Kapitel 18

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Kapitel 18

„Aufstehen." sagte eine gellende Stimme und zog die Vorhänge zur Seite. Licht strömte ins Zimmer und war gezwungen mir ein Kissen vors Gesicht zu halten, sonst wäre ich einen Verblendungstod gestorben. „In einer Stunde müssen in der Konzerthalle sein. Du hast also noch eine dreiviertel Stunde für was auch immer du noch machen musst. Frühstück gibt's unterwegs." meinte Anne grinsend und war auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden. Ich zog mir die Bettdecke über den Kopf und schlief noch ein Weilchen.

Zu meiner großen Überraschung schaffte ich es trotzdem pünktlich in die Eingangshalle des Hotels, wo Anne bereits wartete. „Da bist du ja.", empfing sie mich. Sie war extrem gut gekleidet für einen Nachmittag in New York. Dagegen sah ich, mit meiner ausgefransten Jeans und dem alten Shirt, aus wie ein Penner... Komm, die Limo wartet schon." sagte sie grinsend und führte mich nach draußen.... Moment.... Hatte sie gerade Limo gesagt?! Tatsächlich, als wir das Hotel verließen stand da tatsächlich eine Limo. „Für meinen kleinen Star nur das Beste." meinte Anne und zwinkerte mir zu. Dann stiegen wir ein. Die Limo fuhr los und ich klebte förmlich an der Scheibe. Die Hochhäuser zogen an uns vorbei und die Leute starrten uns an.... Okay, wann fuhr hier auch mal eine weiße Limo vorbei?

An der Konzerthalle angekommen, eilte der Cheffeuer sofort herbei um uns die Tür zu öffnen. Wir stiegen aus und betraten das Gebäude. Es war riesig... ach was! Gigantisch! Ja, dass war es wirklich.

Tausende von Sitzplätzen waren ringsherum verteilt und in der Mitte stand eine riesige Bühne. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass ich heute hier auftreten würde. „Und das Konzert ist komplett ausverkauft?" fragte ich Anne ungläubig. „Ja.",sagte sie stolz, „Deshalb müssen wir uns jetzt richtig ins Zeug legen. Ich stelle dir mal Cora vor." Anne führte mich zu einer großen, schlanken Frau mit wunderschönen blauen Augen. „Hi, ich bin Cora, die Choreografin." stellte sie sich vor.

Und so übte ich den ganzen Nachmittag alle möglichen Schrittfolgen für das Konzert. Meine Beine taten am Ende so weh, dass ich mich fragte wie heute Abend bitteschön etwas vorführen sollte... Cora schien das offensichtlich auch bemerkt zu haben und meinte: „Okay, ich denke das reicht. Du machst das wirklich sehr gut und ich bin mir sicher du wirst da heute Abend großartig sein." Sie grinste mich an. „Nächster Halt, Styling."

Ich wurde tatsächlich geschlagene 2 Stunden Frisiert, geschminkt und angezogen. Inzwischen waren es nur noch 1 Stunde bis zum Konzert. Die Halle war bereits gut gefüllt und ich war total nervös. Anne versuchte mich zwar die ganze Zeit zu beruhigen, aber was soll man sagen... Es war nun mal mein erstes Konzert.

Noch 45 Minuten.

- Okay, Kathy.... Du schaffst das. Ganz ruhig. -

Noch 30 Minuten.

- Scheiße... Ich werde mich dort draußen bis auf dir Knochen blamieren!-

Noch 15 Minuten.

- AHHHHHHH..... OMG..... FUCK....... SHIT.......!!!!!-

Noch 5 Minuten.

- Okay, du gehst jetzt daraus und haust sie alle um. Du wirst jetzt raus gehen und die Bühne rocken.-

Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen und dann drückte mir Anne auch schon mein Mirko in die Hand. „Okay, Süße. Du schaffst das.", meinte Anne und schubste mich leicht in Richtung Bühne.

Ich stand hinter einem riesigen schwarzen Vorhang, konnte keinen einzigen klaren Gedanken denken und zitterte was das Zeug hielt.

Da öffnete sich der Vorhang und ich wurde von grellem Flutlicht geblendet.

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Now move your body so the rhythm can set you free

Another round and we can drown out our hearts beating

Just like a drug I let the music set me free

I like it loud, I like it loud

I like it loud - Cash Cash (I like it loud)

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Na stelle sich das mal einer vor... Unsere kleine Kathy auf einer so großen Bühne. Wird alles gut gehen, oder hat sie sich doch übernommen? Wir werden sehen.

xoxo L.

Das Leben der Kathy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt