Kapitel 42 - Mausefalle

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Nachdem ich Jayden fast alles erzählt hatte und er mich gestern bis nach Hause begleitet hatte, konnte ich viel besser einschlafen. Trotzdem war ich mitten in der Nacht aufgewacht, weil ich mal wieder einen Albtraum hatte. Manche Menschen gingen wohl nie aus unserem Leben und verfolgten uns selbst in unseren schlimmsten Albträumen.

Mit schlechter Laune machte ich mich auf den Weg zur Schule. Max lief neben mir her und fragte sich immer noch, warum Onkel Harry so wütend war. Seit Samstag war er schlecht gelaunt. Anscheinend passte ihm die Vorstellung, dass ich angeblich etwas mit Josh am Laufen hatte, überhaupt nicht.

Egal, wie oft ich ihm gesagt hatte, dass dazwischen mir und Josh nichts lief, er wollte mir einfach nicht glauben. Damit hatte Josh zumindest sein Ziel erreicht: Er wollte Onkel Harry provozieren und hat es geschafft. Glatte zehn von zehn Punkten.

Und wer musste die schlechte Laune von Onkel Harry ertragen? Natürlich ich! Es war ja nicht so, dass ich schon genug Probleme hatte.

Nachdem ich mich von Max verabschiedet hatte, musste ich die letzten hundert Meter zur Schule sprinten. Denn ich war echt spät dran. Als ich das Schulgebäude erreichte, klingelte es gerade zu Beginn der ersten Stunde. Hastig lief ich in den Geschichtsraum und ließ mich gerade noch rechtzeitig, bevor Mr. Miller die Klasse betrat, auf meinen Stuhl fallen. War das knapp!

Unser Lehrer begrüßte uns und prüfte die Anwesenheit. Sofort fiel mir auf, dass Jayden fehlte, was mir augenblicklich unheimliche Sorgen machte. Was war, wenn es doch ein Fehler war, ihm alles zu erzählen? Ein Knoten bildete sich in meinem Magen. Was hatte ich getan?

Doch dann klopfte es an der Tür und ein verschlafener Jayden kam zum Vorschein. »Sorry«, grinste er Mr. Miller schroff an und setzte auf den Platz neben mir.

»Puh, ich habe mir schon Sorgen gemacht!«, flüsterte ich erleichtert.

Jayden sah mich ernst an. »Wenn sich jemand Sorgen machen muss, dann wohl ich! Der Gedanke, dass jemand dir wehtun will, macht mich krank!«

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Es tat gut, jemanden zu haben, der sich Sorgen um einen machte.

* * *

»Also... ähm... ich würde sagen, jeder sollte in zehn Minuten fertig sein«, stammelte ich und sah Meggie an, die kein Wort von sich gab.

Besser konnte es echt nicht laufen. Mr. Miller hatte an alle Referatsthemen verteilt und die Gruppen selbst zusammengestellt. Das Problem bei der ganzen Sache war, dass Meggie in meiner Gruppe war. Seit einer halben Stunde hatten wir nicht ein Wort miteinander gewechselt. Ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass mein Verfolger ihr erneut etwas antat. Meggie sah das offensichtlich genauso. Die Wunde an ihrer Hand war gerade erst verheilt und der Schock aus der Nacht saß immer noch tief.

Das Blöde war nur, dass unsere Gruppenarbeit darunter litt, da Meggie und ich jeweils nur mit Blake oder Nash reden konnten. Die Präsentation würde bestimmt sowieso der totale Reinfall werden, da Blake die ganze Zeit nur an seinem Handy herumtippte und Nash schlief. Ja, er schlief! Im Unterricht! Verzweifelt raufte ich mir das Haar. Das würde noch was werden!

»Blake, leg dein Handy endlich weg«, forderte ich ihn auf.

Blake sah mich mit gleichgültiger Miene an. »Was tust du, wenn nicht? Machst du dann eine auf Diebin genauso wie deine Mutter?«

Seine Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube. Solche Kommentare musste ich mir seit Wochen anhören. Alle hackten auf Moms Verhaftung herum.

Meggie blickte mich mitleidig an. Man sah ihr deutlich an, dass sie Blake am liebsten kontern wollte, aber sie konnte nicht. Und ich wollte das auch nicht. Leicht schüttelte ich den Kopf. Das hatte eh keinen Sinn.

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