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"Wie konntest du nur?", hauchte ich zum wiederholten Male. Meine Stimme versagte und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Wieso war ich so blöd gewesen? Was stimmte nicht mit mir? Ich musste das zerstörerischste Wesen haben, dass die Welt je gesehen hatte. Sich in die beiden Männer zu verlieben, deren dunkle Vergangenheit selbst Dracula schocken würde. Über diese Ironie hätte ich vermutlich schmunzeln müssen, wenn ich nicht gerade mit der Verzweiflung kämpfen musste. Ich war froh, dass Damon nicht hier war und sah, wie sehr ich litt. Ich liebte ihn so sehr, ich wollte nicht, dass er dachte, dass ich Klaus womöglich genauso sehr brauchte.

"Sadie, ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen kann. Es war ein anderes Ich. Du weißt, was für schreckliche Dinge ich früher getan habe. Aber das ist vorbei, seit ich dich kenne!", versuchte er mich zu überzeugen. Mit zittrigen Händen kam er auf mich zu, versuchte mich in eine Umarmung zu ziehen. Mit einem Schritt nach rechts wich ich ihm geschickt aus. Vehement den Kopf schüttelnd sah ich mich nach etwas Spitzem um. Ich hatte keine Ahnung, wie ich es anstellen sollte, aber ich würde jetzt meine Pflicht erfüllen.

"Ich möchte dir so gern glauben. Ich wünschte mir, dass das, was du sagst, stimmt. Aber wir wissen beide, dass es nicht so ist. Du hast vielleicht niemandem mehr weh getan, der mir etwas bedeutet. Doch unschuldige Menschen, die mir fremd sind, mussten weiter unter dir leiden. Ist es nicht so?", gab ich enttäuscht zurück. Sein Blick verriet mehr als tausend Worte. "Es geht so nicht weiter, Klaus. Du kannst kein Teil meines Lebens sein, wenn du der einzige Grund bist, wieso es Menschen gibt, die Vampire verachten.", zwar war meine Stimme nur ein Flüstern, doch wir beide hörten sie, als wäre es ein Schrei gewesen. "Ich verspreche dir, ich werde mich ändern. Ich werde zu dem werden, was du verdienst und deines Lebens würdig sein.", antwortete er hastig. Ich schloss die Augen. Wie sollte ich es ihm beibringen? Sollte ich ihm offen sagen, was ich vorhatte? Oder aus dem Hinterhalt meinen Angriff begehen?

Seine Hand legte sich um meine Wange, was mich dazu zwang die Augen zu öffnen. "Du überlegst, wie du mich am besten umbringen kannst, stimmt's?", ertönte seine leise, melodische Stimme. Ich riss die Augen auf. Woher konnte er das wissen? "Meinst du echt, ich kenne mittlerweile nicht jede deiner Facetten? Jedes Lachen, jeder Blick, jede Geste ist mir bekannt. Ich kenne dich besser, als du dich selbst. Wenn du mich töten willst, werde ich dir nicht im Weg stehen.", ließ er verlauten. Sein Blick zeigte keinerlei Spott oder Sarkasmus. Der große Niklaus Mikaelson würde sich von mir, einer dahergelaufenen 18-Jährigen, das Leben nehmen lassen? Da stimmte etwas ganz gewaltig nicht. Bevor ich darauf eingehen konnte, lieferte er mir eine Erklärung für seine Aussage. "Aber nur unter einer Bedingung. Du begleitest mich."




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