Teil 52 - Date

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Wir entschieden uns dafür, den Kaffee beziehungsweise Tee to-go zu nehmen und einen kleinen Spaziergang zu machen.
„Meinst du, wir sind das ganze falsch angegangen?", sprach ich meine Gedanken aus. Harry streichelte meinen Handrücken mit seinem Daumen und sah auf seine Füße.
„Ich weiß es nicht. Beziehungen sind nicht so mein Spezialgebiet.", sagte er und lächelte mich verlegen an.
„Vielleicht sollten wir einfach noch einmal von vorne anfangen. Also nicht unsere Freundschaft außen vor lassen, sondern uns einfach auf diese Art und Weise kennen lernen. Weißt du, was ich meine?"
„So mit Dates und so?", fragte Harry.
„Ja. Einfach mal ausprobieren, wie das wäre. Ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber bis vor ein paar Wochen habe ich nicht daran gedacht, bei unseren Unternehmungen deine Hand zu nehmen und dich küssen oder so." Harry sah mich kurz an und lächelte dann.
„Was ist?", fragte ich aus diesem Grund.
„Nichts. Es ist nur, dass ich mich von Anfang an zu dir hingezogen gefühlt habe. Besonders schwer ist es mir in LA gefallen. Als wir das erste mal zusammen im Bett geschlafen haben. Und als wir dort am Strand waren, wo wir am Lagerfeuer saßen und dann noch mal im Wasser waren. Du sahst so wunderschön aus." Harrys Worte waren wir ein Geständnis und sie überraschten mich total.
„Ich glaube, dass selbst ich damals gespürt habe, wie es geknistert hat. Während der Lesereise ist mir klar geworden, dass nicht Lucas derjenige ist, der mich glücklich macht, sondern du.", sagte ich. Harry blieb ruckartig stehen und zog leicht an meiner Hand. Er hielt jetzt beide meiner Hände in seinen und lächelte mich an.
„Lass uns heute Abend ausgehen. Ich überlege mir was, hole dich ab und dann bringe ich dich, ganz Gentleman, wieder nach Hause." Ich nickte und zog leicht an seinen Händen.
„Ich dachte, wir lernen uns jetzt neu kennen.", insistierte Harry.
„Das heißt doch aber nicht, dass ich dich nicht küssen darf.", erwiderte ich. Harry begann zu lächeln und wehrte sich nicht mehr, als ich ihn weiter zu mir zog und mich ihm entgegen reckte. Als ich seine Lippen auf meinen spürte, war es, als wären wir andere Menschen. Harry und Mary, doch nicht mehr die selben, wie vor wenigen Minuten noch.
„Dann lass deine Eltern mal nicht warten. Ich schreibe dir noch mal, wann ich dich abhole.", sagte Harry und erst da fiel mir auf, dass wir wieder vor meiner Wohnung standen.
„Gut, aber lass mich nicht zu lange warten." Ich küsste ihn und schloss dann das Haus auf. Als ich mich noch einmal umdrehte, war Harry bereits weg. Vor der Wohnungstür stoppte ich kurz und überlegte, was ich meinen Eltern nun sagen sollte. Ich schloss die Tür auf und rief nach ihnen, doch es war ruhig in der Wohnung. Auf dem Esstisch fand ich einen Zettel. Meine Mum hatte sich mit diesem verabschiedet. Sie waren wohl gefahren, als ich mit Harry spazieren gewesen war. Beide wünschte mir viel Glück mit Harry und alles Gute.
Ich war etwas traurig, dass sie nicht mehr hier waren, andererseits musste ich meiner Mum so nicht erklären, wieso mein Herz sich so entschieden hatte. Während ich auf Harry wartete, räumte ich die Wohnung auf. Nicht, dass noch viel zu tun gewesen wäre, das meiste hatte meine Mum bereits übernommen. Dann ging ich duschen. Ich zog mir sauber und frisch und irgendwie aufgeregt eine Jeans und ein T-Shirt an und sah dann auf mein Handy. Harry hatte mir geschrieben, dass er in ein paar Minuten da sein würde, das war vor 4 Minuten gewesen, also würde er wahrscheinlich gleich kommen. Ich lief in den Flur, schmiss meinen Schlüssel, Handy und Portemonnaie in eine Tasche und zog dann schon mal meine Schuhe an. Normalerweise hätte ich jetzt Sammy gekrault, weil mich das immer beruhigte. Doch der fühlte sich in Harrys Appartement wohler und da war er nicht der einzige. Ich hielt es vor Aufregung nicht aus, nahm meine Jacke vom Harken und verließ meine Wohnung. Vor dem Haus wartete ich auf Harry. Zum Glück ließ er nicht lange auf sich warten.
„Hallo, Schönheit.", sagte er und küsste mich. Ich schnallte mich an und sah dann abwartend zu ihm.
„Und was machen wir jetzt?", fragte ich. Harry lächelte und fuhr los.
„Ich habe überlegt, dass wir ja noch mal zum London Eye könnten, weil es dort so romantisch ist, doch dann habe ich mich an deine Höhenangst erinnert und diese Idee verworfen. Dann dachte ich, wir könnten ja essen gehen, aber ich wusste natürlich nicht, ob du überhaupt Hunger hast. Dann wusste ich ja nicht, ob du etwas mit deinen Eltern machen möchtest, also habe ich mir überlegt, dass ich dich einfach frage, was du machen möchtest." Ich sah zu ihm und grinste. Seine Gedanken waren so rücksichtsvoll und charmant. Ich kannte diese Seite an Harry bereits und sie gefiel mir immer besser.
„Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, was du wohl für uns planst. Ob wir was essen oder trinken gehen, einen Ausflug machen oder spazieren gehen. Ich glaube, ich hätte mal wieder Lust deine Schwester zu besuchen.", sagte ich. Harry sah mich etwas überrascht an, bevor er den Wagen wendete.
„Wenn das dein Wunsch ist. Ich weiß natürlich nicht, ob sie zuhause sind, aber wir können es ja mal versuchen." Harry legte seine Hand auf mein Bein, als er zu dem Haus seiner Schwester fuhr. Wir parkten in der Einfahrt und stiegen aus. Als wir klingelten, dauerte es keine zehn Sekunden, bis und jemand öffnete.
„Harry, Mary. Was macht ihr denn hier?", fragte John.
„Wir wollten euch mal wieder besuchen.", sagte Harry und betrat das Haus. Ich folgte ihm und begrüßte Gemma, als sie aus der Küche kam.
„Wo ist Luke?"
„Der spielt oben in seinem Zimmer mit einem Freund. Wollt ihr etwas trinken?", fragte Gemma. Ich nahm einen Tee und setzte mich neben Harry auf die Couch. Wie sonst auch legte er einen Arm um meine Schultern und zog mich etwas zu sich. Gemma brachte die Getränke. Als sie sich grade setzte, drehte Harry mein Gesicht zu sich und küsste mich.

Roses (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt