Kapitel 3

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Unser zweiter Tag in dem neuen Land.

In fünf Tagen würde erst das neue Semester anfangen und bis dahin waren wir beschäftigt die Stadt zu erkunden.

Brian kam heute mit seinem kleinen Bruder und wollte uns ganz London zeigen. Soweit ich weiß, hieß er Ryan und war ein Jahr älter als wir. Also 22.

Wenn er seinem Bruder ähnlich ist, dann wird er bestimmt eine coole Gesellschaft sein.

Und da klingelte es schon bei uns und Jane, wer sonst, rannte zur Tür, riss sie auf und schmiss sich quasi auf ihren Freund, der sie lachend in den Arm nahm und wieder rein trug: "Daran könnte ich mich gewöhnen."

Ich klopfte ihm auf die Schulter: "Können? Daran musst du dich gewöhnen, egal ob du willst, oder nicht."

"Wo sie recht hat, hat sie recht." Stimmte mir Luke zu und wir bekamen eine herausgestreckt Zunge von unserer Freundin: "Stimmt doch gar nicht." Wir gaben ihr den wirklich?! Blick und sie seufzte: "Na, vielleicht ein bisschen."

"Seid ihr dann soweit?" Sah Brian auf die Uhr und wir nickten alle und folgten ihm zu seinem grauen Mercedes. Er arbeitete als Party Veranstalter und in England kam man damit echt weit...

"Ich dachte dein Bruder kommt mit?" Fragte ich, als ich merkte, dass wir einer zu wenig waren. "Ja, wir treffen ihn aber erst im Restaurant, wenn wir Essen gehen. Er muss davor noch was erledigen." Antwortete er mir.

"Okay, wo gehen wir als erstes hin?" Sah Jane aufgeregt um sich und er legte eine Hand auf ihren Oberschenkel.

Ich sah weg. Ich konnte da nicht hin gucken.

"Wir können nicht alles heute anschauen, aber ich zeige euch zuerst die besten Teile der Stadt in denen ihr billig einkaufen könnt."

Okay, das war praktisch.

Wir hatten das Glück, dass wir nicht arbeiten mussten. Die Uni zählte alles, was wir von dem Studium aus brauchten und meine Eltern schickten Monatlich eine Summe Geld rüber, das wir ausgeben konnten, für was und wann immer wir wollten.

Jane und Luke waren uns sehr dankbar, auch ihre Eltern konnten sich gar nicht genug bedanken. Beide Elternpaar verdienten nicht annähernd genug um den beiden das alles finanzieren zu können. Ich hätte eigentlich auch gar nicht hier sein können, hätte Sina mir nicht die 10 Millionen hinterlassen und Mom und Dad nicht eine Gehaltserhöhung bei MGAS bekommen hätten.

Wie ihr seht, haben wir alles, wirklich alles, den Santos zu verdanken.

Brian zeigte uns so gut wie alles, was Neulinge über London wissen sollten. Die billigen Plätze, die besten Clubs, die günstigsten und besten Restaurants... Einfach alles.

Das war echt eine schöne Stadt und wahnsinnig nette Leute, ganz anders als New York.

"Habt ihr hunger?" Wir starben alle fast vor Hunger und er führte uns in ein mittel großes Restaurant, etwas abgelegen von der Stadtmitte.

Er hielt uns dir Tür auf und wir setzten uns an einen hinteren Tisch.

"Bist du sicher, dass wir hier essen sollten? Es sieht ziemlich teuer aus." Meinte Luke vorsichtig und und pfiff durch meine Zähne, als ich die Speisekarte vor mir hatte: "Das ist verdammt teuer hier! Was genau verstehst du unter billig?"

Er grinste nur: "Bestellt einfach."

"Oh nein. Du wirst nichts für uns bezahlen!" Ermahnte ihn seine Freundin, aber er schüttelte den Kopf: "Mach ich nicht. Versprochen."

Wie sollten wir das hier dann bitte bezahlen?!

"Oww, da ist ja mein Großer!" Kam eine kleine schwarz Haarige Frau im Mittleren Alter zu uns, küsste Brian auf die Wange und täschelte seinen Kopf.

"Mom, bitte! Wir sind hier immer noch im Restaurant." Versuchte er die Frau dazu zu bringen aufzuhören.

"Dann darf also eine Mutter ihren Sohn nicht einmal mehr begrüßen?" Fragte sie die Hände an ihren Hüften haltend. "Was?! Nein, dass meinte ich nicht so..." Aber er wurde immer noch so von ihr angesehen und er seufzte: "Ach, ich gebs auf."

Das brachte uns alle zum Lachen und seine Mutter drehte sich zu uns: "Kinder sind echt schwierig... Aber naja..." Dann blieb ihr Blick kurz auf Jane, "Du musst Jane sein!" Sie nickte lächelnd und wurde sofort in eine Umarmung gezogen: "Endlich lerne ich dich mal kennen! Ich habe bisher nur Bilder von dir gesehen... Und muss mir jeden Tag sein Geschwärme anhören." Zeigte sie auf Brian, der seufzte: "Ich habe einfach keine Chance..."

"Und ihr beide seit demnach Luke und Sarah!" Wir bekamen auch eine herzliche Umarmung und sie lächelte über beide Ohren: "Endlich seit ihr mal alle hier in England!" Wir unterhielten uns noch kurz, bevor sie dann wieder gehen musste.

"Was macht deine Mutter hier?" Wollte Luke gleich wissen und Brian kratzte sich am Kopf: "Das Restaurant gehört meinen Eltern. Deshalb müssen wir nichts zahlen und versucht es gar nicht erst, sie wird nicht einen Cent von euch annehmen."

"Ich habe dir gesagt, du sollst ihr Bescheid geben, dass du kommst." Wurden wir dann von jemanden unterbrochen, der sich auf den freien Stuhl neben Luke setzte.

Er war jung und groß. Zwar nicht so muskulös, wie Brian, aber er sah gut aus. Dunkles Haar und glatt rasiert. Er sah echt nicht schlecht aus und das bemerkte auch Luke neben mir, der ihn anstarrte, als wäre er Gold.

Ich stupste ihn unterm Tisch an und riss ihn aus seinem Trance. Er gab mir ein leises Danke, bevor er sich dann zusammenriss und versuchte cool zu wirken.

"Das ist Ryan, mein kleiner Bruder." Stellte Brian ihn uns vor und er winkte uns allen zu. "Das ist Jane, Sarah und Luke." Sagte er unsere Namen und zeigte gleichzeitig auf uns.

Mir entging nicht, dass auch Ryan bei Luke kurz etwas länger inne hielt und dann sich dazu zwang seinen Blick von ihm abzuwenden.

Sieht so aus, als hätten sich da zwei gefunden.

Dann blieb ich jetzt wohl der einzige Single in unserer Gruppe, umgeben von verliebten Pärchen.

Das wird bestimmt... Toll.

"Entschuldigt, dass ich erst jetzt dazu stoßen konnte, aber ich musste noch arbeiten."

Luke grinste dümmlich: "Hauptsache du bist überhaupt gekom-..." Ich rammte ihm meinen Ellenbogen in die Seite. Er hielt nicht nur seine Seite, sondern auch seine Klappe.

"Fuck. Hilf mir, ich werde nur peinliches sagen!" Flüsterte er mir zu und ich zog eine Augenbraue hoch: "Das hat schon längst angefangen."

"Was soll ich jetzt tun?!" Fragte er verzweifelt und ich sah ihn an, als wäre die Antwort das logischste der Welt: "Klappe halten, solange du dir nicht absolut sicher bist, dass du dich unter Kontrolle hast!"

Er nickte: "Gut, ich werde kein einziges Wort mehr zu ihm sa-..."

"Und, wie findest du London bis jetzt?" Wurde er von Ryan höchst persönlich unterbrochen.

Luke schluckte und gab mir ein Hilf mir Blick, bevor er kontrolliert antwortete: "Es wird immer besser."

Ich musste lachen, als er sofort bereute, was er sagte. Ryan lachte ebenfalls: "Das ist gut zu wissen..."

Der Abend wird bestimmt lustig.

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