Kapitel 50

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„Was zum Teufel?!" Verstand Loura die Welt nicht mehr, „Wieso kümmerts dich, was mit ihr ist?"

„Sarah, rede mit uns!" Bat auch Sophie, als wir alle auf meinem Bett saßen. Ryan hatte Rose nicht mehr erwischen können und an ihr Handy ging sie laut den zwei Jungs auch nicht. Ihr Gesichtsausdruck immer und immer quer vor meinen Augen habend, als sie mich so verletzt ansah. Es tat höllisch weh, wie sollte ich das je wieder gut machen?

„Sarah!" Ich regierte nicht wirklich. Ich hatte keine Lust darüber zu reden. Ich hatte keine Lust darüber nachzudenken. Ich wollte einfach nur heulend unter meiner Decke liegen, aber das war gerade nicht möglich.

„Okay, okay." Knickte Jane ein, „Die beiden haben nicht mehr so ein schlechtes Verhältnis miteinander."- „Was?! Warum sagst du uns das nicht?!" Kam von Sophie und ich seufzte: „Ich wollte nicht erklären warum das so ist. Es... sind Dinge, die sie nur mit anvertraut hat."

„Und dann dachtest du das es eine gute Idee wäre, wenn ihr so tut, als wärt ihr noch verfeindet..." Stellte Loura eher fest, „... Deswegen war sie nicht überrascht gewesen." Sie fuhr sich durch die Haare und sah mich entschuldigend an: „Tut mir Leid." Wir konnten es sowieso nicht mehr ändern, es ist nun mal so passiert, wie es passiert ist und ich konnte nur versuchen es wieder gerade zu biegen...

„Was machen wir jetzt?" Fragte Luke und ehrlich, ich hatte keine Ahnung. Ich wollte gerade einfach nur mich mit Schokoladeneis vollstopfen und irgendeine Serie schauen. Das war doch eine gute Idee und ich war mir sicher, dass jeder von ihnen mitmachen würde. Gerade als ich es vorschlagen wollte, kam mir Sophie dazwischen: „Fahr zu ihr hin." Bitte was?! „Erkläre alles und zeig ihr dass sie für dich mehr ist, als... nun ja... eine Schlampe oder sonstiges."

„Sie ist keine Schlampe, sie hat zurzeit noch nicht mal einen Freund und schaut keinen einzigen Mann länger als nötig an." Meinte Jane und da hatte sie recht. Es war schon amüsant mit anzusehen, wie jeder einzelne Mann und ein Haufen Frauen ihr hinterher gafften und sie mit allen Maschen versuchten rumzukriegen, aber kein einziger von ihnen hatte eine Chance. Nichtsdestotrotz möchte ich es nicht wirklich, dass so viele hinter ihr her waren...

„Ich kann dort nicht einfach auftauchen..."- „Doch, kannst du und du wirst. Du magst sie anscheinend wirklich und nur durch ein Gespräch kannst du dieses Problem lösen, Sarah." Ermutigte mich Loura und hielt mir ihre Hand entgegen, die ich nach längerem Zögern auch nahm und aufstand. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Rose mich noch heute bei ihr haben wollte. Aber ich werde es nie wissen, wenn ich es nicht mache...

Keine fünf Minuten später stand ich vor der Eingangstür des Wohnblocks und machte mich auf den Weg zu Rose. Alle waren damit einverstanden, dass ich alleine ging, auch wenn sich Sophie etwas Sorgen machte, dass ich ganz alleine am späten Abend durch die Straßen Londons lief. So war es am besten und war auch angenehmer für Rose. Ich hoffte ich konnte ihr klar machen, dass sich alles geändert hatte. Ich habe eine völlig andere Rose kennengelernt und die wurde mir über die letzten Tage wirklich wichtig. Ich wollte ihr einfach alles erklären und hoffte, dass sie mir irgendwie verzeihen konnte.

Nach zehn Minuten kam ich vor ihrer Wohnung an. Ich stand weitere zwei Minuten nur davor und versuchte den Mut zu finden endlich anzuklopfen. Ich hatte Angst. Angst davor, wie Rose regieren wird. Sie würde mir nichts tun, aber trotzdem hatte ich wahnsinnige Angst. Irgendwann zwang ich mich einfach dazu und wartete angespannt, bis sich die Tür öffnete. Sekunden verstrichen. Minuten verstrichen. Ich klopfte erneut, aber nichts passierte. Ich hörte keine Fußtritte, sah kein Licht unter der Tür und bekam keine Antwort... sie war nicht da. Wo konnte sie sonst sein? In einem anderen Club, um ihre Wut oder Enttäuschung wegzutrinken? War sie bei jemanden, den sie kannte, wie diesen Josh? Oder war sie wirklich in ihrer Wohnung und ignoriert mich einfach? Darauf wartend, dass ich endlich gehen würde... Ich konnte ihr nicht verübeln, wenn sie momentan noch nicht mit mir sprechen wollte. Ich musste ihr vielleicht etwas Zeit geben...

Nach ungefähr 10 Minuten, die ich noch wartend vor Rose Tür verbrachte, ging ich dann doch. Ich hatte ein Unwohlsein Gefühl, aber wer hätte es nicht, wenn man gerade mitten in einer Art Streit war?

Langsamer als beim Hinweg schlenderte ich die Straßen entlang und fragte mich, wo Rose nur sein könnte. Die Eskalation im Club war fast drei Stunden her und sie war noch immer nicht in ihrer Wohnung. Was mich aber mehr zum nachdenken brachte, war die Frage, warum sie so empfindlich auf das Wort Schlampe reagierte. Ich konnte mir ehrlich nicht vorstellen, dass sie sich durch London schlief. Rose war das komplette Gegenteil, also traf sie der Name auf diese Hinsicht schon mal nicht zu. Es könnte auch sein, dass sie eine ‚Schlampe' als Ex hatte und ihr damals das Herz gebrochen wurde. Aber Rose stand doch nicht auf Frauen... Ich mein sie hatte nicht mal Maria abgecheckt oder irgendwas mit ihr versucht und sie war für beide Geschlechter ein Magnetfeld, zumindest was ihre Kurven anging, und Maria selbst hat es mit Rose schon mehr als nur einmal versucht.

Ich verstand Rose nicht. Sie ließ keine Männer an sich ran und auch keine Frauen. Sie sah keinen Mann hinterher oder Frauen und das schon seit ziemlich langer Zeit. Entweder sie musste wirklich unsterblich verliebt sein, oder sie wartete auf ihren Mr oder ihre Ms Right und den anderen würdigte sie solange keines Blickes. Es machte mich schon wahnsinnig, wie sehr ich sie verstehen wollte. Ich wollte alles von ihr wissen, jede Kleinigkeit, bis das Geheimnis Rose Smith endlich gelöst werden konnte, aber bis dahin hatte ich noch einen sehr langen Weg.

Nach mehr als zwanzig Minuten kam ich wieder in meine Wohnung an, wo alle vier im Wohnzimmer vor dem Fernseher auf mich warteten. Es war späht und die vier waren nach dem ganzen tanzen wirklich müde, aber jeder wollte für mich da sein, wenn ich wieder kam. Zu wissen, dass sie immer auf mich warten würden, wenn ich sie brauchte, half mir über die Jahre wahnsinnig weiter und baute mich Stück für Stück wieder auf.

„Hey, wie wars?" Entdeckte mich Jane zuerst, als ich mich an die Wand im Wohnzimmer lehnte. Ich zuckte mit den Schultern und sah zum Fernseher: „Sie war nicht da."

„Sie ist wahrscheinlich schon schlafen gegangen..." Vermutete Loura, aber ich wusste, dass das nicht stimmte. Rose schlief nicht besonders viel, dass hatte ich mitbekommen, als ich die zwei Nächte bei ihr verbracht hatte.

„Das wird schon wieder. Sie kriegt sich schon noch ein." Versicherte mir dann Luke und ich konnte nichts anderes als beten. Ich wollte nichts anderes, als das ich das irgendwie wieder gut machen und regeln konnte... ich wollte Rose nicht gerade jetzt wieder verlieren, wenn wir anfingen uns gegenseitig zu vertrauen... Hätte ich doch bloß von Anfang an die Wahrheit gesagt, dann wäre das alles nicht passiert.

„Ich gehe ins Bett." Mir sagten alle gute Nacht, bevor ich dann ins Badezimmer ging und mich Bettfertig machte. Ich hatte komplett unterschätzt, wie müde man wird, wenn der Tag anstrengend war und ich konnte es kaum erwarten endlich wieder unter meiner kuscheligen Decke zu sein... Ich brauchte wirklich Ruhe, um etwas runterzukommen.

Es dauerte wirklich nicht lange, bis ich einschlief. Keine 5 Minuten, die ich im Bett lag,    verstrichen, bis ich in einen ruhigen und erholsamen Schlaf verfiel.

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