"Liebt Rayn Luke, oder nicht?... Liebt er ihn oder nicht?... La la la..." Sang Jane immer und immer wieder und hüpfte vor uns herum.
Luke sah sie genervt an, aber wir kannten ihn zu gut und sahen das kleine versteckte Lächeln, dass er seit gestern ununterbrochen auf seinen Lippen hatte.
"Du weißt doch gar nicht, ob er auf Männer steht." Ich zwinkerte ihn zu: "Er hat dich angesehen, als wärst du ein Gott, also bitte, er steht definitiv auf dich!"
"Und... Er hat nach deiner Nummer gefragt!" Fügte Jane noch hinzu und jetzt grinste er wie verrückt: "Stimmt, hat er."
"Und?" Hackte ich nach und er wurde verlegen: "Er ist nicht schlecht..."- "Nicht schlecht?! Ihr beide passt voll gut zusammen!"
"Ja, okay, ich könnte mir was mit ihm vorstellen!" Gab er dann endlich mal zu und ich stupste ihn an: "Aha,... wie war das noch mit Ich bin froh wieder Single zu sein und dass du keinen Briten willst?"- "Es ist jetzt nicht so, dass ich es geplant habe, okay." Verteidigte er sich, aber puh, wir wussten schon längst Bescheid.
"Könnten wir jetzt bitte Mal das Thema wechseln?" Fragte er, als wir ihn weiterhin so anstarrten. "Sicher, dass du das willst? Ich mein, wir haben noch so viel zu diskutieren, wie seinen Stile, seine Haare und so..." Kam von Jane und er widmete sich wieder verzweifelt dem Fernseher zu: "Gott, genau deswegen bin ich schwul geworden!"
Wir mussten so lachen und ließen das Thema dann auch sein.
Die Zeit in London fang schon mal sehr gut an und ich hoffte es hielt so noch lange an. Aber dem war ich mir nicht sicher. Immer, wenn ich gerade glücklich war und es mir wieder gut ging, passierte irgendwas, was mich wieder komplett aus der Bahn warf und mir das nimmt, was ich am dringendsten brauchte.
Ich hoffte nur, dass mich irgendjemand wieder auffangen würde, wenn ich mal wieder drohte zu fallen.
...
Fünf Tage später...
"Oh mein Gott! Ich dreh durch!"
Wisst ihr, wie nah man ist selber verrückt zu werden, wenn jemand ununterbrochen aufgeregt ist und es dir in jeder möglichen Sekunde auch sagt?! Tja, so ging es Luke und mir gerade...
"Wir wissen's langsam, Jane!" Seufzte Luke neben uns und ich legte einen Arm um sie: "Du schaffst das schon. Es ist nur eine Universität."
Nur eine Universität? Pah, dass war mehr als nur eine Universität! Das war Oxford. Jedes Studenten Traum war dort unterrichtet zu werden. Aber das war nicht für alle möglich, die beste Universität de Welt gehört auch zu den teuersten und ohne Cash kommt man hier sowieso nicht weit.
Von London war ungefähr eine Stunde entfernt, aber zum Glück gab es nicht so viele Anwesenheit pflichtige Vorlesungen. Nur zwei bis vier Stück die Woche, den Rest konnte man entweder daheim online machen, oder einen Vorlesesaal in London besuchen. Praktisch.
Heute allerdings mussten und wollten wir nach Oxford, um alles mal mit eigenen Augen zu sehen und den Rundkurs mitzumachen.
"Wo müssen wir eigentlich hin?" Bemerkte ich als erste, dass wir komplett planlos auf dem gigantischem Gelände rumliefen.
"Das ist durchaus eine sehr gute Frage..." Sah sich auch Luke um und konnte sich nicht zwischen den vielen Eingängen entscheiden, die um uns lagen.
"Ihr wisst, dass es so klar war, dass das uns wieder passiert?!" Kratzte sich Jane verzweifelt am Nacken. "Beruhige dich, Jane..." Versuchte Luke auf sie einzureden, aber das machte sie nur noch panischer: "Beruhigen?! Wir wissen nicht mal wohin.... Wie soll ich mich da bitte beruh-..."
"Wir müssen da lang." Unterbrach ich sie und lief voraus. Überrascht folgten sie mir. "Woher willst du das wissen?"- "Ich weiß nicht, ob ihr das versteht, ich habe es selber nicht ganz verstanden..." Runzelte ich ernst die Stirn und bekam von allen zweien diesem Blick, als wäre ich Einstein persönlich.
"... Oh ja, richtig schwer... Ich bin wirklich zu jemanden hingegangen. Einfach so, dass müsst ihr euch erstmal vorstellen,... und dann... dann habe ich ihn einfach gefragt!" Es dauerte kurz, aber dann verdrehten beide die Augen: "Was denn sonst."
"Das war so lustig, Sarah. Wirklich, Applaus!" Gab Jane mir einen Fake Klatscher und ich musste lachen, man konnte die beiden wirklich jedes mal so veraschen und sie lernten einfach nicht dazu.
"Okay, Leute, es geht los!"
Tat's wirklich.
Irgendein Professor begrüßte uns und erzählte alles mögliche über unser bevorstehende Studium. Ich dachte wirklich es wäre spannend... aber, ich lag mehr als nur falsch. Was langweiligeres, als einem Professor fünf Stunden lang zuzuhören, wie hier alles angefangen hat, war eine Nervenprobe. Ich hoffte, dass so nicht auch die Vorlesungen ablaufen würden, wenn ja, brauchte ich einen gigantischen Vorrat an Kaffee!
Ich wusste, dass studieren anstrengender als unser einfaches Schulprogramm war, aber definitiv nicht weniger langweilig. Ich hing an seinen Lippen. Nicht weil ich von seinen Erzählungen so fasziniert war, im Gegenteil, ich wollte den Moment nicht verpassen, an dem seine Lippen endlich still stehen würden und auch geschlossen blieben.
"Ich halt's nicht mehr aus!" weinte Jane schon fast neben mir. "He, wenn es Luke schafft, dann schaffst du es auch!" Ermutigte ich sie, aber nahm es sofort zurück, als wir zu unserem Freund sahen. Der schlief. Wie konnte nach einer Stunde schon schlafen?!
"Okay, vergiss das mit Luke..." Widmete ich mich ihr wieder zu, die jetzt ebenfalls dagegen ankämpfte wegzunicken. Klasse, wenn Jane jetzt auch noch schlief, blieb der Job an mir hängen, dass sie nicht erwischt werden, oder aus versehen anfangen zu schnarchen oder im Schlaf zu reden.
Oh man.
Ich war heil froh, als die fünf Stunden endlich rum waren und weckte die zwei neben mir ziemlich grob auf, ich war definitiv schlecht gelaunt und sie konnten sich denken, warum.
"Was machen wir jetzt?"
Ich brauch einen Kaffee!" Meinte ich, als wir endlich im Bus saßen und Luke lächelte mich an: "So schlimm?"
Ein Blick von mir gab ihm die Antwort und er hob verteidigend die Hände: "Sorry, aber ich habe doch keine Ahnung..."
"Okay, halt lieber die Klappe solange, bis sie ihren Kaffee hat!" Warnte ihn Jane mit einem Lächeln und ich wandte meinen erschöpften Blick raus aus dem Fenster.
Ich wollte in dem Moment nichts mehr, als endlich in meiner Wohnung anzukommen und die heiße Tasse in meinen Händen zu halten.
In solchen Augenblicken wurde mir eigentlich klar, wie sehr ich sie vermisste.
Ich wollte nach Hause kommen und in ihre starken und warmen Armen fallen, die mich mit Leichtigkeit auffingen und mich enger an sie drückten. Ich wollte ihr süßes leichte Lächeln hören und ihren so vertrauten Duft in meine Nase haben, wenn ich mein Gesicht in ihrem Hals vergrub. Ich wollte nichts mehr, als einfach zu wissen, dass dort jemand, der mich so liebte, wie sie, auf mich wartete...
Ich wollte nichts mehr...
Gar nichts...
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New Lovers 2
Romance„Ich habe Angst..." „Hey... schau mich an..." Hob sie meinen Blick, „...Schau nur mich an. Ich bleibe bei dir, ich habe es versprochen..." Lächelte sie schwach.