Emmi POV:
„Sanft" wurde ich geweckt, denn etwas stieß immer wieder gegen meinen Kopf, bis ich murrend meine Augen öffnete. Müde kuschelte ich mich wieder in meine warme Decke, auch wenn es draußen nicht wirklich kalt war. Im Gegenteil, es war sogar recht warm, aber unter der Decke war es einfach gemütlicher. Zu meinem Leidwesen wurde mir diese schöne Wärme auch schon weggenommen und ich setzte mich langsam auf.
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und sah mich um.
Durch die geschlossenen Fensterläden drang, durch einen kleinen Spalt, Licht hinein und fiel in kleinen Lichtpunkten auf den hölzernen Boden. Mein Blick wanderte neben mich und ich konnte auf dem Bett noch eine weitere Person ausmachen. Das Mädchen mit den schwarzen Locken grinste mich frech an und hielt meine Decke in der linken Hand in die Luft.
Sofort sprang ich auf, stürzte mich auf meine Freundin und wollte ihr die Decke weg schnappen um mich wieder schlafen zu legen. Wie man sich hätte denken können gelang mir das nicht sofort. Franzi sprang auf und ich ihr hinterher. Gemeinsam stürmten wir durch den Raum, warfen Tische, Stühle und alles was uns im Weg war um. Wir beachteten auch nicht die Tatsache, dass wir zu Gast in dem Haus eines Hautwechslers waren und er schneller aufbrausen konnte als einem lieb war.
Lange rannten wir schon und ich war schon ziemlich aus der Puste. In dem Punkt war ich neidisch auf Franzi, denn sie macht Leichtathletik und war uns in dieser Hinsicht immer einen Schritt voraus. Flink rannte sie vor mir her, ließ meine Decke jedoch nicht los und rief mir mit fiesem Grinsen zu:
„Du wirst doch nicht etwa schon aufgeben, oder?"
Ein erneutes Murren meinerseits war zu hören und ich rannte ihr hinterher. In unser Spiel vertieft, bemerkten wir nicht, dass der graue Zauberer zu uns kam und uns echt komisch ansah. Franzi erbarmte sich und beendete das Spiel, indem sie stehen blieb und ich in sie hineinlief. Wir landeten lachend auf dem Boden und kriegten uns gar nicht mehr ein.
Als wir uns so langsam mal beruhigt hatten, setzten wir uns auf und blickten auch so gleich in Gandalf's Gesicht. Aufgrund dieses Anblickes, wie er uns so total verständnislos und überrascht ansah, fielen wir wieder in einen unserer Lachanfälle und bekamen kaum noch Luft.
Nach ein paar Minuten des Lachens, mit wenigen Atempausen zwischendurch, waren wir wieder ansprechbar.
„Ich wollte euch zum Frühstück holen.", sagte er knapp, mit einem Lächeln unter dem grauen Bart. Wir nickten, kicherten noch ein bisschen und räumten auf, nur um danach mit Gandalf zum Tisch zu gehen. Beorn saß bereits und wir setzten uns dazu. Der große Mann mit den super riesigen Augenbrauen gab uns frischen Orangensaft zu trinken, wir aßen gemeinsam und fühlten uns echt wohl. Während des Essens sprach eigentlich niemand, außer den Geräuschen, die die Tiere machten, war nichts zu hören und ich wollte meiner Freundin erst später sagen, in welcher Zeit wir waren, denn ich wollte auch nicht, dass Beorn Angst bekam, uns bald wieder bei sich zu haben. Dies würde jedoch länger brauchen, da die Zwerge ja erst im zweiten Film vor Azog und so flohen und dann zu Beorn kamen. Irgendwie fragte ich mich die ganze Zeit, ob die Geschichte mehr im Film oder im Buch spielte. Ich persönlich hoffte ja, dass es mehr im Film spielte, da ich den Prinzen des Düsterwaldes sehr gerne mal sehen wollte, bis auf Tauriel und die Spinnen, denn wir alle konnten Tauriel nicht ab und ich hatte eine Spinnen-Phobie.
Aber wir mussten halt abwarten, um es herauszufinden, und wir waren nicht gerade für unsere Geduld bekannt. Na ja, eigentlich waren wir gar nicht bekannt und wenn, dann nur als die-die-immer-alles-zerstören-was-sie-anfassen-Truppe, wir selbst bevorzugten aber den Namen Mittelerde-Gang. So nannten wir uns schon seit der Oberschule, denn da hatten wir uns kennen gelernt und wir vier waren fast sofort beste Freundinnen, da wir viele Gemeinsamkeiten hatten.
Bald hatten alle aufgegessen und wir halfen Beorn beim Abräumen, Franzi nahm alles Essbare vom Tisch, ich spülte das Geschirr ab, Beorn trocknete es ab und stellte es in die Schränke und Gandalf, ja der tat gar nichts, außer auf dem Stuhl zu sitzen und uns zu zuschauen.
„Du kannst uns ruhig helfen, Gandalf", sagte Franzi an den grauen Zauberer gewandt, „dann würde es viel schneller gehen."
Mit einem Lächeln, was er versuchte unter seinem Bart zu verstecken, erwiderte er:
„Nein, nein, macht nur, und es ist ja nicht so schlimm, wenn es etwas länger dauert, immerhin haben wir noch Zeit."
Nun sah auch ich von meiner Tätigkeit auf, neugierig, was er damit meinte.
„Wofür haben wir noch Zeit?", fragte ich ihn.
„Bis wir aufbrechen. Ihr werdet mich begleiten. Wenn ihr fertig seid, machen wir uns auf den Weg", erwiderte er locker. Franzi und ich sahen erst den Zauberer ungläubig an, dann uns und zum Schluss kreischten wir und fielen uns sofort in die Arme, so sehr freuten wir uns. Aufgeregt quietschend hüpften wir im Kreis und freuten uns einfach.
„Was ist denn mit euch los?", fragte uns Beorn und Gandalf sah so aus, als wenn er dasselbe hätte sagen wollte. Verschwörerisch sahen wir uns an und antworteten: „Das werdet ihr noch früh genug erfahren."
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Vier Bekloppte in Mittelerde
FanfictionVier Bekloppte schaffen es das Leben in Mittelerde komplett umzukrempeln. Sie halten den krassesten Typen für schwul, spielen ihm Streiche, zerstören eine komplette Frisur und schießen andauernd Selfies. Sie machen mehr kaputt, als irgendwie zu hel...