Kapitel 92 - Eiskalter Krieg

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Eifrig formte ich mir meine Bälle und achtete darauf, dass Josh mich hinter dem dürren Gestrüpp nicht bemerkte. Er stand paar Meter weiter und suchte nach mir. Nachdem ich mich erfolgreich verstecken konnte, plante ich einen Überraschungsangriff.

Ich sammelte meine fünf Bälle auf und sah zu Josh. Er stand mit dem Rücken zu mir. Sofort nutzte ich die Chance und trat aus meinem Versteck. Mit einem der Bälle in der Hand holte ich kräftig aus und warf. Die weiße Kugel flog quer durch die Luft und traf ihn direkt am Hinterkopf. Treffer!

Er drehte sich um. Als er mich erblickte, schlich ihm dieses typische Grinsen auf die Lippen. Er dachte, er hätte mich jetzt. Falsch gedacht!

Ich grinste triumphierend und warf zwei meiner Bälle gleichzeitig auf ihn. Heute gewann definitiv ich!

Ehe sie ihn treffen konnten, sprang er jedoch zur Seite.

»Na, warte!«, rief ich und wollte zum nächsten Wurf ausholen.

Doch Josh bückte sich und hob plötzlich eine riesige Schneekugel auf, die die Größe eines Basketballs hatte.

Ich erstarrte.

Erst zweifelte ich daran, dass er den Ball wirklich werfen würde, dann tat er es doch. Mit geweiteten Augen starrte ich auf das weiße Ding, das sich direkt den Weg in meine Richtung bahnte.

Ich war viel zu überrascht, um auszuweichen. Die Kugel prallte direkt gegen meinen Kopf und ließ mich taumeln. Ich konnte mein Gleichgewicht nicht halten und landete im eiskalten Schnee.

»Josh, du Arsch!«, meckerte ich, als ich sein dümmliches Grinsen bemerkte. Er machte sich eindeutig über mich lustig.

Plötzlich kam er direkt auf mich zu. Vor mir blieb er stehen und sah grinsend auf mich hinab. »Wie war das mit Fresse polieren?«, fragte er und hob die Augenbrauen.

Böse funkelte ich ihn an. Er hielt mir die Hand hin, die ich zögernd annahm.

Erst zog er mich hoch. Doch dann ließ er mich wieder los und ich plumpste zurück in den Schnee. Lachend hielt er sich den Bauch.

»Das war ein Fehler«, knurrte ich, stand auf und schmiss mich direkt auf ihn. Er landete stöhnend im Schnee.

Mit Freude nahm ich eine Ladung Schnee in die Hände und grinste ihn an. »Ich habe doch gesagt, dass dir die Fresse polieren werde!«, lachte ich auf und klatschte ihm die weiße Masse direkt ins Gesicht, woraufhin er scharf die Luft einzog.

Betont langsam strich den Schnee über seine Wangen und schließlich in seine Haare. Es war so eine Genugtuung, ihn verlieren zu sehen. Ich genoss den Moment richtig.

Ich wollte zufrieden grinsen, aber Josh schubste mich plötzlich von sich runter und schoss nach oben. Ich fiel in den Schnee und fröstelte.

Josh strich sich den Schnee aus dem Gesicht und sah mich eindringlich an. »Das war ein großer Fehler, Parker!«

Ich lachte auf. »Das war kein Fehler, sondern unglaublich lusti-« Ehe ich den Satz beenden konnte, packte Josh mich an den Hüften und warf mich über seine Schulter.

»Hey! Was soll das werden?«, rief ich panisch, als er sich in Bewegung setzte.

»Na, du kriegst deine gerechte Strafe. Was denn sonst?« , er amüsierte sich prächtig.

Ich trommelte gegen seinem Rücken. »Lass mich sofort runter! Sonst-«

Josh blieb stehen. »Sonst was?«

Ich lachte verbittert auf. »Sonst werde ich dir Schäden zufügen. Sowohl körperliche als auch psychische!«

Josh lachte und ging weiter. »Das würdest du nicht mal in hundert Jahren auf die Reihe kriegen.«

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