Ein Basketballspiel mit Folgen

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Anne POV:
„Können wir nicht irgendwas spannendes machen?", fragte Emmi.
„Das ist doch spannend.", entgegnete Balin.
„Schachspielen...", sagte Lea und man hörte deutlich den Sarkasmus in ihrer Stimme.
Franzi war, glaub ich, schon nach den ersten zwei Zügen eingeschlafen und hatte den Kopf auf die Tischplatte gelegt.
„Okay, ich muss jetzt was anderes machen.", sagte Emmi und stand auf. Balin, der gerade nach einem Läufer gegriffen hatte, sah sie verwundert an.
„Was willst du denn bitte machen?", fragte Balin und Emmi zuckte mit den Schultern.
„Wie wäre es, wenn wir raus gehen?", fragte Lea, die gerade gemerkt hatte, dass Thorin Kurs auf sie nahm und sie wohl kein Bock auf ihn hatte.
„Okay, super. Jetzt bleibt nur noch eine Frage...wer weckt Franzi?", fragte ich und Emmi schüttelte sofort den Kopf.
„Beim letzten Mal hat sie mich durch gekitzelt.", sagte sie.
„Okay, dann halt...", überlegte ich.
„Lea!", riefen Emmi und ich dann gleichzeitig und diese stöhnte auf.
„Muss das sein?", fragte sie dann und Emmi und ich nickten.
„Okee...", sagte sie gedehnt und streckte dann einen Finger aus, um Franzi vorsichtig an zu piksen. Doch Franzi schlief seelenruhig weiter.
„Ich wette, selbst wenn hier und jetzt die Schlacht anfangen würde, würde sie weiter schlafen.", sagte Emmi und ich kicherte.
„Leute, ein bisschen Beeilung.", sagte Lea und rüttelte Franzi jetzt durch. Bekam sie schon Wahnvorstellungen oder war das doch nur Thorin, der jetzt fast bei uns war? Franzi schlug ein Auge auf und funkelte Lea böse an.
„Was?", fragte sie ruhig.
„Ähm...erklär ich dir später.", sagte Lea, zog Franzi hoch und schleppte sie mit sich. Da Franzi aber immer noch nicht ganz wach war und Lea nicht dafür berühmt, dass sie besonders geschickt war, lief Lea kurzerhand gegen einen Holzpfahl, der das Dach stützte und Franzi gleich hinterher. Ich kicherte. Lea hatte aber auch immer Pech. Jetzt war die Schwarzhaarige wach und blitze Lea wütend an.
„Pass doch auf!", fauchte sie, doch Lea zog sie weiter.
„Komm Anni, sonst sind sie weg.", sagte Emmi zu mir und ich nickte. Zusammen liefen wir den beiden hinterher, bis wir draußen vor der Hütte standen.
Franzi gähnte gerade und Lea warf sich gegen die Tür, damit uns niemand folgen konnte.
„Also, was ist los?", fragte Franzi.
„Thorin.", sagte ich statt Lea und Franzi fing an zu grinsen.
„Aha...", sagte sie und auch Emmi grinste jetzt.
„Also Emmi, was wollen wir machen?", fragte Lea und Emmi antwortete: „Ich würde gerne Basketball spielen."
„Klar!", sagte Franzi und gähnte wieder.
Wenn sie nicht gerade futtert, schläft sie, dachte ich und sah meine Freundin an. Als sie meinen Blick bemerkte, zog sie eine Augenbraue hoch.
Fuck, sie hat schon wieder erraten, was in meinem Kopf vor sich geht!
Das konnte sie sehr gut. Andauernd wusste sie, wenn ich etwas sagen wollte oder was ich dachte.
„Okay, spielen wir Basketball.", sagte ich und drehte mich von Franzi weg, und sah jetzt Emmi an. Die klatschte begeistert in die Hände und begann uns zu erklären wie sie sich das Feld, die Körbe und den Ball vorstellte. Sie drehte sich ein Stück von uns weg und das Sonnenlicht brach sich in ihren Augen. Die eben noch dunkelbraunen Augen waren jetzt blutrot und ich musste lächeln. Jeder meiner Freudinnen war auf ihre ganz besondere Art anders, und bei einigen sah man es, und bei andren nicht.
Ich drehte mich zu Lea, die eine Grimasse schnitt. Sie hasste Basketball...nein, sie hasste sowieso alles, was mit Sport zu tun hatte, außer rudern.
Und in diesem Moment musste ich plötzlich an Elladan denken. An sein Lächeln, seine wunderschönen braunen Augen...und ich hatte schon wieder verpasst, was Emmi gesagt hatte.
„Woran denkt sie wohl?", fragte Emmi und Franzi antwortete ohne zu zögern: „Nicht an was, an wen? Sie denkt an ihre große Liebe...", sagte Franzi und tänzelte leicht um mich rum
„Elladan!"
Was hatte ich vorhin gesagt? Ich wollte Franzi schubsen, doch sie wich geschickt aus und lachte nur. Doch da sie unaufmerksam war, ging sie rückwärts und stolperte über einen Stein. Elegant landete sie auf dem Hintern und jetzt war es an uns zu lachen. Als wir uns wieder etwas beruhigt hatten, fingen wir an mit dem Suchen. Von Beorn bekamen wir etwas Rundes, was wir als Ball benutzen konnten, und die Körbe brachten wir an zwei Bäumen an. Dann teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Ich spielte mit Emmi, und Lea und Franzi bildeten das andere Team.
Als erstes hatte Franzi den Ball, den sie mit einem Druckpass an Lea abgab und dann spielten wir. Lea und Franzi hatten zwar keine Chance gegen mich und Emmi, aber es machte trotzdem Spaß. Wir spielten gerade unsere letzte Runde und ich hatte den Ball gebunkert.
Ich dribbelte leicht und visierte dann Emmi an, die von Franzi gedeckt wurde. Ich wartete den perfekten Moment ab und warf. Nur, dass es nicht perfekt war. Hätte ich eine Sekunde gewartet, wäre das alles nicht passiert. Aber ich warf. Und das bedeutete meinen sicheren Tod.
Erstens: Hinter Emmi und Franzi entdeckte ich Thorin, Dwalin, Kili, Fili und Balin, die wohl etwas zu besprechen hatten und deshalb beschlossen hatten, eine Runde in Beorns Garten zu drehen. Zweitens: Emmi stolperte über einen Ast, der im Gras lag und landete auf der Nase. Drittens: Franzi duckte sich unter dem Ball weg und Viertens: Thorin bekam ihn voll in die Fresse.
Der Ball fiel zu Boden und ich sagte: „Oh Shit!"
Franzi brach in Gelächter aus und auch Emmi lachte los, als sie Thorins Gesicht sah. Er sah etwas zermatscht aus und war komplett rot vor Wut.
„Wer war das?", brüllte er los und ich versteckte mich schnell hinter dem nächsten Baum. Thorin stapfte auf Franzi zu, die am Boden lag und sich den Bauch hielt. Er beugte sich über sie und sagte dann gefährlich leise: „Warst du das?"
Franzi lachte immer noch und Tränen liefen ihr jetzt über die Wangen.
„Oder du?", fauchte er Emmi an, doch auch die konnte ihm nicht antworten. Sein Blick wanderte zu Lea, die ganz unschuldig ein paar Meter von ihm weg stand und sein Blick wurde sofort wieder weicher.
Doch jetzt funkelten Leas Augen. Sie stapfte auf Thorin zu und schob sich an ihm vorbei, wobei sie ihn voll anrempelte. Fili hatte den Ball aufgehoben und Lea schnappte ihn sich jetzt.
„Wir sind nicht schuld, sondern alleine du, weil du nicht aufgepasst hast. Also gib uns nicht die Schuld.", fauchte sie und Thorin schrumpfte etwas zusammen.
„Und entweder du und deine kleinen Freunde spielen jetzt mit, oder ihr geht wieder.", fügte sie noch hinzu und Dwalin sagte: „Also ich spiele mit."
Fili nickte und auch Kili war dabei. Zögernd nickte jetzt auch Thorin und Lea drückte ihm den Ball in die Hand, aber mit so viel Kraft, dass er fast einen Schritt zurück taumelte. Sie funkelte ihn noch einmal an und drehte sich dann zu uns.
„Fili! Dwalin! Ihr spielt bei mir und Franzi. Kili, du und Thorin spielt bei Emmi und Anne mit.", sagte sie bestimmend und ich kam wieder hinter dem Baum hervor. Emmi und Franzi standen wieder, obwohl Franzi immer noch leise kicherte und Emmi erklärte eben die Regeln. Und dann spielten wir. Es klappte sogar recht gut, nur das Kili nicht verstand, dass man den Ball dribbeln musste. Wenn er den Ball hatte, rannte er damit über das Feld, ohne irgendwie zu dribbeln und machte dann einfach einen Korb. Um auch etwas Gutes zu sagen, nachdem Emmi die Technik erklärt hatte, hatte er bei jedem Versuch getroffen.
Ich bekam von Emmi den Ball, und wollte bereits an Thorin weiter geben, als Franzi mir den Ball abzockte und damit Richtung Korb verschwand. Sofort drehte ich um und sah, wie Kili auf Franzi zu rannte, die Arme um ihre Taille schlang, sie einfach hoch hob und im Kreis drehte. Franzi kreischte los, und schlang die Arme und den Ball.
„Der gehört mir!", rief sie und krallte sich an den Ball. Kili stellte Franzi auf den Boden und wollte sich gerade den Ball schnappen, als Franzi ihn an ihm vorbei an Dwalin abgab. Dwalin rannte über das Feld und machte einen Korb. Lea, Fili und Franzi jubelten und Dwalin lächelte erfreut.
Als nächstes hatte Lea den Ball und sie wollte gerade einen Pass zu Fili machen, als Thorin sich den Ball schnappte, und ihn in die Höhe hielt. Da Lea nicht ganz so groß war, konnte sie sich strecken so viel sie wollte, doch sie kam nicht an den Ball heran. Franzi stellte sich neben mich und ich grinste. Sie hatte rote Wangen, was wohl nicht vom Basketballspielen kam und grinste von einem Ohr zum anderen.
„Ihr seid also NUR Freunde.", spielte ich auf Kili an und wackelte mit den Augenbrauen, als Franzi mich ansah. Franzi wurde noch röter und guckte dann zu Lea, die immer noch wie eine Verrückte um Thorin herum sprang und versuchte, den Ball zu bekommen. Dass sie dabei diverse unschöner Flüche von sich gab, schien Thorin nicht wirklich zu interessieren.
„Sollten wir ihr nicht helfen?", fragte ich, doch Franzi schüttelte den Kopf.
„Jetzt wird es doch gerade erst so richtig spannend.", sagte sie und hatte Recht.
Lea hatte ihre Taktik geändert und stand jetzt mit verschränkten Armen vor Thorin. Als sie ihn schubste, damit er den Ball fallen ließ, hatte sie sich selbst ein Eigentor geschossen. Sie stolperte über ihre Füße, knallte gegen Thorin, er ließ den Ball fallen, schlang die Arme um Lea, und gemeinsam landeten sie auf dem Boden. Ich begann zu grinsen und hielt Emmi, die ebenfalls zu uns getreten war, schnell die Augen zu.
„Du bist dafür noch zu jung.", sagte ich und Emmi schnaubte.
Franzi beobachtete währenddessen gespannt, wie Lea, puterrot im Gesicht, auf Thorin lag und irgendwas zu ihm sagte.
„Ich frag mich, was sie gerade sagt.", überlegte Franzi und jetzt war ich es, die schnaubte.
„Du kennst aber auch überhaupt keine Privatsphäre.", sagte ich und Franzi grinste. Als ich wieder zu Thorin und Lea blickte, sah ich, dass Lea es geschafft hatte aufzustehen und Thorin half, ebenfalls auf die Füße zu kommen.
Danach spielten wir weiter, obwohl jetzt einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
Kili interessierte es, glaub ich, überhaupt nicht mehr, dass wir spielten, sondern klebte die ganze Zeit nur an Franzi. Und Lea stolperte, ob mit Absicht oder ohne weiß ich nicht, immer wieder und Thorin war dann sofort an ihrer Seite. Als Emmi das Spiel abpfiff, mit der Begründung, es würde ja eh niemand mehr aufpassen, hatte sie gar nicht mal so unrecht.
Franzi hatte den Ball gerade gehabt, und blieb jetzt mitten in der Bewegung stehen.
„Man Emmi, ich hätte jetzt fast einen Korb gemacht!", sagte sie und zog einen Schmollmund. Doch als Kili anfing sie zu kitzeln, rannte sie lachend los und verschwand mit ihm zwischen den Bäumen.
„Mag sie ihn?", fragte mich plötzlich eine Stimme und ich drehte mich um. Fili stand hinter mir und wirkte etwas erschöpft.
„Meinst du Franzi?", fragte ich und Fili nickte.
„Ich mache mir Sorgen, dass sie ihm das Herz brechen könnte.", erklärte Fili mit einem Kopfnicken zu seinem Bruder und ich nickte.
„Sie mag ihn, obwohl ich bei Franzi nicht genau sagen kann, was das heißt. Genauso wie bei Emmi und bei Lea. Okay, ich habe keine Ahnung, wenn jemand, jemand anderen mag.", sagte ich ehrlich.
„Aber wenn ich mein weniges Wissen zusammen kratzen würde, würde ich sagen: Ja, sie mag ihn. Sehr sogar. Nur dass sie sich bei solchen Sachen genauso anstellt, wie Lea mit dem Gleichgewicht", fuhr ich fort.
„Das hab ich gehört!", rief Lea und stolperte gleich nochmal. Thorin fing sie auf und Lea wurde rot.
„Glaubst du, er mag sie?", fragte ich leise und deutete auf Thorin.
„Hm...das ist schwer. Aber wenn ich mein weniges Wissen zusammen kratzen würde, würde ich sagen: Ja, er mag sie.", sagte Fili und ich lächelte.
„Und das soll schon was heißen!", mischte sich Dwalin ein, der zu uns getreten war und Lea und Thorin ebenfalls beobachtete.
Zusammen gingen wir zurück zu Beorns Haus und auf dem Weg dahin holten uns Kili und Franzi wieder ein. Beide lachten und schienen gar nicht zu merken, dass sie nicht mehr alleine waren. Erst als Franzi volle Kanne gegen Dwalin lief, wurde es den beiden wohl bewusst.
„Sorry!", sagte Franzi und rieb sich den Kopf.
Kili hielt sich vor Lachen den Bauch und auch Emmi kicherte leise neben mir. Währenddessen beobachtete ich Thorin, wie er Lea immer wieder von der Seite her einen Blick zuwarf und sie zu dumm war, um es zu merken. Als Thorin das nächste Mal zu Lea guckte, waren seine Augen dem eines Welpen so ähnlich, dass mir ein „Oh, wie süß!", entfuhr.
Lea sah etwas verwirrt zu mir und entdeckte dabei Thorin. Ihre Augen wurden schmal und wenn sie es gekonnte hätte, hätte sie Thorin jetzt angezischt wie eine Schlange.
„Glaub ja nicht, dass ich dir vergeben habe!", fauchte sie und Thorin blinzelte überrascht.
Dann blieb Lea stehen und ging erst weiter, als Emmi und ich zu ihr aufgeholt hatten.
„Tja, das sah aber vorhin etwas anders aus.", sagte ich zu der Braunhaarigen und Emmi fing an zu kichern.
„LASS MICH LOS!", schrie plötzlich jemand und ich blickte zu Franzi, die von Fili festgehalten wurde und von Kili gekitzelt.
Franzi versuchte sich aus Filis Griff zu befreien und trat wild um sich. Kili packte ihre Füße und jetzt hing Franzi über dem Boden.
„Was wollen wir mit ihr machen?", fragte er dann ganz ernst seinen Bruder.
„Wir könnten uns einen See suchen und sie rein schmeißen.", sagte Fili und Kili runzelte die Stirn.
„Oder wir können sie an einen Baum binden und dort bis morgen hängen lassen.", sagte Kili und jetzt runzelte Fili die Stirn.
„Oder...", fing er an, wurde jedoch von Emmi unterbrochen, die sich einen seiner krass vielen Dolche geschnappt hatte und ihn damit in den Rücken pikste.
„Oder ihr lasst sie jetzt ganz langsam runter.", sagte sie, doch man hörte, dass sie nur Spaß machte. Vorsichtig setzten Fili und Kili Franzi ab und Kili wollte ihr gerade auf die Füße helfen, doch Franzi stand bereits.
„Bitte, bitte tu uns nichts!", bettelte Fili und setzte seinen Hundeblick auf, den irgendwie alle Zwerge drauf zu haben schienen.
„Nur, wenn ihr versprecht, heute alles zu machen, was wir euch sagen!", forderte Franzi.
„Genau.", mischte jetzt auch ich mich ein und Lea nickte zustimmend.
„Ich finde, dass das ein sehr gutes Geschäft ist.", sagte sie und jetzt nickte Emmi.
„Wir machen alles.", sagte Kili und guckte uns ebenfalls mit großen Augen an.
„Okay...", sagte ich und trat vor Fili.
„Trag mich zurück, ich habe keine Lust mehr zu laufen."
Fili sah mich mit großen Augen an, ging dann in die Knie und nahm mich Huckepack.
„Gleich viel besser.", sagte ich und tätschelte meinem Ross den Kopf.
„Und jetzt hüa!"
Wir gingen zurück, aber auf halbem Weg hob Kili auch Franzi ohne Aufforderung vom Boden hoch, und trug sie bis zur Tür.
„Wartet!", rief Emmi flitzte hinein und holte ihre Kamera.
„Komm schon Lele, du bist so ein Mof.", forderte sie und schon wurde auch Lea von Thorin elegant hoch gehoben.
„Lächeln!", rief Emmi und ich strahlte, dann drückte Emmi auf den Auslöser. Danach setzte Fili mich ab, und ich tätschelte ihn noch einmal.
„Gut gemacht.", sagte ich und ging dann zu Emmi.
Emmi schmiss sich gerade weg vor Lachen, und ich sah sie fragend an.
„Die sind echt zu doof!", keuchte sie und deutete auf Lea und Thorin. Lea hatte versucht so schnell wie möglich von Thorin weg zu kommen und war mit den Haaren an einem von den vielen Knöpfen hängen geblieben, die an Thorins Mantel befestigt waren.
„Aua!", sagte sie gerade, weil Dwalin versuchte ihre Haare zu entknoten.
„Man Lea, so muss man das machen!", sagte Franzi und hüpfte auf den Boden. Lea warf ihr einen war-klar-dass-du-das-besser-hinbekommst-Blick zu und Franzi machte einen vornehmen Knicks.
„Soll ich dich nicht reintragen?", quengelte Kili, doch Franzi schüttelte den Kopf.
„Wir sind leider nicht verheiratet.", sagte sie dann, und ich brach in schallendes Gelächter aus. Franzi wurde rot, doch Kili schien nicht kapiert zu haben, was los war. Neben mir lachte Emmi ebenfalls und auch Lea kicherte.
„Leider?", fragte ich und Franzi wurde noch röter.
„Uhhhh Franzi, willst du etwa jetzt schon heiraten?", fragte Emmi und Franzi verbarg das Gesicht in ihren Händen.
„Oh, dann werden hier bald ganze viele kleine Kilis rumlaufen!", sagte Lea, deren Haare jetzt befreit waren und auch Fili fing jetzt an zu grinsen.
„Oh mein Gott! Wie entstehen eigentlich kleine Kilis?", fragte Lea plötzlich ganz dumm und ich schlug mir die Hand gegen den Stirn. Alle guckten weg und dann sagte Emmi: „Man Lea, du kennst doch das Buch Peter, Ida und Minimum!"
„Ne! Hab ich vergessen. Also? Dwalin? Kannst du es mir erklären?", fragte Lea und Dwalin, der sonst so große stämmige Kerl, zog ein Stück die Schultern ein und sagte dann: „Ich...muss...weg!"
Und dann war er weg.
„Schade! Das hätte mich jetzt wirklich interessiert.", sagte Lea komplett ernst und ich brach in Gelächter aus. Dann konnte sich auch Lea ein kleines Grinsen nicht verkneifen
„Lasst uns rein gehen.", sagte Thorin schließlich und scheuchte uns alle ins Haus. Franzi war immer noch rot und ignorierte Kilis Blicke, die ungefähr jede zweite Minute zu ihr huschten.

*Danach passierte eine Weile lang nichts mehr, oder wohl eher nichts spannendes und dann hatte Emmi die Idee. Wir klauten den Zwergen ihre Mäntel und hüllten uns in die großen Umhänge. Dann zogen wir uns die Kapuzen tief ins Gesicht, und dann kam unser großer Auftritt. Wie krasse Gangster betraten wir die Bühne und streiften gleichzeitig die Kapuzen ab.
„Wir singen einen vier Viertel mit acht Takten.", sagte Lea und wir alle drei nickten voll krass.
„Gib mir 'nen Beat", kam es voll cool von Franzi und ich fing an, ganz Kleinstadtrapper, zu beatboxen.
„Und jetzt du Lea!", sagte Franzi und Lea sagte in den perfekten Momenten: „Yeah!", und: „Aha!" Emmi begann mit einer Tanzeinlage und dann fing Franzi krasser weiße an zu rappen.
„Ich steh' im Garten,
und hab nen Harten!
Ich könnt ihn braten,
will aber lieber noch warten."
Als unsere Showeinlage vorbei war, klappte Balin die Kinnlade runter.
„Klatschen, klatschen!", kam es von Emmi und Kili und Fili begannen sofort zu jubeln und zu klatschen.
„Dankeschön! Dankeschön! Dankeschön!", sagte Franzi und zusammen verneigten wir uns. Ganz Gangster setzten wir wieder die Kapuzen auf, und verließen die Bühne.
Wir waren voll krass.

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Und nein, das Lied ist nicht von uns:

https://www.youtube.com/watch?v=6evHOltPBh4

Vier Bekloppte in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt