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Und tatsächlich,nach ungefähr zwei Minuten klopfte es an der Tür.Ich versetzte mich zurück in meine Rolle und presste Tränen heraus."Ja",rief ich und,wie ich es geplant hatte,brach meine Stimme am Ende ab.Die Tür öffnete sich langsam und Klaus streckte vorsichtig seinen Kopf herein."Darf ich reinkommen?",fragte er zögerlich.Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich weg.Er seufzte,trat aber trotzdem ein.Er stand zögernd im Raum und wusste nicht,was er tun oder sagen sollte.Wenn ich nicht in meiner Rolle wäre,würde ich jetzt wahrscheinlich lachen.Klaus sprachlos und unsicher?Eigentlich unvorstellbar.Er hob die Hände und öffnete den Mund,doch es kamen keine Worte heraus.Nach einer Weile kam er näher und setzte sich neben mich aufs Bett."Sadie,es tut mir leid.Ich bin oft ein egoistischer Mensch und denke nur darüber nach,wie ich mir einen Vorteil verschaffen kann.Was ich Anderen damit antue ist mir völlig egal.Aber bei dir nicht.Es tut mir wirklich leid und,wenn ich es wieder gut machen könnte,würde ich es tun",sagte er.Mir klappte fast die Kinnlade auf.Klaus entschuldigte sich bei mir und gab zu,dass er einen Fehler gemacht hatte?!Ich sah ihm ins Gesicht und suchte nach einem Anzeichen dafür,dass er log oder einen Scherz machte.Doch er sah wirklich so aus,als er würde er das ernst meinen.Entweder er war ein verdammt guter Schauspieler oder es war wirklich sein Ernst.Vielleicht hatte ich mich in ihm getäuscht und er war gar nicht so schlimm?

"Also,kannst du mir verzeihen?",fragte er hoffnungsvoll.Ich sah ihm in die Augen und konnte keinerlei Schalk oder Überlegenheit erkennen.Ich nickte schließlich und er begann zu grinsen."Sehr gut.Da das jetzt geklärt wäre,hast du nicht Lust shoppen zu gehen?Rebekkah braucht unbedingt noch ein paar Kleider",fragte er.Ich nickte grinsend und er zog mich hoch."Ich bin leider,was sowas angeht,kein guter Begleiter.Aber du bist eine Frau mit guten Geschmack.Du müsstest sie doch eigentlich gut beraten können",meinte er und ich lächelte."Naja,ich weiß nicht genau.Kommt mir nicht so vor,als könnte sie mich gut leiden",entgegnete ich und er lachte schallend."Mach dir darum mal keine Sorgen.Sie schließt schnell Freundschaften",versicherte er mir und wir gingen die Treppe nach unten,wo Rebekkah und Stefan schon warteten.

Als Stefan mich sah,kam er auf mich zu."Ist alles in Ordnung?Wie gehts dir damit?",fragte er.Ich war ihm so dankbar,dass er es gleich verstanden hatte und mitspielte."Sie sind weg.Mit meinem menschlichen Leben müssen auch meine Kräfte verloren gegangen sein.Aber es ist schon gut,ich wollte sie schließlich nie haben.Es war nur ein Schock,dass sie auf einmal weg waren",erklärte ich.Er nickte verstehend und legte einen Arm um meine Schulter.Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schnaufte durch.Ohne ihn würde ich das alles nicht durchstehen.Ich hatte ihm noch nie gesagt,dass er mein bester Freund ist,aber ich hoffte,dass er es wusste.

So liefen wir nach draußen und Klaus sagte zu Rebekkah:"Du wolltest doch unbedingt shoppen gehen,oder?Wie wäre es,wenn wir das jetzt machen?Sadie kann dich beraten und sich selbst auch ein paar schöne Sachen kaufen",meinte er lächelnd."Oh,nein.Ich habe nicht besonders viel Geld dabei.Ich bin ja nicht davon ausgegangen länger hier zu bleiben",meinte ich und Klaus winkte ab."Bitte,mach dir mal um Geld keine Sorgen.Es geht alles auf mich.Such dir aus,so viel du willst",sagte er und ich protestierte."Nein,auf keinen Fall!Das ist dein Geld.Ich kann doch nicht einfach davon shoppen gehen",sagte ich.Er lachte und beharrte:"Doch,natürlich.Rebekkah macht das auch ohne Unterlass.Ich möchte es so,bitte.Nimm es einfach an",sagte er und ließ keinen Widersprüche mehr zu."Na gut.Danke",sagte ich lächelnd.Rebekkah verdrehte die Augen und seufzte genervt."Wir müssen auch nicht zusammen shoppen gehen,wenn du nicht möchtest",sagte ich und sah sie ernst an.Sie blinzelte und wollte etwas sagen,doch Klaus kam ihr zuvor."Doch,natürlich möchte sie.Sie weiß nur manchmal nicht,wie man sich benimmt",erklärte er und blickte sie streng an.Ich hörte Stefan neben mir leise lachen und blickte ihn an.Er grinste mich an und ich konnte nicht anders als es zu erwidern.Ich war froh ihn endlich wieder lächeln zu sehen.

Rebekkah schleppte uns in eine teure Boutique,in der ich normalerweise nie etwas kaufen würde,doch jetzt musste ich das machen,was sie wollte."Also,viel Spaß euch beiden",sagte Klaus und er und Stefan ließen sich auf den Sesseln vor den Umkleiden nieder.Ich lachte und sah mir die Ständer mit den verschiedenen Kleidungsstücken an.Ich fand ein Kleid,dass einfach danach schrie von Rebekkah angezogen zu werden.Ich haderte mit mir,ob ich es ihr zeigen sollte oder nicht.Letztendlich fasste ich Mut und ging zu ihr."Hey,Rebekkah.Was hälst du von dem?Ich denke,dass würde dir super stehen",schlug ich vor und sie sah es forschend an.Ich sah ihr an,dass sie erst etwas Gehässiges auf den Lippen hatte,sich dann aber doch umentschied."Ja,das ist wirklich ganz schön.Gib her,dann kann ich es später mal anprobieren",sagte sie und ich reichte es ihr."Für mich habe ich leider noch nichts gefunden",sagte ich etwas enttäuscht.Ihr Gesicht hellte sich etwas auf und sie antwortete:"Ach,wenn wir zusammen suchen,finden wir bestimmt was".Ich lächelte und zu meiner Überraschung erwiderte sie es.

Wir suchten gut eine Stunde nach den verschiedensten Klamotten für die Andere.Dann gingen wir gemeinsam zu den Umkleiden und zogen das erste Outfit an."Kommt raus ihr Beiden,wir wollen euch auch begutachten",meinte Klaus lachend.Ich war mir unsicher.Das Kleid hatte Rebekkah für mich ausgesucht und es war wirklich schön,aber ziemlich freizügig.Ich hörte Rebekkahs Vorhang neben mir rascheln."Wow,das steht dir wirklich gut",meinte Klaus und sie lachte."Das hat Sadie für mich ausgesucht.Ich finde es auch ziemlich toll",sagte sie und rief:"Komm schon raus,Sadie.Wir wollen es sehen!".Ich kicherte leise und zog den Vorhang auf.Klaus schnappte nach Luft und auch Stefans Augen wurden groß.Rebekkah kam auf mich zugesprungen und klatschte in die Hände."Siehst du,ich habe dir doch gesagt,dass das spitze aussehen wird!",rief sie lachend und ich fiel mit ein."Du siehst...umwerfend aus",sagte Klaus und hatte sich mittlerweile wieder gefasst.Stefan nickte nur dazu.Ich war gerührt von den Reaktionen der drei und überlegte das Kleid zu nehmen."Ok,nächstes!",rief Rebekkah und wir verschwanden wieder in unseren Kabinen.Wir probierten acht weitere Outfits an.Ich entschied mich für fünf davon und verließ dann umgezogen die Kabine.

"Also,was nimmst du alles?",fragte Klaus und ich zuckte mit den Schultern."Ich denke die vier.Bei dem ersten Kleid bin ich mir nicht so sicher",erklärte ich."Das musst du auf jeden Fall nehmen!Das stand dir ganz hervorragend!",meinte er und legte die Outfits neben sich."Also schön.Aber das wird dann wirklich nicht zu teuer?",fragte ich zweifelnd und er lachte."Sadie,bitte.Geld spielt für uns gar keine Rolle",versicherte er und ich lächelte dankbar."Hey,Sadie.Kannst du mir vielleicht mal helfen?",rief Rebekkah aus ihrer Kabine."Klar",sagte ich und schlüpfte zu ihr."Kannst du den Reißverschluss hochziehen?",fragte sie lachend.Ich nickte und zog ihn zu.Sie drehte sich um zu mir und blickte mich fragend an."Wow,Rebekkah.Das sieht...einfach toll aus",sagte ich,weil mir keine andere Beschreibung einfiel,die es getroffen hätte."Danke",sagte sie lächelnd und verließ die Kabine."Steht dir super.Nimm es",meinte Klaus und sie grinste.Als wir bezahlt hatten und den Laden verließen,hakte sich Rebekkah bei mir ein und zog mich weiter.Wir plauderten die ganze Zeit und kicherten.Ich hätte nie gedacht,dass wir uns mal so gut verstehen würden.



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