Kapitel 62

80.2K 3.6K 706
                                    

I don't know what I see in you because it's more than just what meets the eye.

...

''Dr. Phil?'' fragte ich einen älteren Mann in einem Kittel. Er sah mich fragend an, meine Augen wanderten zu seinem Namensschild, es war Dr. Phil. ''Hallo.'' lächelte ich und streckte ihm meine Hand aus. ''Ich bin Bella, eine Patientin von Maria.''

''Ach.'' lächelte er nun und schüttelte meine Hand ''Maria hat mir von Ihnen erzählt. Haben Sie Schmerzen? Beschwerden?'' fragte er plötzlich besorgt. Dr. Phil drückte mich auf einen Stuhl der im Flur stand.

Ich lachte und schüttelte den Kopf ''Nein nein.'' sagte ich ''Ich habe bloß vergessen mir das Rezept für die Medikamente von Maria zu holen. Ich bräuchte unbedingt das Rezept, ich habe heute das letzte Medikament aus der Verpackung genommen.'' erklärte ich ihm.

''Oh gut.'' er schob seine Brille die Nase hoch und sah mich an ''Gut, dann würden Sie mir kurz folgen?'' er zeigte zu einem kleinem Büro. Ich nickte und ging hinter Dr. Phil, vor seinem Schreibtisch blieb ich stehen und sah ihm zu wie er das Rezept für die Medikamente schrieb ''So ..'' murmelte er ''Bella Smith.'' er sah hoch zu mir und überreichte mir das Stück Papier.

''Dankeschön.'' bedankte ich mich mit einem Lächeln. ''Auf wiedersehen.'' ich ging aus dem Büro direkt hinaus auf den Parkplatz. Nur kurz war ich heute in der Schule um mir meine Englisch-Arbeit zu holen die wir letzte Woche geschrieben hatten, Gott sei Dank habe ich ein besseres Thema bekommen 'Kampf zwischen Gut und Böse.' zwar fiel mir nicht viel ein, doch ich hatte trotzdem eine gute Note bekommen. Wenn ich mich nicht irrte hatte Harry die zweitbeste Note.

Heute hatte ich ihn nach langer Zeit wieder beobachtet. Einmal erwischte er mich, früher sah ich immer weg als er mich sah, doch dieses Mal starrte ich ihn weiter an. Harry hatte nach wie vor eine Bandana um den Kopf gebunden, wahrscheinlich weil ihm sonst die Haare ins Gesicht flogen, doch genau das liebte ich immer, ich liebte es wenn er sich seine Haare aus dem Gesicht strich. Als er merkte dass ich nicht wegsah, bildete sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, ich jedoch starrte ihn weiter gefühlslos an.

Harry sah nicht danach aus als hätte er mit wem den Tag davor gestritten und das Haus stand heute Morgen auch noch. Doch ich wurde das Gefühl nicht los dass in den nächsten Tagen etwas passieren wird, Gemma war wieder da und ich wusste wie Harry war, ich kannte ihn viel zu gut. Es sollte mich nicht interessieren was in ihrem Haus vor sich geht. Harry und ich hielten Abstand, wir machten so zu sagen eine Auszeit von was auch immer wir davor hatten. Es sollte mir keine Sorgen bereiten. Eben es sollte, in Wirklichkeit machte ich mir Sorgen.

Gleich nachdem ich meine Englisch-Arbeit bekommen habe bin ich los ins Krankenhaus gefahren. Viel würde ich nicht mehr verpassen, wir sind schon am Ende des Jahres angelangt und die ganzen Arbeiten hatten wir schon hinter uns. Deswegen fuhr ich gleich nach der Apotheke nach Hause. Vor unserem Haus erschrak ich kurz, denn ich sah eine Person vor unserem Haus sitzen, es war nicht irgendeine Person. Nein, es war Dad. Sofort stieg ich aus und hängte meine Tasche über die Schulter, ich schloss die Tür und sperrte sie zu. Meine Stirn legte ich in Falten, denn Dad sah nicht hoch, zu tief war er in seinen Gedanken versunken, er sah auf seine Füße. Dad hatte einen Anzug an, er war wahrscheinlich direkt von seiner Arbeit hier her gefahren. Doch die Fahrt bis nach Cheshire dauerte vier Stunden? Das hieß er ist früher losgefahren. ''Du weißt schon dass wir einen Schlüssel unter dem Blumentopf haben?'' sagte ich, Dad hob seinen Kopf worauf ich auf den Blumentopf deutete. ''Hi Dad.'' ich umarmte ihn kurz und sah ihn fragend an, er jedoch stand nur auf und ging einen Schritt auf die Seite damit ich die Tür aufsperren konnte. Sofort traten wir ein und zogen unsere Schuhe aus. ''Kaffee?'' fragte ich ihn als ich seine tiefen Augenringe sah, er nickte und folgte mir in die Küche. Dad nahm an der Theke platz und starrte nun auf seine Finger. Ich bereitete den Kaffee zu, ab und zu sah ich zu Dad, doch er tat das gleiche - Dad starrte auf seine Finger.

Promise me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt