Als ich erwachte war es stockdunkel. Ich blickte auf meinen Radiowecker. Es war 21:00 Uhr. Ich hatte beinahe den gesamten Tag verschlafen. Langsam setzte ich mich auf und streckte mich. Ich überlegte. Sollte ich aufstehen und riskieren, dass ich noch mehr Stress ertragen musste? Oder sollte ich einfach liegen bleiben und den Tag abhaken. Ich war noch nie jemand, der sich gern versteckte, deshalb entschloss ich mich aufzustehen. Ohne mich darum zu kümmern wie ich aussah, ging ich nach unten. Auch hier war alles dunkel und verlassen. Ich ging in die Küche und schaltete das Licht ein. Ein Zettel lag auf der Ablageplatte. Ich nahm ihn an mich und las: "Hey Sadie, Damon und ich sind für ein paar Tage weggefahren. Er hält es nicht aus dich zu sehen und mir geht es mit Stefan nicht anders. Ich hoffe, es ist in Ordnung für dich. Du kannst mich jederzeit anrufen. Elena"
Langsam ließ ich den Zettel sinken. Elena und Damon sind also zusammen abgehauen. Was sollte ich davon halten? Aber es war wahrscheinlich das Beste. Wir hatten nun die Möglichkeit uns zu sammeln und, wenn sie wieder zurück waren, konnten wir vielleicht schon anders auf die Dinge blicken. Trotzdem versuchte mein Unterbewusstsein mir klar zu machen, dass ich absolut eifersüchtig war, doch ich unterdrückte es.
Plötzlich klingelte mein Handy. Ich blickte auf das Display. Es war Bonnie. "Hey Süße, ich bin's. Geht es dir gut? Elena hat mir gesagt, dass sie und Damon für eine Weile fort sind. Ist das okay für dich?", fragte sie mich besorgt. Das war das, was ich jetzt brauchte. Eine Freundin, die sich um mich sorgte und mich unterstützte. Ich wusste genau, dass ich auf sie zählen konnte. "Ja, mir geht es gut. Ich denke, dass ist erstmal das Beste.", antwortete ich. "Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Aber was hälst du davon, wenn wir das ganze verrückte Zeug für einen Abend vergessen und mal wieder so richtig ausgelassen feiern?", fragte sie hoffnungsvoll. Ich wollte erst absagen, weil mir gar nicht nach feiern zumute war, aber dann überlegte ich es mir anders. Vielleicht war das genau das, was ich gerade brauchte. "Weißt du was, ich glaube, dass ist eine super Idee. Das machen wir.", stimmte ich zu. "Klasse. Hier in der Nähe hat nämlich ein neuer Club aufgemacht und wir könnten ihn uns ja mal ansehen.", meinte sie. Ich sagte zu und wir verabredeten uns für zehn Uhr. Sie wollte noch Caroline, Tyler und Matt fragen, womit ich natürlich einverstanden war. Ich hatte noch knapp eine Stunde Zeit um mich fertig zu machen und beschloss zu duschen.
Danach blickte ich in meinen Kleiderschrank. Unentschlossen, was ich anziehen sollte, wühlte ich darin herum. Ich probierte zich Outfits an und entschied mich schließlich für eine schwarze, enge, lederne, Hose, ein weißes Printshirt, eine schwarze Lederjacke und schwarze Pumps. Meine Haare lockte ich und stylte sie gekonnt verwirrt. Ich zauberte mir Smokey Eyes und trug knallroten Lippenstift auf. Ich sah in den Spiegel. Ich hatte mich eigentlich kaum verändert seit der Verwandlung. Man konnte meinen, dass es ein normaler Abend mit den Mädels war, so wie früher. Eigentlich war es so, dass man sich nach der Verwandlung in einen Vampir stark und mächtig fühlt, doch ich kam mir nicht so vor. Ich fühlte mich eher noch zerbrechlicher und schwächer als früher.
Die Türklingel riss mich aus meinen Gedanken. In Vampirgeschwindigkeit lief ich nach unten und öffnete die Tür. Die Anderen standen wartend vor der Tür und begrüßten mich lächelnd. Wir fuhren alle zusammen in Tylers Auto und es war wirklich lustig, wie in alten Zeiten. Nur das zwei von uns Vampire waren, eine eine Hexe und einer ein Werwolf. Alles völlig normal. Trotzdem lachten wir viel und für einen Abend fiel die ganze Anspannung und der Stress von uns ab. Als wir vor dem Club ankamen, war die Schlange meterlang. Ich seufzte. "Das haben wir gleich.", sagte Caroline und ging zum Türsteher. Sie redete mit ihm und blickte ihm dabei tief in die Augen. Natürlich, Gedankenkontrolle. Ich hatte das bisher noch nie angewendet.
Nach wenigen Augenblicken winkte Caroline uns zu sich und wir betraten den Club.
Sofort veränderte sich meine zuvor skeptische Stimmung. Adrenalin pumpte durch meine Adern und ich hatte total Lust auf feiern. Ich zog die Anderen zur Bar und bestellte ein paar Shots für uns. Nachdem wir drei Runden hatten, begaben wir uns auf die Tanzfläche. Caroline und Tyler tanzten zusammen und so versuchten Matt, Bonnie und ich so gut es ging zu dritt zu tanzen. Trotzdem war es irgendwie witzig und wir ließen uns richtig gehen. Matt nahm meine Hand und wirbelte mich im Kreis. Ich lachte ausgelassen, bis ich in der Menge auf einmal ein mir bekanntes Gesicht sah. Für einen Moment war es, als würde ich Klaus sehen, doch ich wusste nicht, ob ich es mir nur eingebildet hatte. Matt und ich tanzten weiter und ich vergaß, was ich gesehen hatte oder zumindest geglaubt hatte zu sehen. Doch mit einem Mal nahm jemand meine Hand und drehte mich elegant zu sich herum. Und plötzlich stand ich vor Klaus. Ich war für einen Moment sprachlos und er grinste mich frech an. "Was machst du hier?", fragte ich in normaler Lautstärke, wohl wissend, dass er mich gut verstehen konnte. "Caroline hat gesagt, dass ihr heute hier seid. Ich wollte dich sehen.", erklärte er. Mein Blick huschte zu Caroline und sie sah beschämt zu Boden. "Hatte ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Ich brauche Zeit allein!", zischte ich und versuchte davonzulaufen, doch er hinderte mich daran. "Ich weiß. Aber warum können wir nicht einfach heute zusammenfeiern, alles andere vergessen. Und morgen ist es so, als wäre heute nie passiert.", schlug er vor. Ich schüttelte mit zusammengekniffenen Augen den Kopf. Er seufzte.
Dieses Mal schaffte ich es an ihm vorbei und drängte mich zur Bar durch. Ich wollte gerade etwas bestellen, als Klaus neben mir auftauchte. Er flüsterte dem Barkeeper etwas ins Ohr. Dieser sah ihn verwirrt an, doch Klaus überzeugte ihn anscheinend, denn er setzte sich in Bewegung. Er ging in ein Hinterzimmer und kam nach einigen Augenblicken mit einer Flasche Scotch zurück. Sie sah sehr teuer und edel aus. Klaus nahm sie entgegen und drückte dem Mann einen Schein in die Hand. Dann kam er auf mich zu und drückte mir die Flasche in die Hand. Ich war viel zu überrascht um irgendwas zu sagen. "Ich weiß, du trinkst normalerweise keinen Scotch, aber der ist wirklich gut. Genieß deinen Abend.", sagte er und verschwand in der Menge. Ich sah wahrscheinlich aus, wie der größte Idiot mit offenem Mund und keiner Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Erst wollte ich die Flasche zurückgeben, aber einem geschenkten Gaul, schaut man schließlich nicht ins Maul.
Also ging ich zurück zu den Anderen und erzählte ihnen, was passiert war. Alle waren begeistert davon, dass wir sie allein leer trinken konnten. Ich öffnete die Flasche und nahm einen großen Schluck und ärgerte mich, da ich feststellen musste, dass er wirklich gut war. So verbrachten wir den Abend, tanzten, tranken und hatten so viel Spaß wie schon lang nicht mehr. Irgendwann merkte ich, dass ich kaum noch gerade laufen konnte, aber die Anderen waren keine große Hilfe, da es ihnen noch schlechter ging. Irgendwie schafften wir es heil aus dem Club. Caroline und Tyler ließen sich an einer Wand auf den Boden sinken und kuschelten sich ineinander. "Ihh!", rief ich gespielt und musste lachen. Bonnie kam auf mich zu und umarmte mich schwankend. "Ich hab dich sooo lieb, Sadie.", rief sie und wir fielen zusammen um. Lachend lagen wir auf dem Boden und versuchten wieder hochzukommen.
"Darf ich dir vielleicht behilflich sein?", fragte plötzlich jemand. Ich blickte auf und sah Klaus und seine ausgestreckte Hand vor mir. "Nein, danke.", sagte ich trotzig und versuchte allein aufzustehen. Allerdings klappte das nicht so gut und ich verlor das Gleichgewicht. Klaus fing mich auf und nun waren unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich schüttelte meinen Kopf und entfernte mich von ihm. "Ich bringe dich besser nach Hause.", meinte er und nahm meine Hand. "Nein!", schrie ich und riss mich los. "Ich fahre mit meinen Freunden.", erklärte ich energisch. "Niemand von ihnen ist noch in der Lage zu fahren, Liebes.", meinte er. Damit hatte er gar nicht so unrecht.
Plötzlich tauchte Rebekkah hinter Klaus auf und meinte: "Ich kann sie nach Hause fahren." Klaus nickte. Ich wollte Rebekkah hinterherlaufen, doch sie sagte: "Sadie, du solltest besser bei Nick mitfahren, wir passen nicht alle in mein Auto." Ich starrte sie geschockt an. "Wieso ich?", rief ich. Klaus lachte leise. Die Anderen folgten Rebekkah und waren anscheinend so in ihrem Rausch, dass sie nichts mehr mitbekamen. Ich schmollte. "Komm schon, ich bringe dich nach Hause.", sagte Klaus und führte mich zu seinem Auto. Ich stieg ein und war so gut wie sofort eingeschlafen
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Love Happens...
FanfictionSadie Gilbert, die Cousine von Elena und Jeremy, kommt nach Mystic Falls und sie ändert das Leben aller komplett. Schon fast die Hoffnung doch noch die wahre Liebe zu finden aufgegeben, verliebt sie sich Hals über Kopf. Und das gleich zweimal!