Kapitel 67

1.4K 92 19
                                    

Ich stand seit einer halben Stunde vor Rose Tür. Sie war nicht da und ja, an sich hätte ich einfach die Tür knacken können, aber erstens wollte ich ihre Privatsphäre nicht nochmal durchdringen und zweitens hatte sie ein neues Schloss. Ich gebe es ehrlich zu, ich habe es versucht aber das Schloss war einfach nicht aufzubekommen.

Also hatte ich keine andere Wahl als zu warten. Irgendwann musste sie ja nach Hause kommen...

Erschöpft setzte ich mich auf den Boden und zog meine Beine an mich. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, Schlafmangel war echt nicht zu unterschätzen, aber ich zwang mich dazu wach zu bleiben. Ich wollte Rose sehen, noch heute und mit ihr sprechen.

Ich wartete und wartete und wartete und irgendwann hörte ich die Tür unten aufgehen, gefolgt von Schritten, die die Stufen hochgingen und begleitet wurden vom Klirren einiger Schlüssel. Ich stand sofort auf und wartete angespannt darauf, dass die Schritte laute wurden und Rose vor mir stand. Die Sekunden die verstrichen, ließ die Nervosität in mir nur ansteigen. Mehr als mir in dem Moment lieb war.

Nach qualvollem warten, kam Rose oben an. Sie hatte mich relativ schnell bemerkt und seufzte leise: „Was willst du, Sarah?" Sie war nicht harsch, oder böse, sie klang leicht verzweifelt.

„Zu dir." Antwortete ich nur.

Sie strich sich kurz über die Stirn und schien kurz zu überlegen. Zeit für mich sie etwas zu Mustern. Sie sah wahnsinnig müde aus und vollkommen ohne Energie, da waren wir schon mal zwei. Ich war mir nicht mehr wirklich sicher, ob das heute der richtige Zeitpunkt für dieses Gespräch war...

„Du willst das immer noch, mh?" Fragte sie, während sie die Tür aufsperrte und mir die Tür aufhielt.

„Mehr als du denkst." Gab ich zurück und zog meine Jacke und Schuhe aus. „Wieso glaubst du mir nicht, dass das ein Fehler ist? Es ist nicht gut für dich, vertrau mir." Sie versuchte immer noch mich davon zu überzeugen mich fern von ihr zu halten. Warum wehrte sie sich nur so dagegen?!

„Wann verstehst du endlich, dass ich das nicht will. Mir egal, ob es einfacher wäre, wenn ich gehen würde. Ich will nicht, Rose. Ich will dich, auch wenn das bedeutet, dass das das komplette Gegenteil von einfach ist." Ich wollte gar nicht wissen, wie verzweifelt ich gerade klang, aber ich wollte einfach, dass sie es verstand.

„Jeder kann dir mehr geben, als ich...." sie seufzte, „Jeder kann dich glücklicher machen, als ich." Sie gab nicht auf und ich bezweifelte, dass sie es auch irgendwann in den nächsten Wochen tat...

Ich lachte etwas: „Rose, ich bin nur bei dir so, wie ich wirklich bin. Ich war seit langem nicht mehr so glücklich wie bei dir." Ich lief näher zu ihr ran: „Ich werde bleiben, selbst wenn du mich versucht wegzuschicken. Du bedeutest mir mehr, als du dir vorstellen kannst."

„Du hast Maria und..." Bevor sie überhaupt weiterreden konnte, unterbrach ich sie sofort: „Wir sind getrennt."- „Warum?" Wollte sie wissen und ich konnte es ihr relativ leicht beantworten: „Ich will mit jemanden zusammen sein, der mir mehr bedeutet, als eine einfach Freundschaft."

Sie seufzte etwas und senkte den Kopf. Sie hatte nichts zum Gegenwirkung, aber ich sah ihr an, dass sie wollte, dass ich mich irgendwie um entscheiden würde. Würde ich mit Sicherheit nicht tun.

„Bitte, Rose." Flehte ich weiter. Ich wollte unbedingt, dass sie uns eine Chance gibt und ich ihr zeigen konnte, wie viel sie mir bedeutet. Wovor hatte sie nur solche Angst?

Sie sah mich kurz an, bevor sie einfach an mir vorbei lief. War das ein Ja oder ein nein gewesen?

„Hast du schon was gegessen?" Wollte Rose wissen und ich lief ihr perplex hinterher: „War das ein ja gewesen?"

New Lovers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt