Teil 67 - Blonde Löckchen

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„Heute Abend sind wir bei Liam eingeladen, wie fühlst du dich?", fragte Harry. Ich drehte mich zu ihm und zog die Decke noch etwas höher.
„Geht so. Wie spät ist es?"
„Halb 2. Soll ich dir sicher keinen Arzt rufen?", fragte Harry mich inzwischen zum fünften Mal und strich mir mit der Hand über die Stirn.
„Nein, danke. Das wird sicher schnell wieder besser. Machst du mir noch einen Tee?" Harry nickte, küsste mich auf den Kopf und verließ dann das Schlafzimmer. Seit gestern Abend fühlte ich mich nicht sehr gut. Ich hatte vermutlich Fieber und schwindelig war mir auch. Doch einen Arzt konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Vielleicht waren das auch einfach nur Symptome der vermeindlichen Schwangerschaft. Wenn ich denn schwanger war...
„Hier ist dein Tee, Engel.", sagte Harry und stellte ihn zu mir ans Bett. Dann setzte er sich zu mir. Dabei sah er mich besorgt lächelnd an.
„Es geht mir schon besser.", verteidigte ich mich.
„Sicher. Ich habe Lya angerufen, damit sie auf dich aufpasst. Ich weiß, das möchtest du nicht, aber ich werde dich sicher nicht in diesem Zustand alleine lassen." Ich wollte widersprechen, doch es würde ja doch nichts bringen.
"Ich bin in ein paar Stunden wieder da. Wenn was ist, ruf an.", sagte Harry und küsste mich vorsichtig. Ich nickte, als es klingelte. Harry stand auf und kam kurz darauf mit Lya im Gepäck wieder.
"Na, kleine kranke Maus. Wie geht es dir?", fragte sie und setzte sich zu mir.
"Haha, bloß kein Mitleid bitte."
"Bis später, Babe.", rief Harry.
"Bis später." Dann war ich mit Lya alleine. Ich sah ihr an, dass ihr etwas auf der Seele lag und nach den Ereignissen der letzten Woche konnte ich mir vorstellen, was genau es war.
"Hast du einen Test gemacht?", fragte sie. Ich seufzte.
"Nein, Lya, ich habe noch keinen Test gemacht."
"WAS? Wieso nicht? Du musst es doch endlich mal wissen und Harry-"
"Harry weiß es.", unterbrach ich sie. Lya sah mich fragend an.
"Wie?"
"Harry weiß es. Ich habe es ihm gesagt. Falls ich schwanger bin, betrifft es ja genau so ihn, wie mich.", sagte ich und setzte mich auf. Ich seufzte, weil das Aufsetzen meinem Kreislauf nicht zu gefallen schien.
"Na schön und was machen wir jetzt deswegen?" Ich sah zu Lya und seufzte erneut.
"Ich habe einen Termin beim Gynäkologen, morgen. Das habe ich Harry allerdings nicht gesagt. Fährst du mit mir hin?" Lya strich mir lächelnd die Haare aus dem Gesicht und nickte.
"Natürlich mache ich das.", sagte sie.
"Und jetzt bringen wir dich mal ins Bad, damit du wieder wie ein normaler Mensch aussiehst." Lachend ließ ich mir von meiner besten Freundin aufhelfen. Wir sturkelten ins Bad und Lya ließ mir ein Bad ein. Ich stieg seufzend hinein und versuchte mich zu entspannen. Nach ein paar Minuten kam Lya mit etwas Essen zurück und setzte sich neben die Wanne.
"Wir waren letzte Woche im Tonstudio und rate mal, wen wir da getroffen haben.", sagte ich. Lya sah mich neugierig an und wartete ab.
"Wir haben Zayn getroffen.", sagte ich. Lya verschluckte sich an ihrem Obst.
"Wow, und wie war's?", fragte sie.
"Naja, erst nicht gut. Harry wollte mal wieder weglaufen, doch am Ende haben sie sich wenigstens verabredet."
"Sehr gut.", sagte Lya.
"Das war's ja noch nicht. Zayn hat Louis zu ihrem Treffen mitgebracht, weshalb Harry nach einer halben Stunde wieder Zuhause war. Zayn kam natürlich hinterher geeilt, weil er alles klären wollte und dann haben sie sich unterhalten."
"Und was haben sie so gesagt?", fragte Lya neugierig.
"Keine Ahnung. Ich war im Arbeitszimmer und habe die Zeit zum Schreiben genutzt. Aber es kann nicht allzu schlecht gelaufen sein." Lya schüttelte den Kopf und stellte den leeren Teller beiseite.
„Unglaublich. Wie kann man nur so dumm sein? Also jetzt nicht Harry explizit, aber ich kann das Verhalten der Jungs einfach nicht verstehen...", seufzte sie. Ich konnte ihre Gedanken genau nachvollziehen.
„Und das schlimmste ist, dass sie sich nicht mal wirklich helfen lassen."

Eine Stunde, bevor wir bei Liam eingeladen waren, kam Harry zurück. Lya fuhr, um sich fertig zu machen und nach einer kurzen Diskussion mit meinem Liebsten richtete auch er sich her. Ich hingegen blieb auf der Couch und sah fern.
„Bist du dir sicher, dass ich nicht doch hier bleiben soll?", fragte Harry mich nun schon zum vierten Mal.
„Ja, Schatz. Wenn etwas ist, rufe ich dich an. Mach dir keine Sorgen." Harry zog mich an sich und küsste mich auf den Kopf.
„Ich werde sicher nicht allzu lange bleiben.", sagte er und stand auf.
„Lass dir von mir nicht den Abend versauen."
„Ohne dich wird es eh langweilig.", entgegnete Harry. Er zwinkerte mir zu und verschwand in den Flur. Kurz darauf war Harry weg und ich alleine.
Während so gut wie alle meine Freunde sich nun auf einer gigantischen Geburtstagsfeier vergnügten, zappte ich durch die Kanäle und suchte nach gutem Fernsehen. Es stellte sich schwieriger als gedacht raus, weshalb ich nach wenigen Minuten eine Serie auf meinem Handy sah. Leider dauerte es auch hier nicht lange, bis ich zu müde zum Schauen wurde und auf der Couch einschlief. Geweckt wurde ich, als ich Arme um mich spürte.
„Harry?", hauchte ich.
„Schlaf weiter, Babe.", sagte er und küsste sanft meine Lippen. Ich seufzte und kuschelte mich an seine Brust. Bevor ich spüren konnte, dass ich im Bett lag, war ich schon wieder eingeschlafen.
In dieser Nacht träumte ich. Ich träumte davon, wie es wäre, wenn ich tatsächlich schwanger wäre.
Mein Haar ging bis über die Schultern. Ich hörte Harry hinter mir, als wir zum Eingang eines Hauses gingen. In der einen Hand den Einkauf, in der anderen eine kleine Hand.
„Darf ich gleich in den Garten, Mami?", fragte mich das kleine Mädchen an meiner Hand. Sie hatte grüne Augen und blonde Löckchen, die ihr Gesicht umrahmten.
„Natürlich, Spatz.", sagte ich und betrat hinter Harry das Haus, welches laut Klingelschild der Familie Styles gehörte.
In der Küche räumte ich den Einkauf weg und Harry begann zu kochen. Als ich grade am Kühlschrank stand, spürte ich plötzlich zwei Hände an meiner Hüfte.
„Du siehst heute wieder wunderschön aus.", raunte Harry in mein Ohr. Ich bekam Gänsehaut, drehte mich zu ihm um und küsste ihn.
„Ich sollte nach Loana schauen.", sagte ich und küsste Harry.

Roses (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt