Ich zeigte meinen Eltern die Garderobe und als sie sich abgelegt hatten, bat Harry ihnen etwas zum trinken an.
Als die beiden jeweils ein Glas in den Händen hielten, gingen wir ins Wohnzimmer, wo ich den gedeckten Esstisch entdeckte.
„Das sieht wirklich schön aus.", sagte ich zu Harry. Lächelnd hatte er einen Arm um meine Hüfte gelegt.
„Ich hatte Hilfe von Lya. Aber was deine Lieblingsblumen sind wusste ich auch so noch.", sagte Harry und küsste mich auf den Kopf.
„Ein wirklich schönes Appartement, Harry."
„Vielen Dank, Mrs. Hensley.", antwortete Harry.
„War sicher nicht billig. Wohnst du hier alleine?", mischte mein Dad jetzt mit. Seine Frage war wieder so typisch für ihn.
„Dad."
„Schon gut. Es war tatsächlich nicht sehr günstig, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Anfangs habe ich hier alleine gewohnt, doch wie mir scheint, hat Sammy seit dem Wasserschaden Angst wieder zurückzuziehen." Meine Mum schmunzelte, während Harry sie freundlich anlächelte und mein Dad zwischen ihm und mir grimmig her sah.
„Außerdem verbringt Mary sehr viel Zeit hier.", fügte Harry hinzu. Ich sah zu ihm auf und ehe ich mich versah, lagen seine Lippen auf meinen. Es war ein kurzer Kuss, doch meinen Eltern entging er nicht.
„Ich denke, wir sollten jetzt essen.", lenkte ich ab und ging zum Tisch. Meine Eltern setzten sich uns gegenüber und Harry holte den Wein. Er schenkte allen ein und setzte sich dann zu mir. Dass er seine Hand dabei auf mein Bein legte, entging meinem Dad sicher nicht.
„Ich wünsche allen einen guten Appetit.", sagte Harry.
„Was hast du denn gezaubert? Ist das Ente?", fragte meine Mum.
„Ja, Entenbrust in Trüffelsoße, gebratene Kartoffeln mit Ingwer und Speck und dazu gegartes Gemüse. Als Dessert gibt es Créme Brulée." Meine Mum staunte, während mein Dad unsicher aussah.
„Guten Appetit.", sagte ich und fing an mir den Teller zu füllen. Die anderen taten es mir gleich und tatsächlich verlief das Essen reibungslos. Abgesehen von ein wenig Smalltalk wurde nicht viel geredet und so auch keine heiklen Themen angesprochen. Die ganze Zeit über beobachtete ich meine Eltern und sie sahen häufig zu Harry. Der saß jedoch einfach nur da und genoss das Essen. Ganz ruhig und entspannt. Als wären das nicht meine, sondern seine Eltern oder Fremde.
„Es schmeckt sehr lecker, Harry.", sagte meine Mum.
„Vielen Dank. Ihnen auch, Sir?" Mein Dad sah Harry überrascht an. Sicher hatte er nicht damit gerechnet, dass Harry in ansprach und sicher auch nicht mit Sir.
„Äh, ja. Es schmeckt gut." Harry lächelte zufrieden und sah mich an.
„Dir auch, mein Schatz?" Er legte seine Hand an meine Wange. Verlegen nahm ich sie und runter und legte sie auf meinen Schoß.
„Ja, sehr lecker. Wie immer.", sagte ich. Harry lächelte und widmete sich wieder dem Essen. Ich sah zu meiner Mum, die mich anlächelte und dann ebenfalls weiter aß.
Nach ein paar weiteren Minuten räumten Harry und ich den Tisch ab. Wir gingen in die Küche, um den Nachtisch zu holen.
„Alles gut?", fragte Harry mich. Er drückte mich mit dem Hintern gegen Anrichte und seine Hände an meine Hüfte.
„Naja, ich frage mich, wieso du nicht nervös bist. Und könntest du dich vielleicht etwas zurückhalten? Immerhin sind das meine Eltern und-„
Ich kam nicht weiter, weil Harry anfing meinen Hals zu küssen. Ich seufzte und schloss die Augen.
„Harry..."
„Ja?", fragte er und sah auf. Ich blickte in seine Augen und zog ihn an seine Haaren zu mir runter. Doch lange dauerte der Kuss nicht an, da ich mich an meine Eltern im Nebenraum erinnerte. Ich entfernte mich leicht von ihm und lächelt, während er mich mit glänzenden Augen ansah.
„Später, ok?" Er nickte, küsste mich ein letztes Mal ganz sanft und nahm dann ein Tablett für den Nachtisch hervor. Ich ging vor und erwischte meine Eltern beim Tuscheln.
„So, da haben wir das Dessert.", sagte ich und setzte mich wieder, während Harry die kleinen Schälchen verteilte. Beim Essen der Desserts ging es wie vorher weiter. Wir redeten etwas und mein Dad erzählte von den vielen Projekten am Haus, die er sich vorgenommen hatte. Meine Mum meckerte natürlich mit ihm, doch ich schüttelte nur lachend den Kopf.
Harry schlug im Anschluss vor, noch etwas Wein zu trinken. Meine Mum und ich waren dabei, doch mein Dad hielt sich zurück.
Schneller als ich gedacht hatte, wurden meine Eltern müde und wollten in meine Wohnung.
„Ich fahre euch schnell.", sagte ich, doch meine Mum widersprach.
„Nicht nötig, wir fahren mit dem Taxi. Du hast Wein getrunken und möchtest sicher lieber hier bleiben." Sie zog ihre Jacke über und wandte sich an Harry.
„Vielen Dank, für das leckere Essen und den schönen Abend. Es war mir eine Freude, dich kennen zu lernen."
„Die Freude ist ganz meinerseits, Mrs. Hensley.", sagte Harry und schüttelte ihre Hand. Kurz nahm meine Mum hart sogar in den Arm, was uns wohl beide überraschte.
„Von mir auch ein Dank. Es war sehr angenehm hier.", sagte mein Dad und drückte Harrys Hand. Dann zog er ihn ruckartig zu sich und an Dads Blick sah ich, dass er wohl noch etwas sagte, was wir nicht hören sollten.
„Bis morgen, Mary."
„Bis morgen, Mum. Dad." Ich drückte die beiden und sie verließen das Appartement.
Harry schloss die Tür ins sah mich lächelnd an.
„Das lief doch besser, als ich gedacht hätte.", sagte er und kam zu mir. Er zog mich an der Hüfte zu sich. Ich legte meine Arme um Harrys Hals und spielte mit den Haaren in seinem Nacken.
„Das stimmt. Ich hatte etwas Angst wegen meinem Dad, aber er scheint dich ja zu mögen." Harry lachte und führte mich rückwärts in Richtung Wohnzimmer.
„Dein Dad ist ein guter Mann." , sagte er.
„Was hat er denn eben zu dir gesagt?" Harry bog schmunzelnd hinter der Küche ab.
„Dass ich dir ja nicht das Herz brechen sollte, sonst würde er mir das Genick brechen." Ich sah Harry schockiert an, während er mich auf das Bett hinter mir schubste.
„Das meint er sicher nicht so.", sagte ich.
„Ich habe eh nicht vor, dir das Herz zu brechen.", raunte er und küsste meinen Hals.
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Roses (II)
FanfictionEs ist nicht so, dass ich Angst davor habe, nicht genug für sie zu sein. Es ist nicht so, dass ich die Worte nicht finde. Aber wenn sie mit ihm zusammen ist, wirkt sie glücklicher. Und das möchte ich nicht zerstören. Ich muss dir nur sagen, dass ich...