Er küsste mich lange und zärtlich und ich wollte ihn am liebsten gar nicht gehen lassen. Eigentlich war es geplant, dass ich Klaus auf seinem Trip nach New Orleans begleitete, doch Elena brauchte mich jetzt. Wir waren jetzt schon knapp ein halbes Jahr zusammen und, was wahrscheinlich niemand gedacht hätte, wir hatten bisher keinen großen Streit. Wenn ich Klaus um etwas bat, dann tat er es, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hatte mich währenddessen weitestgehend von Damon und Rebekkah ferngehalten. Am Anfang war es sehr schwer, denn Damon wollte nicht aufgeben. Er rief mich permanent an und überhäufte mich mit Schokolade und Entschuldigungen, dass ich fast weich geworden wäre, wäre Klaus nicht gewesen. Irgendwann hatte er kapiert, dass ich jetzt fest mit Klaus zusammen war und, dass das zwischen uns ein für alle Mal aus war.
Rebekkah war da schon eine schwerere Nuss. Sie entschuldigte sich tausend Mal und versprach mir alles zu tun, was ich von ihr verlangte. Seitdem bekommen ich jeden Tag eine SMS, in der eine neue Entschuldigung stand und eine Sache, die sie an mir besonders mochte. Ich war erstaunt, wie viele Dinge sie an mir gut fand, aber ich antwortete auf keine ihrer Nachrichten. Jedoch war ich bereits sehr dazu geneigt ihr zu verzeihen, da sie sich wirklich sehr bemühte und sie trotz allem noch eine meiner besten Freundinnen war. Aber ich ließ sie noch etwas zappeln.
"Über was grübelst du schon wieder?", fragte Klaus grinsend und wickelte eine meiner Haarsträhnen um seinen Finger. "Nichts wichtiges.", gab ich grinsend zurück und küsste ihn auf seine Nasenspitze. "Musst du wirklich gehen?", fragte ich quängelnd. "Mir gefällt die Vorstellung mich für eine Weile von dir zu trennen auch nicht besonders, aber es muss leider sein. Du kannst immer noch mitkommen.", bot er zum wiederholtem Male an, doch ich lehnte ab. "Jemand muss hier bleiben und den Babysitter für Elena spielen. Sie ist ein junger Vampir, der noch dazu seine Gefühle abgeschaltet hat. Sie braucht mich jetzt. Und seien wir mal ehrlich ohne mich wären die Anderen aufgeschmissen.", sagte ich lachend. "Das stimmt allerdings.", pflichtete er mir bei und küsste mich ein letztes Mal, bevor er ging. "Melde dich, wenn es etwas Neues gibt.", rief ich ihm noch hinterher, als er schon durch die Tür war.
Ich seufzte. Nun musste ich mir überlegen, wie ich es anstellen sollte, dass Elena ihre Gefühle wieder anstellte. Die Bindung zu Damon war leider nutzlos und sie wollte partout ihre Gefühle nicht wiederhaben. Ich konnte es ihr nicht verdenken, nach allem, was in letzter Zeit passiert war. Der Gedanke, dass alles einfach auszublenden und nur noch nach den Instinkten zu handeln, war sehr verlockend. Doch es war der einfachste und der feigste Weg und daher wählte ich ihn nicht. Am besten war es wahrscheinlich, Elena erst einmal zu finden. Sie hielt sich so gut wie nie in unserem Haus auf. Meistens war sie unterwegs um Spaß zu haben oder tyrannisierte die Salvatores. Die Bindung zu Stefan war seit der Trennung von Damon wieder enger geworden, wofür ich sehr dankbar war. Klaus hatte ihn, wegen meiner Bitten, aus seiner Herrschaft entlassen und seine Gefühle wieder angestellt. Er war wieder mein bester Freund und wir zogen an einem Strang, was Elena anging. Was man von Damon nicht behaupten konnte. Er genießt es, dass Elena so ist wie er. Seit unserer Trennung machte er eine schlimme Zeit durch. Er ließ sich gehen, trank literweise Menschenblut, betrank sich und schlief mit jeder Frau, die ihm in die Finger fiel und das waren etliche. Ich hatte einmal versucht mit ihm darüber zu reden, doch er warf eine leere Scotchflasche nach mir und sagte, dass er mich nicht mehr sehen wollte, wenn ich ihm nicht sagen würde, dass ich ihn liebe. Er war natürlich betrunken gewesen, aber ich wusste trotzdem, dass er es wirklich so meinte. Daher hielt ich mich von ihm fern.
Ich beschloss Stefan anzurufen und ihn zu fragen, ob er wüsste, wo Elena sei. "Hey Stefan", begann ich, doch er unterbrach mich gleich. "Sadie, gut, dass du anrufst, du solltest so schnell wie möglich in die Schule kommen. Elena dreht vollkommen durch und hat bei einem ihrer Cheerleaderauftritte ein Mädchen als Blutspender benutzt. Sie lässt sich nicht kontrollieren, vielleicht hört sie auf dich.", erklärte er knapp und hektisch. "Ich bin gleich da.", war alles, was ich sagte und legte auf. Ich eilte zu meinem Auto und fuhr in Richtung Schule. So schlimm stand es also schon um Elena. Wir mussten ihre Gefühle schleunigst zurückbringen, bevor sie noch etwas tat, was sie richtig in Schwierigkeiten brachte. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass Damon sie dazubringt ihre Gefühle abzustellen. Ich hätte es besser wissen müssen.
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Love Happens...
FanfictionSadie Gilbert, die Cousine von Elena und Jeremy, kommt nach Mystic Falls und sie ändert das Leben aller komplett. Schon fast die Hoffnung doch noch die wahre Liebe zu finden aufgegeben, verliebt sie sich Hals über Kopf. Und das gleich zweimal!