung doch noch die wahre Liebe zu finden aufgegeben, verliebt sie sich Hals über Kopf. Und das gleich zweimal!