Kapitel 25 - Verlorene Gedanken

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Als ich die Augen öffnete, fand ich mich liegend auf einer Bank in den Umkleiden wieder. Stöhnend hielt ich mir den Schädel, der vor Schmerzen nur so dröhnte. Was war passiert? Wieso war ich nicht mehr in der Sporthalle? Hatte ich doch nicht mehr am Selbstverteidigungskurs teilgenommen?

Ich konnte mich an nichts mehr erinnern.

Ich sah mich um. Blaue Schränke blickten mir entgegen. Was tat ich in der Umkleide der Jungs?

Als ich versuchte mich aufzusetzen, protestierte mein Körper. Jede einzelne Faser schmerzte. Ich verzog das Gesicht.

Nebenan konnte ich den Wasserhahn laufen hören. Ich blieb auf der Bank liegen und schloss die Augen.

Alles tat weh. Meine Beine, meine Arme, alles. Ich fühlte mich einfach grauenhaft.

Als der Wasserhahn wieder ausging, nahm ich das Quietschen von Schuhen wahr. Doch ich war zu ausgelaugt, um nachzusehen, um wen es sich handelte. Die Person kam in meine Richtung und legte mir etwas Kühles auf die Stirn. Die angenehme Kälte machte sich augenblicklich auf meiner Stirn breit und tat meinem Kopf gut.

»Danke...«, murmelte ich kaum hörbar. Meine Stimme war schwach, als hätte ich ununterbrochen geschrien.

Plötzlich hörte ich wie die Tür mit einem Schlag aufgerissen wurde. »Ist sie aufgewacht?«, fragte eine bekannte Stimme.

Mein Gehirn brauchte erst einige Sekunden, um zuordnen zu können, wem sie gehörte. M... Es lag mir auf der Zunge.

M... May?

Mit ihrem Namen fiel mir ein Teil der Geschehnisse auf einmal wieder ein. Josh hatte mit Louis eine Übung vorgeführt und da ich keinen Partner gefunden hatte, musste ich mit ihm zusammenarbeiten. Bei dem Gedanken, wie oft er mich auf die Matte geschleudert hatte, wurde mir übel. Den Rest wusste ich leider nicht mehr, aber ich war mir sicher, dass Josh für meinen Zustand verantwortlich war.

»Zum Glück!«, seufzte Louis erleichtert.

»Sollen wir noch bleiben?«, fragte May daraufhin mit besorgtem Unterton.

Nein, ich wollte nicht, dass sie gingen! Mit einem Mal schlug ich die Augenlider auf und versuchte mich aufzurichten. Doch ich knickte sofort um und landete unsanft auf dem Boden.

Schockiert zogen May und Louis die Luft ein und bückten sich sofort zu mir herunter, um mir hochzuhelfen. Ich wollte nicht schwach sein, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr. Was hatte Josh mit mir angerichtet? Ich spürte, meine Beine nicht mehr.

Erst als ich wieder auf beiden Füßen stand und Josh erblickte, der neben der Bank stand, auf der ich gerade noch lag, wurde mir klar, dass er sich um mich gekümmert hatte. Sein Blick war jedoch frei von jeglichen Emotionen. Eiskalt sah er mich an, wofür ich ihm am liebsten eine verpasst hätte. Wie konnte man nur so fies sein?

»Alles okay?« May ließ den Blick über meinen zitternden Körper wandern.

Ich schüttelte den Kopf. Noch eine ruckartige Bewegung und ich würde erneut zusammenbrechen, da war ich mir sicher.

»Schon gut, Leute«, seufzte Josh schließlich, »Ich bring sie nach Hause. Sie wohnt direkt nebenan.«

Seine Worte waren wie Schmirgelpapier in meinen Ohren. Entrüstet starrte ich ihn an. Ich wollte nicht, dass er mich nach Hause fuhr! Er war für das alles verantwortlich und spätestens wenn ich in seinem Auto saß, würde er mich direkt in den Wald fahren und dort lebendig begraben.

Panisch blickte ich zu Louis, der nur unsicher seinen Blick abwandte. »Okay«, willigte May ein, wofür ich ihr am liebsten den Kopf abgerissen hätte.

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