Love Happens...

32.

Der erste Gedanke,den ich hatte als ich ankam,war,dass ich das Großstadtleben total vermisst hatte.In Mystic Falls gab es vielleicht knapp 2000 Einwohner und es kannte jeder Jeden.Doch hier waren die Straßen voller Menschen der verschiedensten Arten.Man sah Geschäftsleute umherwirbeln,die fürchteten zu spät zu ihrem nächsten Termin zu kommen.In den Seitengassen konnte man Leute dabei beobachten,wie sie dealten und sich Stoff besorgten.Neben mir lief gerad eine Frau,die einen dreifachen Kinderwagen schob.Ich nahm einen großen Atemzug von der von Abgasen,Industrie und Rauch verseuchten Luft und genoss es.Es war zwar lang nicht so gut wie New Jersey,aber es war ein Anfang.Jedenfalls lenkte es mich von Damon und Elena ab und genau das brauchte ich jetzt.Was die beiden jetzt wohl machten?Ich war schließlich nicht mehr da um...Ok,Schluss damit!Ich musste mich jetzt einzig und allein darauf konzentrieren Stefan zu finden.Was leichter gesagt als getan war bei den Menschenmassen.Das Erste,was mir einfiel war ihn einfach anzurufen.Was konnte es schon schaden?Also wählte ich seine Nummer und hoffte inständig,dass er rangehen würde.Ich war überglücklich,als mich Ava anrief und mir sagte,dass sie Stefan hier gesehen hatte.Das war wenigstens ein Anhaltspunkt.Wenn ich allerdings Pech hatte,dann war er vielleicht schon gar nicht mehr hier.Es klingelte ein paar Mal und ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben,als er endlich abnahm."Sadie?",fragte Stefans bekannte Stimme und ich atmete erleichtert auf."Hey,Stefan.Das ist jetzt vermutlich eine komische Frage,aber wo bist du?",fragte ich gerade heraus."Das darf ich dir nicht sagen,tut mir leid",sagte er und seufzte leise."Ich weiß,dass du dich in Chicago befindest,da bin ich auch gerade.Aber wo genau bist du?",fragte ich noch einmal und er schwieg."Woher weißt du,dass ich in Chicago bin?",fragte er schließlich leise."Ach Stefan,ich habe eben meine Kontakte,aber das ist jetzt egal.Sag mir endlich wo du steckst",beharrte ich energisch."Sadie,das kann ich dir wirklich nicht sagen.Es ist zu gefährlich für dich",sagte er und ich lachte leise auf.Was hatte ich denn schon groß zu verlieren?"Ich gehe aber nicht,bevor ich dich gesehen habe!",sagte ich und er seufzte entnervt."Ist Damon bei dir?".Ich biss mir auf die Zunge um bei dem Klang seines Namens nicht loszuheulen und antwortete schließlich mit einem "Nein".Ohne es zu wollen,klang in meiner Stimme ein Unterton mit,der Stefan aufhören ließ."Was ist denn los?",fragte er und ich wusste genau,was er meinte."Damon und ich...wir haben uns getrennt",brachte ich schließlich über die Lippen und für einen Moment war Stille auf der anderen Seite des Hörers.Man konnte in letzter Zeit wirklich viel Schlechtes über Stefan sagen,aber er war trotz allem noch mein bester Freund und verhielt sich auch so."Ok,lass uns treffen.Komm zur 24.,Ecke Parkstreet",sagte er und legte auf.Ich lächelte leicht und gab die Adresse in mein Iphone ein.Es war glücklicherweise nur ein paar Straßen von mir entfernt und so machte ich mich zu Fuß auf den Weg.Als ich dort ankam,konnte ich nicht anders,als auf Stefan zuzustürmen und ihn zu umarmen.Er erwiderte meine stürmische Umarmung und lachte leise."Das hatte ich vermisst",sagte er und ich grinste."Also,jetzt erzähl schon.Was ist mit dir und Damon?",fragte er und ich senkte den Kopf."Ich weiß nicht,wie ich es sagen soll...Seit du weg bist,haben Damon und Elena viel Zeit miteinander verbracht und naja...irgendwie sind die beiden sich näher gekommen und...Damon hat sich in Elena verliebt",sagte ich und biss mir auf die Lippe.Ich hoffte,er würde es gut aufnehmen."Und Damon hat wegen Elena mit dir Schluss gemacht?!",fragte er verärgert,doch ich schüttelte den Kopf."Nein,ich habe Schluss gemacht.Ich habe es nicht mehr ausgehalten,zu wissen...",ich konnte nicht mehr weiter sprechen und Stefan beließ es dabei.Er schloss mich in seine Arme und ich unterdrückte die Tränen."Ach,ist das nicht herzallerliebst?Da geht einem ja richtig das Herz auf",sagte plötzlich eine Stimme von hinten und ließ uns auseinander fahren.Klaus stand mit einem kleinen Blondchen da und schaute uns belustigt an."Sadie,richtig?Wir hatten noch nicht persönlich das Vergnügen",meinte er und hielt mir seine Hand hin.Ich ließ sie einfach unbeachtet und starrte die Blondine an."Oh,wie nachlässig von mir.Das ist meine Schwester Rebekkah",stellte er sie vor und sie blickte mich weiter kalt an."Leistest du uns wohl ab jetzt etwas Gesellschaft oder wie darf ich das verstehen?",fragte Klaus und grinste mich verschlagen an."Nein,Sadie wollte gerade wieder gehen.Sie wird uns nicht weiter belästigen",versicherte Stefan schnell und stellte sich halb vor mich."Aber,aber Stefan.Wir wollen doch nicht so egoistisch sein.Du riechst doch selbst,was für ein köstliches Blut sie besitzt.Warum sollten wir da nicht mal kosten?",fragte Klaus und begann hämisch zu lachen.Stefan fauchte,doch ich versuchte ihn zu beruhigen.Es brachte nichts,wenn er sich mit ihnen anlegte,weil wir beide genau wussten,dass er keine Chance gegen sie hatte."Hey,Stefan.Ich kann selbst auf mich aufpassen,ist schon gut",sagte ich und legte einen Arm auf seine Schulter.Klaus fing schallend an zu lachen und fragte mich schließlich:"Wie kommst du auf die Idee,dass du kleines Menschlein dich gegen uns Urvampire durchsetzen kannst?".Ich zuckte lässig mit den Schulter und sagte:"Probiers aus".Er grinste und schneller als ich schauen konnte,kam er auf mich zu,doch ich war bereit.Zwei Sekunden später,knallte er gegen die Wand rechts von uns.Die anderen Beiden schauten ungläubig und ich grinste triumphierend."Wie hast du das gemacht?Bist du eine Hexe?",fragte Klaus,als er sich wieder gefangen hatte.Ich sah wie Stefan ganz leicht nickte,um mir damit meine Antwort zu signalisieren und ich antwortete Klaus:"Ja,genau das bin ich.Und wenn du mir zu Nahe kommst,werde ich noch viel schlimmere Dinge mit dir anstellen",drohte ich und schaute ihn durch zusammengekniffene Augen an."Das trifft sich gut.So jemanden wie dich können wir gut gebrauchen",meinte Klaus.Ich schnaubte und antwortete:"Du kannst vergessen,dass ich jemals mit dir zusammen arbeite.Nur über meine Leiche!".Er grinste böse und erwiderte:"Das kannst du haben".Von da an ging alles viel zu schnell und ich sah nur noch,wie Klaus auf mich zukam und Stefan noch "Nein!",schrie,doch Rebekkah hielt ihn zurück.Klaus presste sein Handgelenk auf meinen Mund und eine warme,klebrige Flüssigkeit lief mir die Kehle hinab.Ich versuchte es auszuspucken,doch Klaus hinderte mich daran und so musste ich es schlucken.Er nahm mein Gesicht sanft in seine Hände,was mich vollkommen verwirrte.Das Letzte,was ich spürte war dieser ungeheure Schmerz.