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"Hab schon verstanden.", knurrte Damon und schmiss den Rückwärtsgang ein. Mein Gesicht und mein Schweigen mussten wohl Bände gesprochen haben. "Nein! Damon, bitte so ist das nicht!", stieß ich aus und legte meine Hand beruhigend auf seine. Er schloss die Augen und seufzte. "Und wie ist es dann?", fragte er müde. Ich wusste, dass ich jetzt unbedingt die richtigen Worte finden musste. "Ich liebe dich. An meiner Wahl hat sich nichts geändert, aber das löst mein Problem nicht. Ich kann Klaus nicht töten, aber, wenn ich es nicht tue, stirbt Bonnie. Du musst verstehen, in was welcher Zwickmühle ich stecke. Mir noch einmal das Leben zu nehmen, bringt offensichtlich auch nichts. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.", erklärte ich verzweifelt. Damon schwieg.

"Du...du willst also mich?", fragte er unsicher. Ich lachte leise. Das war das Einzige, was er gehört hatte? "Natürlich. Ich liebe dich mehr als alles andere.", bekräftigte ich. Bevor ich noch etwas sagen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Ich war eigentlich nicht in der Stimmung für sowas, doch ich konnte mich ihm nicht entziehen. Mein ganzer Körper kribbelte und mir wurde sofort heiß. Wie sehr ich das vermisst hatte.

Als wir uns voneinander lösten, hatte ich meine Probleme fast vergessen. Aber nur fast. "Wir finden zusammen eine Lösung. Ich besorg dir jedes Buch, jede Hexe, jeden dämlichen Zauberstein, den du brauchst. Gemeinsam finden wir eine Lösung, so dass du niemanden verlierst.", versprach er. Er hatte mir schon so oft gestanden, dass er mich liebt, aber das war das Schönste, was er je zu mir gesagt hatte. Ich wusste, wie gern er Klaus tot sehen wollte, aber mein Anliegen war ihm wichtiger als seins. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Das alles nur mal für einen Moment ausblenden. Ich seufzte. Es hatte keinen Sinn den Kopf in den Sand zu stecken. Nur wenn wir was unternahmen, würden wir etwas ändern können. "Lass uns fahren.", bat ich. Damon nickte und wendete. "Nach Hause?", fragte er zuversichtlich. "Nein. Ich habe einen Plan.", verkündete ich. Er sah mich von der Seite an, doch ich grinste nur. Ich wusste, wer uns helfen konnte.

Klaus Sicht:

Ich wusste genau, dass sie wieder ihn wählen würde. Ich verstand nicht, was sie an ihm fand. Er war arrogant, selbstgefällig und ein schrecklicher Säufer. Ich wusste genau, dass ich die viel bessere Wahl für Sadie war. Doch konnte ich sie nicht dazu zwingen, mich zu wollen. "Verdammt!", rief ich außer mir und schleuderte meinen Drink gegen die Wand.

"Warum so mürrisch, Bruder?", fragte eine gehässige Stimme hinter mir. Ich knirschte mit den Zähnen. "Rebecca, Liebes. Ich habe dich zwar aus deinem Grab befreit, doch nichts hindert mich daran, dich wieder zu erdolchen und irgendwo abzulegen.", stellte ich klar und grinste eiskalt. Sie verdrehte die Augen, doch ich wusste genau, wie große Angst sie vor mir hatte. "Ist es wieder Mal wegen Sadie?", fragte sie diesmal ernsthaft. Ich antwortete nicht, ließ mich aber auf die Couch fallen. "Wenn ich diese Schlampe nochmal in die Finger kriege, dreh ich ihr den Hals um.", knurrte Rebekkah wütend. "Du wirst ihr nicht ein Haar krümmen! Hast du schon vergessen, dass du ihr einen Pfahl in den Bauch gerammt hast und ihr dann das Heilmittel gestohlen hast? Ich denke, ihre Reaktion war nur fair. Außerdem hatte sie furchtbare Gewissensbisse deswegen und hat mir gesagt, wo sie dich vergraben hat.", entgegnete ich. "Ich kenne dich jetzt seit vielen Jahrhunderten und niemals, wirklich nie warst du so loyal deiner Familie gegenüber. Diese Frau hat es dir wirklich angetan.", bemerkte Rebekkah. Ich seufzte.

"Ich wünschte mir auch, dass es anders wäre, aber ich kann nichts daran ändern. Ich liebe sie. Ich liebe sie mehr als irgendwas sonst auf der Welt. Doch sie...sie liebt Damon.", gab ich leise zu. Rebekkah war still. "Vielleicht ist es an der Zeit loszulassen.", schlug sie vor. Diese eine kleine Aussage, ließ mein Feuer wieder auflodern. Ich hatte mit Sadie abgeschlossen, wollte Mystic Falls und sie für immer verlassen, doch jetzt hatte sich etwas verändert. Rebekkahs Vorschlag machte mich wütend und ich änderte meine Meinung rapide. "Nein! Ich werde kämpfen. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht. Wenn es dann immer noch nicht genug ist, werde ich gehen und das alles hinter mir lassen. Aber ich werde nicht kampflos aufgeben!", brüllte ich angeheizt. Rebekkah sah mich erschrocken an. Ich atmete tief durch und verließ stürmend den Raum.



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