Kapitel 20

1.3K 69 7
                                    

Ich hielt sie endlich wieder im Arm. Nach all den Schmerzen, die ich ihr angetan hatte, hielt ich sie endlich wieder in meinen Armen.

Sie hatte mir wirklich verziehen. Ich selber konnte mir nicht verzeihen,... aber mir egal, wie sehr es mich innerlich auffraß, ich war so glücklich und betete es ewig zu sein.

Las ich die letzten Sätze des Buches fertig mit Tränen nahen Augen und einem traurig glücklichen Lächeln auf den Lippen.

Ich hatte das Buch endlich durch. Warum endlich?

Ich habe bisher noch nie so ein extrem trauriges und herzergreifenden Buch gelesen, dass gleichzeitig einem irre zum grinsen brachte.

Es war es wirklich wert zu lesen, aber nochmal würde ich es nicht machen. Ich war seit einigen Jahren kein Fan mehr von Romanzen und widmete mich eher Biografien oder Sachbücher.

Ich trank den letzten Schluck meines kalt gewordenen Kaffees, schloss das Buch und stand auf.

Es war wirklich ein Buch, das einen nachdenklich machte und gleichzeitig einen die meist geliebten Personen wertschätzen lässt.

Puh, das brachte dein Denken und deine Gefühle auf ein völlig anderes Level.

Als ich vorne bei Dorothea ankam, telefonierte sie gerade mit einem Kunden, der sich, so viel ich hörte, ein ausgeliehenes Buch verloren hatte...

Also wartete ich und verdank währenddessen wieder mal völlig in meinen Gedanken.

Das Buch war ja echt traurig,... Warum las es dann diese Rose? Mochte sie Bücher dieser Richtung einfach, oder hatte sie selber irgendeine Erfahrung damit gemacht?

Jetzt war ich neugierig.

Aber ansprechen konnte ich sie jetzt nicht direkt... Immerhin kannte ich sie noch nicht, hatte sie noch nicht mal gesehen und wusste nicht, ob es zu neugierig rüberkommen würde.

"Du bist fertig mit dem Buch!" Riss mich Dorothea mit ihrer Feststellung aus den Gedanken.

"Ähm ja."- "Und, wie fandest du es?" Hackte sie nach und ich seufzte: "Sehr gut geschriebenes Buch... Nur ist es sehr sehr... traurig."

"Ja... Ich weiß. Ich werde es mit Sicherheit nicht lesen." Meinte sie entschlossen und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich lachte etwas: "Es ist es wirklich wert gelesen zu werden."- "Nicht für mich, Kleines."

"Okay,... Könntest du das Buch der Besitzerin zurückgeben und ihr vielen Dank ausrichten?" Legte ich das Buch auf ihren gigantischen Schreibtisch und war mir sicher, dass sie ja sagen würde.

"Nein."

Ich sah sie verwirrt an: "Nein?"

"Ja, nein. Willst du wirklich, dass ich ihr das Buch zurückgebe, wenn du es nicht persönlich machen könntest?"

"Dorothea. Seit dem ich hier bin, wolltest du uns beide schon vorstellen, aber es hat nie geklappt. Und ich bin schon seit mehr als fünf Wochen hier!" Erinnerte ich sie daran und hatte auch Recht. Rose war öfter hier als ich und dennoch brachten wir es nicht zustande uns über den Weg zu laufen.

"Es war wirklich wie verflucht..." Nickte sie. "Also würdest du es bitte machen?" Bat ich sie erneut.

"Halt!" Stoppte sie mich, bevor ich mich umdrehen konnte, "Nimm das Buch!"

"Warum?!" Ich verstand gar nichts mehr.

"Es WAR wirklich wie verflucht, aber jetzt nicht mehr..." Sie zeigte auf die Treppe im hinteren Teil des sehr großen Raumes, "Heute endet es aber. Nimm das Buch und geh hoch."

New Lovers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt