Kapitel 46

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„Schick schick." War das erste was Loura sagte, als sie in unserer Wohnung hineinkam.

„Wirklich eine schöne Aussicht." Stimmt ihr meine Schwester zu und schaute aus dem größeren Fenster im Wohnzimmer über London.

„Wir haben wohl eine der teuersten Wohnungen hier, aber die Preise sind auch wirklich hoch und vor allem für eine WG." Meinte Luke und Jane nickte: „Ohne die Millionen von Sina, könnten wir uns nicht mal eine Ein Zimmer Wohnung leisten..."

„Ihr wisst, wenn ihr irgendwelche Finanzielle Probleme habt oder Geld für sonstiges braucht, ihr könnt uns oder Mom und Dad immer fragen." Wandte sich Sophia zu uns. Ich wusste, sie meinten es wirklich nur gut und klar, sie war meine große Schwester, sie wollte mich unterstützen, aber ich versuchte mich selbstständiger zu entwickeln. Ich wollte nicht auf Ewig auf die Hilfe anderer angewiesen sein und das war der erste Schritt.

„Danke." sagten wir alle, wie aus einem Mund und brachten Loura zum Lachen.

„Okay, ich bringe euch mal in euer Zimmer." Nahm Luke die zwei Koffer und führte beide aus dem Wohnzimmer Richtung Gästezimmer. Jane kam neben mich und legte ihren Kopf auf meiner Schulter: „Es ist schön die beiden wieder da zu haben."

Loura und Sophie konnte man einfach nicht anders als lieben. Sie waren wahnsinnig unterhaltsam und ohne sie war es einfach anders. Sie waren älter als wir drei und waren beide für uns schon seit einer langen Zeit wie große Geschwister, nur mit dem Unterschied, dass  Sophie meine wirkliche Schwester war. Wie gesagt, wir alle waren eine große Familie und konnten nicht ohne einander. Etwas, dass ich sehr zu schätzen lernte. Es war nicht selbstverständlich gleich auf so viele zählen zu können...

„Ist es."

...

Wir hatten uns später dazu entschieden essen zu gehen und Brian lud uns alle sofort in das Restaurant seiner Eltern, die meine Schwester und Loura wahnsinnig herzlich begrüßten. Das Essen verlief ziemlich lustig. Wir hatten alle irgendetwas lustiges zu erzählen und ich merkte immer deutlich, wie ich es vermisst hatte. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn noch Mom und Dad und die Santos mit am Tisch säßen, aber mir war klar, dass das momentan nicht möglich war. Trotzdem genoss ich jede Sekunde, die ich mit ihnen allen bekam.

Doch irgendwie war ich mit meinen Gedanken immer wo anders. Ich fragte mich was Rose wohl gerade machte und merkte wie das Verlangen in mir stieg sie endlich wieder zu sehen. Es war zwar nicht wirklich lange her gewesen, als ich sie das letzte mal gesehen hatte, aber es kam mir vor, wie eine halbe Ewigkeit. Es war wirklich schlimm. Ich tippte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch, oder kaute auf meine Unterlippe herum, nur wenn ich an den gestrigen Tag und den zwei Nächte bei ihr dachte. Ehrlich, ich hatte keine Ahnung, was Rose nur mit mir machte...

„Hey, ist alles okay?" Riss mich Sophie mit etwas besorgter Stimme aus meinen Gedanken.

„Ja, alles okay." versicherte ich ihr mit einem Lächeln. Ich log sie nicht an, mir ging es an sich gut, nur wollte ich in diesem Moment alles andere als hier sein.

„Ich gehe mal kurz raus etwas frische Luft schnappen." Stand ich auf und sie ließen mich. Es tat wahnsinnig gut, wie die kalte Luft in der Lunge stach und mich von den ganzen Gedanken an Rose ablenkte. Ich stand da, etwas abseits des Restauranteingangs und beobachtete die Leute, die die Straße unterschiedlich schnell entlangliefen. Es wirkte einigermaßen beruhigend und half mir wirklich von den Gedanken weg... Och hatte keine Ahnung wie lange ich da stand, aber es musste eine Weile gewesen sein. Mir war echt kalt und angefangen zu zittern, hatte ich schon etwas, aber es tat trotzdem noch gut.

Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich gegen die Wand und genoss es einfach, wenigstens noch für ein paar Sekunden...

„Ist Ihnen nicht kalt?" Störte mich eine dunkle Männerstimme. Ich schlug meine Augen wieder auf und wandte mich der Person zu, die gerade gesprochen hatte. Es war wirklich ein Mann. Glatt rasiert und nach hinten gegelte schwarze Haare. Er war groß, ein ganzes Stück größer als ich und nicht der muskulöseste Typ. Er war nicht mein Geschmack, aber sah nicht wirklich schlecht aus... Trotzdem kam er mir ein bisschen bekannt vor... er musste mich an irgendjemand erinnern...

„Nein, ich gehe sowieso gleich wieder rein." Verschränkte ich meine Arme vor der Brust, mir war doch etwas kalt.

„Okay...?" Fragte er indirekt nach meinem Namen.

„Sarah." Ließ ich ihn wissen und er zog etwas seine Augenbrauen zusammen: „Sarah... Snow?" Woher wusste er meinen Nachnamen? Ich kannte ihn zumindest nicht, also waren wir uns schon mal nicht irgendwo begegnet.

„Woher kennen Sie meinen Nachnamen?" Fragte ich nach und er streckte, dabei etwas arrogant lächelnd, seine Hand aus: „Josh." Also wusste ich seinen Namen, aber immer noch nicht den Grund, warum er meinen Namen kannte.

Wie als würde er es meinem Gesicht ablesen können, erklärte er: „Ich bin ein alter Freund von Rose... Ich habe schon viel von dir gehört." Eine alter Freund von Rose? Redete sie wirklich über mich mit ihren Freunden? Wieso kannte ich ihn dann noch nicht? So viele Fragen sammelten sich in meinem Kopf, dass ich nicht mehr wusste, wie ich eine Antwort für jede von denen finden sollte...

„Was machst du in London?" Kam er direkt mit der nächsten Frage. Er hatte schon von Sie auf du, nur beim erwähnen meines Namens, gewechselt?

„Mein Studium abschließen." Antwortete ich kurz.

Ich möchte ihn nicht sonderlich. Er hatte irgendwas in den Augen, dass einem in seiner Gegenwart unwohl fühlen ließ. Ich wollte nur so schnell wie möglich das Gespräch mit ihm beenden und zurück nach Innen gehen, aber unhöflich wollte ich auch nicht rüberkommen, immerhin war er ein Freund von Rose.

Auch wenn er mich duzte, wollte ich nicht damit anfangen. Es war, als würde mein Körper so großem Abstand wie nur möglich von ihn haben wollen und auf einer eher befremdeten Basis bleiben: „Wie lange kennen Sie Rose schon?" Daraus konnte ich ungefähr schätzen, wie gut die beiden sich kannten.

Er dachte nicht lange nach: „Schon sehr lange..." Keine wirklich präzise Antwort, aber trotzdem mussten sie sich einigermaßen nahe stehen. Sehr lange bedeutete sicher mehr als ein paar Jahre...

„Schön dich mal getroffen zu haben, Sarah..." wie ich es hasste, wie er meinen Namen aussprach, „... Bis Ein andermal." Er sah mich nochmal eindringlich von oben bis unten an, bevor er mir grinsend zuzwinkerte und die Straßen weiter ging. Angewidert sah ich ihm nach. Wie konnte Rose nur so einen Kerl als Freund haben? Und laut Dorothea, Brian und Ryan hatte sie doch keine andere Freunde... oder war dieser Josh ein geheimer Freund, den sie den anderen verheimlichte? Warum sie das tat, würde ich zumindest verstehen...

Ich wollte keine Sekunde länger alleine hier draußen stehen mit den strengen Männer Parfüm in der Luft Unding deshalb wieder rein.

„Wo warst du so lange?" Fragte Jane und ich winkte nur ab. Von Josh wollte ich erstmal nichts erzählen. Ich wollte zuerst mit Rose über ihn reden und dann konnte ich immer noch entscheiden, ob die anderen es wissen sollten oder nicht.

Aber eines verstand ich nicht ganz. Rose war nicht der Typ, der mit solchen Kerlen rumhing. Warum aber tat sie es dann? Oder hatte sie an sich hauptsächlich mit solchen Kerlen zu tun und ich wusste es einfach nicht?

Rose Smith war eine Person, die meinen Kopf komplett verdreht. Sie machte mal Sinn und dann wieder nicht. Es war wahnsinnig kompliziert sie zu verstehen und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es jemals tun würde... aber ich hoffte es zumindest...

New Lovers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt