20.

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Als ich am nächsten Morgen erwachte,erinnerte ich mich an mein Vorhaben für den Abend und musste grinsen.Ich sollte mir schleunigst was einfallen lassen,wie ich zumindest den Hauch einer Chance bekommen konnte.Vielleicht könnte ich meine Drinks immer jemand anders unterschmuggeln,doch das würde er sicher merken.Oder ich bestach den Barkeeper,dass er bei mir nur Wasser oder sowas reinschütten sollte und bei Damon den Schnaps.Aber auch das würde er durchschauen.Es blieb mir wohl keine andere Wahl als das Beste daraus zu machen und so gut wie es eben ging durchzuhalten.Ich schaute aus dem Fenster und bemerkte,dass die Sonne scheinte und nicht eine einzige Wolke am Himmel zu sehen war.Ich stand auf,öffnete das Fenster und streckte meine Hand heraus.Es fühlte sich richtig warm an und ich beschloss kurze Sachen anzuziehen,weil man es genießen musste,wenn es hier schon mal warm war.Ich zog eine Hotpants,ein Top und Sandalen an.Accessoires durften auch nicht fehlen und so entschied ich mich für große,goldene Kreolen und goldene Armreifen.Ich ließ meine karammelfarbenen,langen Haare offen und glättete nur meinen schrägen Pony.Ich trug etwas Wimperntusche und Kajal auf und verließ dann mein Zimmer und ging nach unten.

Elena und Jenna saßen am Tisch und frühstückten."Guten Morgen",sagte ich und setzte mich."Morgen.Möchtest du Kaffe?",fragte Jenna und war schon aufgestanden."Ja,danke".Ich lächelte und hielt ihr meine Tasse hin.Ich schnappte mir ein Croissant und bestrich es mit Nutella."Und,was habt ihr beiden heute vor?",fragte Jenna und schaute uns interessiert an.Elena blickte mich an und ich zuckte mit den Schultern."Also heute Abend treffe ich mich mit Damon,aber für den Tag hab ich noch nichts vor",sagte ich und Jenna blickte mich komisch an."Mit Damon?",fragte sie verwirrt.Oh,verdammt.Ich hatte es ihr ja noch gar nicht gesagt!"Äh,ja.Weißt du Damon und ich...wir sind zusammen",erklärte ich und hielt die Luft an.Ich wartete auf ihre Reaktion und es war offensichtlich,dass sie stark überlegte,was sie jetzt sagen sollte."Aber,meinst du,das ist gut?Ich meine wir reden hier schließlich von Damon",sagte sie vorsichtig.Ich nickte.Gut,auf so was war ich gefasst gewesen,doch wie antwortete ich jetzt,ohne wie ein verliebter Teenager zu klingen?"Ja,ich weiß,dass Damon in der Vergangenheit eher nicht durch Positives aufgefallen ist,aber ich mag ihn...sehr,also",erklärte ich und ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen.Jenna nickte lächelnd."Ok,wenn du ihn magst,kann er nicht so schrecklich sein.Ich möchte nur,dass du auf dich aufpasst.Aber ich denke du bist alt genug um deine Entscheidungen selbst zu treffen",sagte sie und ich lächelte dankbar.Bei meinem Dad wäre das unvorstellbar gewesen,er hätte es mir wahrscheinlich verboten und wir hätten einen riesen Streit gehabt.Da ich gerade an ihn dachte,fiel mir auf,dass ich noch kein einziges Mal mit ihm geredet hatte,seit ich hier war.Ich hatte jeden Tag so viel Ablenkung,dass ich gar nicht viel über ihn nachgedacht hatte.Ich beschloss ihn heute Nachmittag anzurufen.Als ich gegessen und meinen Kaffe ausgetrunken hatte,räumte ich meine Sachen in die Spüle.Ich merkte gerade,dass wir nur zu dritt an dem Tisch gesessen waren."Ist Jeremy noch in seinem Zimmer?",fragte ich.Jenna und Elena blickten sich einen kurzen Moment an und dann antwortete Elena:"Jeremy isst eigentlich nie mit uns.Er verbringt die meiste Zeit in seinem Zimmer".Ich nickte.Es war mir schon aufgefallen,dass Jeremy sich verändert hatte,doch ich war bisher zu beschäftigt gewesen um ihn darauf anzusprechen.Seien wir ehrlich,ich war zu beschäftigt gewesen mit MIR.Ich fühlte mich richtig schlecht,dass ich so gut wie keine Zeit mit Jeremy verbracht hatte,seit ich hier war.Ihn hatte der Tod seiner Freundin offensichtlich sehr mitgenommen und ich ging lieber feiern.Innerlich schalt ich mich dafür und beschloss Jeremy jetzt aus seiner dunklen Phase zu holen.

Ich ging nach oben zu seinem Zimmer und klopfte."Ja",kam es von drinnen und ich öffnete die Tür."Hey,Jer.Darf ich reinkommen?",fragte ich und er nickte.Er lag in seinem Bett und nahm die Kopfhörer aus den Ohren.Ich setzte mich neben ihn und blickte ihn an.Er starrte zurück,offensichtlich etwas verwirrt."Wie geht es dir,Jeremy?",fragte ich ihn eindringlich."Gut,wieso?",fragte er mit zusammengekniffenen Augen."Jeremy,ich merke,dass etwas mit dir nicht stimmt.Also,wie geht es dir wirklich?",fragte ich noch einmal.Er seufzte."Nicht so besonders",erklärte er und senkte den Blick.Ich nickte und legte meine Hand auf seine."Wenn du reden willst,Jer,ich bin immer da,das weißt du".Er nickte."Ja,ich weiß.Danke",antwortete er und lächelte.Ich wartete noch einige Minuten,ob er mir vielleicht etwas erzählen wollte,doch er blieb still."Hast du nicht Lust mit nach draußen zu kommen?Es ist so schönes Wetter und du könntest ein bisschen Sonne vertragen,so blass wie du bist",sagte ich lächelnd.Er schüttelte den Kopf."Nein,danke.Ich bin ziemlich müde und würde jetzt gern noch etwas schlafen.Aber du kannst ruhig nach draußen gehen",sagte er.Deutlicher konnte man es nicht ausdrücken.Ich nickte und verließ das Zimmer.Wie konnte ich ihm nur helfen?Er wollte nicht reden,nicht rausgehen,nichts unternehmen.Ich konnte ihn doch nicht zwingen,oder?Ich seufzte.Elena kam in den Flur und schaute mich fragend an."Und?".Ich zuckte mit den Schultern."Er lässt nicht mit sich reden".Sie nickte."Wir haben schon alles versucht,aber er will sich nicht helfen lassen",erklärte sie traurig."Willst du vielleicht mit mir rausgehen?Ich würde gern etwas die Sonne genießen",erklärte ich lächelnd."Klar",sagte Elena grinsend und wir gingen in den hinteren Garten.Wir legten uns auf die beiden Liegestühle und ich schlug mein Top hoch,so dass mein Bauch in der Sonne war.Wir redeten erst über belanglose Dinge,verstummten dann jedoch.Ich begann etwas zu dösen und dämmerte schließlich weg.

"Sadie.Aufwachen",hörte ich eine vertraute Stimme und ich spürte,wie mich jemand vorsichtig an der Schulter schüttelte.Ich schlug die Augen auf.Elenas große,braune Augen waren dicht vor mir."Hey,du bist eingeschlafen.Damon hat angerufen,er holt dich in einer Stunde ab.Ich dachte,dass du dich sicher noch fertig machen musst",sagte sie lächelnd.Ich blickte mich verschlafen um.Die Sonne war längst untergegangen und es war schon wieder kalt.Ich nickte und lächelte dankbar.Ich ging also in mein Zimmer um mich umzuziehen.Ich duschte schnell und wusch meine Haare.Ich hatte gehofft,dass es auch abends noch warm genug für kurze Sachen wäre,doch dem war nicht so.Ich entschied mich also für eine hellblaue Röhrenjeans,mit angedeuteten Löchern,einer schwarzen Rüschenbluse und goldene High-Heels.Ich hängte mir noch eine goldene,lange Kette und,ein goldenes Bettelarmband und goldene Ohrhänger.Meine Haare lockte ich und steckte ein paar Strähnen nach hinten.Ich blickte auf mein Handy.Die Stunde war mittlerweile um und es blieb keine Zeit mehr um meinen Dad anzurufen.

Ich ging nach unten,weil Damon jeden Moment eintreffen sollte.Elena saß auf der Couch und schaute fern.Als sie mich hörte,drehte sie sich um."Toll siehst du aus",sagte sie und ich lächelte."Danke.Hast du heute nichts vor?",fragte ich sie verblüfft."Nein,nicht wirklich.Stefan kommt vielleicht später mal vorbei",sagte sie und zuckte mit den Schultern.Ich nickte und wollte sie fragen,ob sie mitkommen will,doch da klingelte es schon.Ich öffnete die Tür und fiel Damon in die Arme.Er küsste mich zärtlich und lächelte."Na,bereit zu verlieren?",fragte er grinsend.Ich streckte ihm die Zunge heraus."Elena,willst du vielleicht mitkommen?",fragte ich sie.Sie schüttelte den Kopf."Nein,danke.Vielleicht kommen Stefan und ich später noch nach.Treibs nicht zu wild",sagte sie lachend.Ich schüttelte den Kopf und verabschiedete mich.Damon war allein mit seinem Auto gekommen."Ich schätze mal,ich muss uns dann nach Hause fahren,wenn du zu betrunken bist",sagte ich tadelnd.Er lachte schallend und legte mir einen Arm um die Schulter."Na,aber sicher",sagte er grinsend und küsste mich auf den Kopf.Ich lächelte und stieg ins Auto.Er schlug die Tür hinter mir zu und war innerhalb von einer Sekunde neben mir auf dem Fahrersitz."Jetzt gibt es kein Zurück mehr",sagte er grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.Ich grinste.Nein,das gab es jetzt wirklich nicht mehr.



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