Love Happens...

42.

Ich spürte wie alle aufatmeten, als ich vor Bonnies Haus hielt. Ich war ziemlich schnell gefahren und sie hatten sich in ihre Sitze gekrallt. Ich warf Bonnie fast aus dem Auto, weil ich wollte, dass wir so schnell wie möglich zu Sadie konnten. Sie rannte in ihr Haus und ließ die Tür offen. "Ganz ruhig, Damon. Wir kriegen das schon hin", versuchte Caroline mich zu beruhigen. Ich sah sie nur an. Sie lächelte mir aufmunternd zu und legte ihre Hand freundschaftlich auf meine Schulter. Ich verstand nicht, wie sie mich so ansehen konnte, nach allem, was ich ihr angetan hatte. Ich hatte erst jetzt verstanden, wie falsch es war, sie am Anfang so zu benutzen. Erst seitdem ich Sadie kenne, hatte ich mich verändert. Ich war menschlicher, mitfühlender, aber auch angreifbarer. Auch Tyler nickte mir aufmunternd zu. Ich konnte ihn noch nie leiden und noch weniger, als er mit Sadie geschlafen hatte, aber ich war froh, dass er jetzt Caroline hatte und Sadie in Ruhe ließ.

Bonnie riss die Autotür auf und ließ sich hineinfallen. "Hast du es?", fragte ich aufgeregt. Sie hielt lächelnd ein altes, abgewetztes Buch hoch. Ich nickte zufrieden und trat auf das Gaspedal. Bonnie wurden in ihren Sitz gepresst, doch sie sah nur etwas verschreckt aus. Den restlichen Weg besprachen wir den Plan. Er war gut durchdacht und trotzdem flüsterte eine kleine, zweifelnde Stimme in mir drin, dass es nicht funktionieren würde. Ich schob die negativen Gedanken beiseite und konzentrierte mich darauf, was die Anderen sagten. Als endlich die Einfahrt zu der Pension zu sehen war, atmete ich erleichtert auf. Rics Auto stand schon davor, doch es war leer. Ich hoffte, dass ihr Teil des Plans geklappt hatte. Ich hielt an und wir stiegen zielstrebig aus. Ich sah jedem Einzelnen ins Gesicht und konnte nichts als Entschlossenheit erkennen.

Ich ging voraus und öffnete die Haustür. Alles war ruhig und nichts regte sich. Vorsichtig schlich ich hinein. Ich konnte Sadie nirgendwo sehen oder hören, also drehte ich mich um und winkte die Anderen herein. Vorsichtig traten sie näher, doch plötzlich erstarrte Bonnies Gesicht. Ich blickte hinter mich und da stand Sadie. "Ist es nicht ziemlich unhöflich einfach so hereinzukommen, ohne zu klopfen oder zu klingeln?", fragte sie tadelnd. Ich konnte nichts sagen. Den ganzen, sorgfältig zurecht gelegten Plan, hatte ich mit einem Schlag vergessen. Ein Drang überdeckte Alles. Ich wollte sie in meine Arme schließen. Sie berühren, sie küssen. Sadie sah mich abwartend an.

Caroline stürmte an mir vorbei und schloss sie in die Arme. Sadie war für einen Moment zu überrascht um sich zu wehren. Genau auf diesen Moment hatten wir gehofft. Wie geplant verabreichte Caroline ihr eine Spritze mit Eisenkraut, welches sie für eine gewisse Zeit ruhig stellen sollte. Sadie sackte zusammen und Caroline fing sie auf. Tyler und ich kamen ihr zu Hilfe und trugen sie auf einen Stuhl. Caroline und Tyler passten auf sie auf, während ich die Ketten aus dem Auto holte, die wir mitgebracht hatten. Ich beeilte mich und legte Sadie die Ketten an. Es war mir zuwider sie so zu sehen, aber es war das Beste für sie. Bonnie suchte in ihrem Buch nach dem geeigneten Spruch und ihrem Gesicht nach zu urteilen, hatte sie ihn gefunden. Ich sah sie fragend an und sie nickte entschlossen.

In diesem Moment erwachte Sadie. Sie öffnete langsam ihre Augen und sah sich um. Sie versuchte sich zu bewegen, doch das brachte ihr nichts, da sie gefesselt war. Ihre Augen sahen wütend vom Einem zum Anderen. Als ihr Blick auf mich fiel, sah ich, dass sie stinksauer war. "Was soll das?", kreischte sie. "Bonnie, fang an", sagte ich und sie nickte. Sie trat näher an Sadie heran und hob ihre Hand. "Ich warne dich Bonnie, wenn dir dein Leben lieb ist, dann lässt du das besser!", schrie Sadie erbost. Bonnie ließ sich nicht beirren und begann den Zauber zu sprechen. Anfangs wehrte Sadie sich stark dagegen, doch dann wurde sie ganz still und irgendwann verlor sie das Bewusstsein. "Hat es funktioniert?", fragte Caroline. Bonnie zuckte mit den Schultern. Jetzt hieß es abwarten.