„Es hat geklingelt." Harry hinter mir murrte und dachte sicher nicht mal daran, sich zu bewegen. Als es jedoch ein zweites, drittes und viertes Mal klingelte, stand er grummelnd auf. Ich kuschelte mich in die Decke, um die Wärme zu halten, die er hinterließ. Dieses Bett wollte ich nie wieder verlassen. Ich hörte, dass Harry zurückkam und spürte, wie er sich hinter mich ins Bett legte. Er kuschelte sich an mich und küsste meinen Nacken, woraufhin ich sofort Gänsehaut bekam.
„Ist für dich.", flüsterte er. Ich runzelte die Stirn und öffnete ein Auge. Keinen Meter von mir entfernt stand meine beste Freundin mit verschränkten Armen und grimmigem Gesichtsausdruck. Ich wünschte ihr einen guten Morgen, was sie nicht so empfand.
„Guten Morgen? So nennst du das?" Lya machte auf dem Fuß kehrt und verließ das Zimmer. Ich seufzte, drehte mich kurz zu Harry und küsste ihn sanft.
„Ich kläre das mal eben.", sagte ich und folgte meiner Freundin aus dem Schlafzimmer. Während sie mit noch immer verschränkten Armen am Fenster stand und hinaus sah, ging ich in die Küche und kochte mir einen Kaffee. Als ich ihn in eine Tasse goss, kam Lya hinein.
„Was ist los?", fragte ich, auf ein Donnerwetter vorbereitet. Schließlich war Lya niemand, der sich zurückhielt.
„Was los ist? Kannst du dir das nicht denken?", rief sie empört. Dabei fragte ich mich nur, was ich ihrer Meinung nach falsch gemacht hatte. Ich antwortete deshalb nicht, bis Lya seufzend nachgab und endlich ihre Arme sinken ließ.
„Wie fändest du es, aus der Zeitung zu erfahren, dass deine beste Freundin mit Englands Jungesellen Nummer 1 zusammen ist?" Ich nahm einen Schluck meines Kaffees und fing dann an zu lachen. Lya machte so viel Drama um so etwas. Es war schon fast süß. Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch, wo Sammy bereits lag. Lya setzte sich neben mich und schmollte.
„Ich meine es ernst. Mich hat das echt schockiert. Wenigstens kann ich es jetzt endlich sagen - ICH HAB'S DIR DOCH GESAGT!", sagte sie und fing mit an zu lachen. Ich rührte meinen Kaffee um und sah dann wieder zu ihr auf. Natürlich lächelnd bei dem Gedanken daran, dass Harry und ich jetzt irgendwie offiziell zusammen waren. Ein Paar.
„Ich wollte es dir sagen, glaub mir. Aber seit dem es so ist hatte ich keine Sekunde für mich."
„Das ist ja wohl nicht nur meine Schuld.", sagte Harry, als er an uns vorbei in die Küche ging. Ich zuckte lächelnd mit den Schultern und sah zu Lya. Sie sah mich grinsend an.
„Was denn?", fragte ich.
„Es ist süß, wie du ihn ansiehst. Kaum zu glauben, dass du vorletzte Woche noch alles abgestritten hast."
„Manchmal dauert es eben etwas länger.", sagte ich und grinste. Harry gesellte sich zu uns und legte seinen Arm um mich. Gesten wie diese hatte er auch schon vor unserer vertieften Beziehung getan, doch jetzt war es, als würden sie etwas anderes bedeuten.
„Hast du schon einen Plan für nächste Woche?", fragte Lya. Ich sah sie fragend an, da Harrys Küsse auf meiner Schulter mich noch weiter ablenkten.
„Dein Geburtstag, Honey." Harrys Stimme war noch immer heiser und rau, als er das sagte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Es war zu sexy.
„Oh, das ist schon nächste Woche?", fragte ich. Lya nickte und grinste. Dieses Grinsen kannte ich. Es hieß nichts gutes.
„Nein, Lya. Was auch immer du grade denkst, vergiss es!"
„Aber wieso? Ihr habt dieses schöne Appartement oder wir feiern im Club oder im Studio-„
„Was möchtest du denn machen?", mischte Harry sich ein. Ich verflocht unserer Finger und lehnte mich etwas an ihn.
„Eigentlich wollte ich meine Eltern fragen, ob sie kommen möchten. Mein Geburtstag ist ja eh an einem Donnerstag. Dann können wir ja essen gehen und einen ganz ruhigen machen. Wenn ihr möchtet können wir dann am Freitag etwas größer feiern, aber auch nicht zu groß bitte." Lya jubelte.
„Das nenne ich mal einen Plan. Harry, du kümmerst dich um das Essen und ich mich um die Party! Es ist noch so viel zu planen!", rief Lya und lief schon in Richtung Tür.
„Ich melde mich!" Schon war sie weg. Ich drehte mich zu Harry, der mich überrumpelt ansah.
„Alles gut?", fragte ich und küsste ihn zärtlich. Er blinzelte.
„Ja, ich war nur nicht darauf vorbereitet, deine Eltern so schnell kennen zu lernen.", sagte er und lachte leicht verzweifelt. Ich lachte und streichelte ihm über die Wange.
„Keine Sorge, meine Eltern sind total entspannt. Wir können auch hier essen, wenn du möchtest, dann ist es etwas privater. Die beiden können dann bei mir schlafen und wir haben unsere Ruhe. Hm?" Harry lächelte erleichtert und küsste mich. Er vertiefte den Kuss, drückte mich mit seinem Gewicht nach hinten und legte sich auf mich. Ich fuhr durch seine Locken und seufzte, als seine Hand unter mein T-Shirt fuhr. Er küsste meinen Hals und mein Dekolleté, weshalb ich seufzte.
„Lass uns duschen gehen.", hauchte er in mein Ohr. Ich lächelte und sah ihm in die Augen. Sie leuchteten unentwegt und ich hatte Hoffnung, dass dies an mir lag. Dass ich Harrys Leben so bereicherte, wie er meines.
Seine Aufforderung überraschte mich etwas, da wir noch nie gemeinsam geduscht hatten. Außerdem hatte ich Harry noch nie ganz nackt gesehen und ich musste zugeben, dass ich etwas neugierig war. Wenn sein Oberkörper mit den Tattoos schon so anziehend war, wie war es dann wohl, ihn ganz unbekleidet zu sehen...
„Was machst du?", fragte Harry, als ich ihn an seiner Hand in Richtung seines Zimmers zog, um mit ihm duschen zu gehen.
„Ich dachte, wir gehen duschen.", sagte ich und lächelte verlegen. Harry sah mich überrascht an, zog mich an meinen Arm zu sich und hob mich hoch. Er küsste mich drängend, hielt meinen Kopf dabei fest und ließ mich seine Begierde spüren.
„Du bist so wundervoll.", sagte er außer Atem. Ich lächelte, küsste ihn noch ein letztes Mal und ging dann voraus ins Badezimmer. Auf dem Weg dort hin ließ ich die wenige Kleidung, die ich zum Schlafen getragen hatte, nacheinander fallen. Ich hörte Harry aufkeuchen. Das würde ein Spaß werden.

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Roses (II)
FanfictionEs ist nicht so, dass ich Angst davor habe, nicht genug für sie zu sein. Es ist nicht so, dass ich die Worte nicht finde. Aber wenn sie mit ihm zusammen ist, wirkt sie glücklicher. Und das möchte ich nicht zerstören. Ich muss dir nur sagen, dass ich...