Modetipps

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Franzi POV:
„Immer rennen wir dem King nach.", knurrte Lea neben mir und zum wiederholten Male wunderte mich ihre Abneigung gegen Thorin, die sie in den letzten Tagen gezeigt hatte. Ja, und Thorin war einfach Thorin...
„Das ist so eine Sache, wenn man der King ist.", murmelte ich und hechtete Dwalin durch eine Tür nach, die beinahe ins Schloss gefallen wäre. Lea stand jetzt vor der geschlossenen Tür.
„Ehrlich jetzt?", brüllte sie und hämmerte gegen die Tür. Ich lachte leise und zog mit aller Kraft am gusseisernen Ring, um die Tür zu öffnen. Sie ging nur einen Spalt breit auf, aber der reichte und Lea stand neben mir.
„Ich hasse diese Zwerge.", murrte sie und ich grinste: „Sag nichts, was du später bereuen könntest."
Lea schnaubte und dann gingen wir weiter. Gerade als wir ankamen, gab Thorin den Befehl, sich zu bewaffnen und ich rieb bereits innerlich die Hände aneinander.
„Na, dann los.", rief ich und wollte schon nach einem silbernen Helm greifen, der über und über mit Spinnenweben bedeckt war, als sich eine große Hand um mein armes kleines Handgelenk legte.
„Ihr nicht. Eine Schlacht ist nichts für Frauen.", knurrte Thorin und ich schnaubte.
„Lass jetzt bloß nicht den Macho raushängen, Thorin.", erwiderte ich und entzog meine Hand seinem Griff.
„Ich dulde keine Frauen.", sagte Thorin und funkelte mich böse an. Ich wollte gerade was sagen, als sich plötzlich jemand einmischte, von dem ich das niemals erwartet hätte.
„Wir entscheiden immer noch selbst, ob wir unseren Arsch da raus bewegen und für diesen Berg und deinen Thron kämpfen!", zischte Lea und erwiderte Thorins Blick.
„Ja, aber zurzeit sieht es schlecht aus.", meinte ich und griff dann wieder nach dem silbernen Helm.
„Wenn ihr nicht für mich kämpfen wollt, warum tut ihr es dann?", fragte Thorin abfällig und zog eine Augenbraue hoch.
„Wir kämpfen für ein besseres Leben und euer Zuhause. Wir kämpfen für unsere Freunde. Denn, wenn wir streben, dann in dem Wissen, dass wir alles getan haben und uns nicht feige in einem Berg verschanzt haben", erklärte Lea und griff nach einem Schild. Es war so groß, dass Thorin fast bemerkte hätte, wie ich meine Freundin von hinten packte, damit sie nicht mitsamt Schild auf Thorin gefallen wäre...aber verdient hätte er es.
„Und weil wir den Spaß nicht verpassen wollen", fügte ich noch hinzu und ruinierte damit Leas super tolle Rede. Ich grinste, als Thorin die Augenbrauen zusammen zog und sich dann umdrehte.
„Man, das Ding ist echt schwer.", fluchte Lea uns ließ den Schild zurück auf seinen Platz fallen.
„Das sind auch eigentlich keine Waffen für Frauen", sagte Dwalin und ich drehte mich zu ihm um.
„Versuch uns gar nicht erst davon abzuhalten.", drohte ich und er schüttelte den Kopf.
„Niemals. Aber ich weiß, wo ihr Waffen findet, die...", er suchte nach Worten: „...euch eher passen."
Ich grinste: „Gerade noch mal so die Kurve gekriegt."
Dwalin lächelte und bedeutete uns dann ihm zu folgen.

*Zehn Minuten später standen Lea und ich in einem etwas kleineren Raum und untersuchten die Sachen hier. Ich hatte mein Schwert aus der Trollhöhle gegen eine Wand gelehnt und suchte gerade nach einem passenden Ersatz. Außerdem hatte ich neue Pfeile in meinen Köcher gesteckt, der nach dem Spinnenangriff und dem Spaßbad ziemlich leer gewesen war. Kili und Fili hatten ihn mir mitsamt dem Bogen vor ein paar Tagen geklaut und als sie ihn mir wieder gegeben hatten, war er durch Metall verstärkt und mit einer neuen Sehne bespannt worden.
„Hey Franzi, das ist doch mal was für dich.", sagte Lea und setzte mir einen Helm auf.
„Iiiih.", rief ich und zog mir den Helm wieder vom Kopf, denn meine nette und äußerst tolle Freundin Lea hatte die Spinnenweben nicht entfernt. Lea lachte und ich verzog das Gesicht, als ich mir eine Spinnenwebe aus dem Haar zog.
„Aber nur, wenn du das hier nimmst", sagte ich und reichte Lea einen großen Hammer. Sie griff danach und als ich los ließ, fiel der Hammer prompt auf den Boden. Ich kicherte und Lea verzog das Gesicht.
„Haha, sehr witzig und nein, ich stamme nicht von Thor ab", meinte sie trocken und ich grinste. Dann suchten wir stillschweigend weiter. Ich hatte bereits so etwas ähnliches wie eine Jacke aus schwarzem Leder gefunden. Um die Hüfte war ein breiter Gürtel gelegt, der eine silberne Schnalle besaß, auf welchem zwergische Symbole und Muster eingraviert waren.
Unter den Armen hatte die Jacke zwei Löcher und wie ich wusste, waren die dafür da, damit man mehr Armfreiheit hatte. An den Ärmeln, am Saum der Jacke, und auf den Schultern hatte jemand mit einem silbernen Faden die selben Muster gestickt, die auch auf der Schnalle zu finden waren. Ich hatte keine Ahnung, wie man sie zu machte, aber ich wette, einer der Zwerge wusste es. Ich drehte mich zu Lea um, um ihr mein Outfit zu zeigen und bemerkte, dass sie die selbe Jacke in der Hand hielt, nur dass ihre hellbraun war und goldenen Fäden hatte. Als sie die Jacke umdrehte, bemerkte ich ein kleines Symbol knapp über dem Herzen, das meine Jacke nicht hatte. Es war eine reich verzierte Krone.
„Ein Hauch von Schicksal", flüsterte ich, als Lea die Krone bemerkte und vor Schreck hätte sie die Jacke beinahe wieder fallen lassen.
„Wollen wir nicht tauschen?", versuchte sie es, aber ich schüttelte nur den Kopf. Ich suchte noch schnell die passende Hose dazu raus und überlegte, ob mir die Stiefel wohl passen würden, als Lea mir auf die Schulter tippte.
„Hier das passt zu deinem Ninja-Outfit.", sagte sie und reichte mir ein Schwert. Ich legte meine Hand um den Griff und zog dann daran. Es war silber und spiegelte die tanzenden Flammen der Fackeln wieder. Auf der Klinge stand in alter Zwergensprache drei Wörter: 'Mahal ai-menu*'.
„Danke.", sagte ich und Lea half mir, es mir um die Hüften zu schnallen.
„Deine Schuhe passen ja mal gar nicht.", sagte Lea und deutete auf meine braunen Schuhe.
„Ja, ich weiß. Aber ich glaube nicht, dass mir diese Schuhe passen.", meinte ich und deutete auf ein paar riesiger, schwarzer Treter, die von der Größe her auch einem Troll gepasst hätten.
„Da im Schrank sind ganz viele Schuhe, da habe ich auch ein paar gefunden.", sagte Lea und deutete auf einen alten Schrank an einer Wand und dann auf die braunen Schuhe, die neben ihren anderen Sachen standen. Ihre alten Schuhe waren ziemlich...naja, demoliert, da sie es nicht so mit dem Gleichgewicht hatte.
Ich ging hinüber zum Schrank und öffnete die Türen, während ich nach einem passenden Paar suchte, spürte ich Leas Blicke in meinem Rücken.
„Was ist los, Lele?", fragte ich und drehte mich mit einem paar Schuhen in der Hand zu ihr um.
„Hast du dich schon mit Kili unterhalten?", fragte meine Freundin und ich schüttelte den Kopf. Nachdem ich ihr versprochen hatte, mit ihm zu reden, hatte sich keine Möglichkeit dazu eröffnet.
„Willst du mir vielleicht mal sagen, warum du plötzlich so wütend auf Thorin bist?", fragte ich und sprach endlich das aus, was mir bereits seit Tagen auf dem Herzen lag. Lea schüttelte ebenfalls den Kopf und ich beließ es dabei.
„Warum hast du eigentlich keine Waffe?", fragte ich und deutete mit einem Kopfnicken auf Leas Sachen. Sie hatte ihr Jacke, eine Hose ein paar Schuhe und ihr Pfanne.
„Pfanni ist die beste Waffe auf der ganzen Welt.", sagte Lea und schob die Unterlippe vor. Ich lachte und widmete mich wieder meiner Suche.

*Als wir wenig später mit unseren Sachen wieder bei den anderen auftauchten, waren die gerade dabei, ihre Sachen ab zu stauben. Ich betrachtete mit Grauen die zusammen gewürfelten Sachen und als Ori eine dunkelblaue Hose zu einem braunen Hemd hervor holte, stoppte ich die ganze Sache.
„Leute, vielleicht werdet ihr ja in die Geschichte eingehen als die Zwerge, die den Erebor zurückeroberten, aber ganz sicher nicht, weil ihr dabei so besonders heiß aussaht", meinte ich und hörte Lea leise kichern. Ich hatte ja bereits erzählt, dass ich einen riesigen Kleiderschrank hatte und darauf achtete, was ich anzog, aber DAS war schlimm. Ich entzog Ori die blaue Hose und reichte sie Kili, dem ich seine schwarze abnahm und sie Fili hin hielt. Dann sammelte ich alle Hemden wieder ein und tauschte sie gegen weiße, wobei ich mir und Lea auch eines mitnahm. Natürlich waren unsere aber für Frauen. Oin bekam einen anderen Helm, welcher zu seiner Axt passte und ich reichte seinen Brüdern ähnliche, damit sie sich im Getümmel der Schlacht erkennen konnten. Bomburs Rüstung wurde größer und Noris schmaler. Schilde wurden getauscht und Kettenhemden gewechselt und endlich war ich einigermaßen zufrieden.
„Besser als vorher, aber noch nicht perfekt.", sagte ich und suchte nach dem fehlenden Detail. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Langsam drehte ich mich zu dem Zwergenkönig um, der mich interessiert musterte und verzog das Gesicht.
„Okay, Thorin. Die Hose ist scheiße, das Hemd passt gar nicht, der Mantel muss weg und die Krone muss runter.", sagte ich und arbeitete mit schnellen Handgriffen. Ich zog ihm den Mantel weg, legte die Krone neben ihn und suchte ihm die goldene Rüstung zusammen, die er eh bald wieder ausziehen würde, wenn er nicht mehr so verrückt war.
„So, und jetzt bitte alle umziehen.", sagte ich und alle guckten mich mit großen Augen an. Lea hatte während der ganzen Prozedur leise gekichert und zog mich jetzt von den Männern weg, damit sie etwas Privatsphäre hatten.
„Das war toll. Ich hab ein paar Fotos gemacht, als du die Jungs zusammen gefaltet hast und du musst einfach ihre Blicke sehen.", flüsterte sie mir ins Ohr und ich kicherte.
Auch Lea und ich zogen unsere neuen Sachen an und betrachteten uns dann im Spiegel. Lea standen die braunen Sachen hervorragend und bildeten ein perfektes Zusammenspiel mit ihren haselnussbraunen Haaren, die jetzt leider zu kurz waren, um sonderlich viel mit ihnen machen zu können. Sie hatte sich ihre Pfanne geschickt auf den Rücken gebunden und ich hatte sie doch noch zu einem Dolch überreden können, um den ich mir jetzt schon Sorgen machte.
Auch mir standen meine Sachen gut. Ich hatte das Hemd angezogen und dann die Jacke darüber. Lea hatte raus gefunden, wie man sie zu machte und sie schmiegte sich wunderbar an meine Figur. Die Hose war schlank und schmal geschnitten und besaß mehrere Taschen, die ich zurzeit noch nicht verwendete. Meine Schuhe passten besser als gedacht und waren an den Seiten mit silbernen Schnallen verziert. Den Bogen hatte ich mit dem Köcher auf meinem Rücken fest geschnallt und mein Schwert wurde von einem Gürtel an meinen Hüften gehalten. Meine Haare, die mir jetzt fast bis zu den Hüften reichten, hatte ich gut durch gebürstet und dann zu einem Zopf zusammengefasst.
„Wir sehen toll aus", sagte ich und Lea nickte.
„Zu Schade, dass es den Krieg so real wirken lässt.", murmelte sie und dieses mal nickte ich wiederum.
Zusammen gingen wir zurück zu den Zwergen und bemerkten, dass sie erst halb fertig waren.
„Was haben die denn so lange gemacht?", fragte mich Lea leise und ich grinste: „Wahrscheinlich haben sie sich noch die Haare geflechtet."
Lea kicherte und versuchte vergeblich, es zu verstecken als Gloin sich zu uns umdrehte.
„Kann mir mal bitte jemand helfen?", fragte Kili plötzlich und versuchte unbeholfen seinen Brustpanzer zu befestigen. Es waren nur ein paar Schnüre, die man zusammen binden musste, also griff ich danach und machte sie zu.
„Danke.", sagte er und ich lächelte.
„Franzi, ich..", sagte Kili, während ich gleichzeitig zu einem: „Kili, wir...", ansetzte. Kili lächelte schwach und ich biss mir auf die Unterlippe. Das tat ich immer, wenn ich nervös war und es war eine beschissene Angewohnheit.
„Fang du an", schlug er vor und normaler weiße kommt ja jetzt dieses berühmte: „Nein, fang du an", aber ich hatte darauf gerade keine Lust, also platzte ich mit der Sprache raus.
„Wir sollten reden.", sagte ich und Kili nickte.
„Aber nicht hier."
„Komm mit.", meinte der braunhaarige Zwerg und führte mich in einen Nebengang.
„Also, worüber möchtest du reden?", fragte er und ich öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus.
„Okay, dann fange ich dieses Mal ich an. Ich mag dich, wir sind wirklich gute Freunde. Ich hab das Gefühl, dass du ähnlich funktionierst wie ich und ich kann mit dir jede noch so erdenkliche Sache machen, bei denen die anderen mich bereits für verrückt erklärt hätten...aber wir sind NUR Freunde. Und daran kann ich nichts ändern. Ich dachte immer, da wäre mehr, aber da ist nichts. Ich...", seine Stimme brach ab und ich nickte langsam. Kili schien auf eine Antwort zu warten, aber ich musste erstmal einordnen, was er gerade gesagt hatte. Ich ging schweigend von einer Wand zu anderen und blieb dann mitten im Gang stehen. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich drückte Kili ganz fest.
„Ich denke, ich verstehe das. Du bist toll. Einer meiner besten Freunde unter den Zwergen, aber du bist nur ein Freund. Und du liebst Tauriel, was ich echt nicht verstehe...", sagte ich und schauderte leicht.
„Das heißt, du bist nicht wütend?", fragte mich der Zwerg und ich schüttelte den Kopf.
„Jetzt, wo das raus ist, fühle ich mich gleich viel besser.", sagten Kili und ich wie aus einem Munde und lachten beide auf.
„Fili mag dich. Sogar sehr.", sagte Kili dann und ich lächelte leicht.
„Zu komisch. Fast genau dieselben Worte hat er in der Gobblinhöhle damals über dich gesagt.", flüsterte ich leise und Kili lachte.
„Daran merkt man, dass wir Brüder sind.", sagte er. „Magst du ihn denn?"
„Ja.", antwortete ich ohne zu zögern und bemerkte, wie mir das Blut in die Wangen schoss.
„Er weiß gar nicht, wie glücklich er sein kann.", fuhr Kili fort und drückte mich nochmal.
„Du solltest jetzt wieder zu den anderen gehen.", meinte ich und er nickte. Ich stand noch kurz im Gang, doch dann setzte ich mich in Bewegung. Ich wollte gerade um die Ecke biegen, als ich Thorin hörte.
„Man hat mich verraten.", sagte Thorin und ich wusste, dass er mit Bilbo redete.
„Verraten?", fragte er kleine Hobbit nervös und seine Stimme zitterte leicht.
„Der Arkenstein. Einer von ihnen hat ihn gestohlen. Einer von ihnen ist ein Betrüger.", flüsterte Thorin und man hörte den Wahnsinn in jedem Wort.
„Thorin, die Aufgabe ist erfüllt. Du hast den Berg zurück. Ist das nicht genug?", fragte der kleine Hobbit.
„Verraten von meinen eigenen Leuten...", ich stöhnte auf und trat aus dem Gang und damit ins Blickfeld von Thorin, der sofort seine Stimme weiter senkte. Das war eines der Gespräche, die man nicht so unbedingt mithören sollte. Außer wenn man einen Beweis dafür wollte, dass Thorin ein durchgeknallter Psychopath war, dann war diese Unterhaltung nahe zu perfekt.
Ich ging zu Lea, die gerade Bombur bei irgendwas half.
„Hey, wo warst du?", fragte sie und drehte sich zu mir um.
„Ich hab mit Kili geredet...über uns", sagte ich und Lea grinste, doch bevor sie antworten konnte, wurde ich von hinten angerempelt und flog vorwärts auf den Boden. Keine Erfahrung, die ihr machen wollte, glaubt mir. Der Boden war voller Spinnenweben.
„Pass doch auf.", drang Filis tiefe Stimme an mein Ohr und ich zuckte zusammen. Sie war nicht freundlich und hatte auch nicht das Gewisse etwas, dass sonst immer dieses warme Gefühl in mir auslöste. Sie war kalt und schien mir einen Schlag in die Magengegend zu versetzten.
„Pass selber auf.", knurrte Lea sich einmischend und half mir etwas umständlich auf die Füße.
„Ist nicht schlimm. Ich hab schon mehr als genug blaue Flecken, da fällt der ein oder andere auch nicht mehr auf.", sagte ich und klopfte mir etwas Staub von den Sachen. Ich hatte keine Ahnung, was plötzlich los war. Filis Blick bedachte mich abschätzend, aber ich hielt ihm stand, obwohl mir gerade nach weglaufen war.
„Du siehst lächerlich aus.", sagte er und lachte kalt. Eisfinger schlossen sich um mein Herz und drückten es schmerzhaft zusammen.
„Tja, wenigstens passe ich dann zu euch", entgegnete ich und schnaubte. Dabei ließ ich mir nicht anmerken, wie verzweifelt ich in diesem Moment war. Filis Blick verfinsterte sich und er zog genau wie Thorin immer die Augenbrauen zusammen.
„Steh am besten nicht im Weg rum.", knurrte er und schob mich beiseite.
„Sorry, wenn ich zu fett bin, sodass Prinzessin Fililein nicht an mir vorbei gehen kann.", fauchte ich.
„Zu Fett bist du wirklich", antwortete Fili und jetzt gab ich doch dem Fluchtinstinkt nach. Ich rannte einfach blindlings los.
Meine Füße trugen mich durch leere Gänge und in Ecken des Erebors, die ich nicht kannte. Schwer atmend blieb ich stehen und guckte mich um. Ich hatte völlig die Orientierung verloren.
Wütend trat ich mit einem Fuß gegen die Wand und hämmerte dann mit den Fäusten dagegen. Die Haut an meinen Fingerknöcheln riss und Blut tropfte auf den Stein, aber ich spürte keinen Schmerz. Tränen rannen über mein Gesicht, verschleierten mir die Sicht und benetzten meine Wangen.
Jemand legte von hinten zwei Arme um mich und zog mich von der Wand weg.
„Alles wird wieder gut.", flüsterte Dwalin leise in mein Ohr und drehte mich zu sich um. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und schluchzte leise.
„Alles wird wieder gut.", wiederholte Dwalin leise, aber er hatte Unrecht. Es würde nichts gut werden. Fili hatte mein Herz eine Klippe runter gestoßen und es war in tausend kleine Einzelteile zersprungen. Ich hatte schon öfter nach Trennungen geweint, wer hatte das schon nicht. Anne, Emmi, Lele und ich kauften dann immer vier große Familienpackungen Schokoeis und aßen den Schmerz einfach weg. Aber hier war es anders, ich hatte noch nie so ein Gefühl. Die anderen Schmerzen waren nach drei Bechern Eis und viel Reden weg, aber hier schienen sie nur noch schlimmer zu werden. Nachdem ich mit Kili geredet hatte, war mir aufgefallen, dass ich nicht ihn liebte, sondern seinen Bruder und der war ein riesiges Arschloch.
„Alles wird wieder gut."

*Der Schöpfer sei mit dir.


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