13.

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Als Stefan vor dem Haus hielt,war ich noch nicht bereit auszusteigen.Die gesamte Fahrt über hatten wir kein Wort gewechselt.Mir waren lautlos die Tränen über die Wangen gelaufen und Stefan verstand offenbar,dass es besser war mich in Ruhe zu lassen.Ich wischte mir die Tränen weg,doch es liefen immer wieder Neue.Ich bemerkte wie Stefan mich ansah.Ich drehte mich zu ihm und wollte etwas sagen,doch es kam kein Ton heraus."Mir war nicht klar,dass du ihn so gern hast",erklärte er leise.Ich zuckte mit den Schultern."Das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr.Nach der Show hasst er mich sicher",sagte ich und ordnete meine Haare.Stefan reichte mir ein Taschentuch und antwortete:"Ich sage es nicht gern,aber ist das nicht vielleicht besser?Ich meine so versucht er es nicht wenigstens immer wieder und du musst ihn abblocken".Ich nickte."Wahrscheinlich hast du recht".Nach einigen schweigsamen Minuten verabschiedete ich mich dann."Danke Stefan.Für alles.Gute Nacht".Ich stieg aus und er lächelte mir nur aufmunternd zu.Er wartete noch bis ich an der Haustür angekommen war.Ich öffnete die Tür und winkte ihm noch einmal kurz zu,dann fuhr er davon.

Im Haus war es stockdunkel.Ich schaltete das Licht im Wohnzimmer an und bemerkte dann Elena,die in eine Decke gewickelt im Sessel schlief.Ich musste unwillkürlich lächeln.Ich müsste eigentlich wütend auf sie sein und kein Wort mehr mit ihr reden,aber das brachte ich einfach nicht übers Herz.Dafür liebte ich sie zu sehr.Ich setzte mich leise auf die Armlehne des Sessels und strich ihr die langen,braunen Haare aus dem Gesicht.Sie öffnete langsam die Augen und blinzelte.Als sie mich sah wurden ihre Augen groß und sie umarmte mich stürmisch."Du bist endlich hier!".Ich lächelte und drückte sie fest an mich.Als sie mich losließ fragte sie mich:"Hat dich Damon hergefahren?Ich habe gar kein Auto gehört".Ich schluckte."Nein,Stefan hat mich gefahren".Sie blinzelte etwas verwirrt."Ich dachte nur,weil er gesagt hat erkümmere sich um dich...".Ich versuchte ruhig zu atmen und die wiederkehrenden Tränen zu unterdrücken."Ja,da gabs Komplikationen,aber ist egal",das letzte Wort schluchzte ich und wieder liefen die Tränen,die ich so sehr versuchte zurück zu halten.Elena blickte schmerzverzerrt und umarmte mich erneut."Du hast ihm gesagt,dass es komplett aus ist,oder?",fragte sie mich,als sie mich losließ.Ich nickte."Aber,das hast du nicht nur mir zuliebe gemacht,oder?Ich meine,du weißt selbst,dass es das Beste ist"."Oder?",fügte sie hinzu,als sie meinen Blick sah.Ich versuchte ihrem auszuweichen,doch sie wusste ganz genau,was ich meinte."Du hast es also nur wegen deinem Versprechen getan?",fragte sie mich traurig.Ich gab mich geschlagen,nickte und senkte den Blick."Wenn ich gewusst hätte,wie sehr es dir weh tun würde,hätte ich das nie von dir verlangt",sagte sie und streichelte mir über die Wange."Ist jetzt auch egal.Es ist zu spät.Wir sind jetzt "Freunde",haben wir vorhin zumindest gesagt,aber ich glaube nicht recht daran",gab ich zu.Elena wusste nicht,was sie sagen sollte und so öffnete sie nur hilflos den Mund und schloss ihn wieder."Ist schon gut,wirklich.Du hast sicher recht.Es ist so das Beste.Du kennst ihn ja besser",sagte ich und stand auf."Ich bin für heute nur wirklich fertig und möchte einfach nur schlafen,wenn es dir nichts ausmacht",sagte ich und ging schon auf die Treppe zu."Nein,natürlich nicht",sagte sie und folgte mir.Vor meinem Zimmer angekommen,drehte ich mich kurz zu ihr um und sagte:"Gute Nacht".Ich verschwand schnell in meinem Zimmer,damit ich ihre schuldbewusste Mitleidsmiene nicht mehr sehen musste.Ich wusste,dass sie es nur gut meinte,doch das machte es nur noch schlimmer.Also zog ich mir mein Schlafshirt an,putzte mir die Zähne und ging ins Bett.Ich hoffte einfach,dass der nächste Tag besser werden würde.Und so schlief ich ein.

Als ich am nächsten Morgen erwachte,fühlte ich mich noch genauso beschissen wie am Tag zuvor.Aber ich konnte damit besser umgehen.Es liefen keine Tränen mehr und ich konnte aufstehen ohne zu schluchzen.Ich verdrängte einfach jeglichen Gedanken an Damon.Ich duschte und machte mich hübsch.Wenigstens könnte ich so tun,als ginge es mir gut.Als ich nach unten ging,erwartete ich,dass der Tisch noch mit dem Frühstück gedeckt war,doch er war leer.Jeremy saß auf der Couch und spielte eins seiner Videospiele."Oh,hey Sade",sagte er und drehte sich sorgenvoll zu mir um."Hey Jer",antwortete ich mit einem,hoffentlich,echt aussehendem Lächeln."Wir wussten nicht,wann du aufstehst und wir wussten nicht,was du essen willst,aber,wenn dir Elena was kochen soll,sie ist oben",erklärte er und lächelte."Was ist mit Frühstück",fragte ich lachend.Er lachte ebenfalls."Sadie,hast du schon mal auf die Uhr geschaut?Es ist 18:00 Uhr".Ich blinzelte.Hatte ich wirklich so lang geschlafen?"Oh",war alles,was ich hervor brachte.Darüber musste Jeremy noch mehr lachen.Sein Lachen war ansteckend und so dauerte es nicht lang und ich lachte ebenfalls.Ich hörte jemanden auf der Treppe und drehte mich um.Elena stand wartend dort und ich lächelte auch sie an."Bist du endlich aufgewacht",fragte sie mich vorsichtig."Ja,ich hatte keine Ahnung,dass es schon so spät ist.Aber jetzt bin ich richtig ausgeruht",verkündete ich lachend.Elena taute jetzt auch langsam auf und war wohl davon überzeugt,dass es mir gut ging."Vorhin haben Bonnie und Caroline angerufen und gefragt,ob sie heute vorbei kommen können.Sie wollen sehen,ob es dir gut geht",sagte Elena und sah mich fragend an."Das ist aber lieb.Aber wie wäre es denn,wenn wir uns heute im Grill treffen?Mal wieder alle zusammen weggehen?Stefan und Matt auch?",schlug ich vor.Elena war begeistert und rief die Beiden gleich an."Alles klar.Wir treffen uns in einer halben Stunde.Hast du schon was gegessen",fragte sie mich besorgt."Nein,aber ich glaube ich esse einen Burger oder sowas im Grill",meinte ich und sie nickte.Wir machten uns fertig und Stefan holte uns beide ab.Er küsste Elena zur Begrüßung und warf mir einen vorsichtigen Blick zu,der wohl bedeuten sollte:Bist du sicher,dass du schon ausgehen willst?Ich umarmte ihn und flüsterte in sein Ohr:"Mir geht es gut.Wirklich!".Er lächelte mich erleichtert an und wir fuhren zum Grill.

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