„Wie geht es ihr?" Fragte Ryan noch bevor ich überhaupt die letzte Stufe nach unten nehmen konnte.
Rose hatte ein langes Bad genommen und sah auch aus, als ginge es ihr zumindest minimal besser, nachdem sie das alles etwas von sich abwaschen konnte.
Ich hatte ihr geholfen sich wieder anzuziehen und brachte sie zurück ins Bett. Wir mussten erst noch das Frühstück zubereiten, bevor wir sie auch runterholen wollten. Keine Ahnung, ob sie überhaupt Hunger hatte, ob sie wirklich was runterbrachte oder sie mit uns an einem Tisch sitzen wollte. Sie wusste, dass hier alle Fragen hatten. So viele Fragen, auf die sie keine Antwort geben wollte und uns hier so wahnsinnig machten.Seufzend zuckte ich mit den Schultern: „Wie soll es ihr schon gehen? Sie hat kaum geschlafen und hat sehr große Schmerzen."
„Sollten wir ihr Schmerztabletten geben?" Wandte Maria ein, aber Luke schüttelte den Kopf: „Wir wissen nicht, wie diese Tabletten auf die Droge reagieren..." Da hatte er recht. Wir waren hilflos...
„Na gut,..." Kratzte sich Jane die Stirn, „... Wir machen jetzt erstmal was zu essen und dann sehen wir weiter."
„Wird sie was essen wollen?" Fragte Maria in die Runde, Brian nickte sofort: „Sie wird was essen müssen. Wer weiß, wann sie irgendwas zum letzten Mal gegessen hat."
Sie würde nichts essen wollen. Wer wollte nach sowas schon essen? Es war noch viel zu frisch, als das Rose sich dazu überwinden könnte irgendwas zu sich zu nehmen...
Ob sie allerdings eine Wahl mit den anderen hier hatte, wusste ich nicht so wirklich... Alle machten sich so wahnsinnige Sorgen, aber keiner wusste, wie sie mit Rose umgehen sollten. Sie hatten keine Ahnung, was alles in ihr vor ging, was ihr einigermaßen half und was alles nur verschlimmerte... sie erlebten das hier zum ersten Mal und waren insgeheim deutlich überfordert.
Vor allem Brian und Ryan waren anzusehen, wie hilflos sie sich fühlten und sie nur an tausend verschiedenen Wegen dachten, wie sie es hätten verhindern können. Die beiden sahen Rose als wirklicher Teil der Familie, ich wusste noch lange nicht, was die drei schon alles gemeinsam erlebt haben... aber es war genug, dass es sie fest zusammengeschweißt hatte.
Auf der anderen Seite waren Luke und Jane. Klar machten sie sich wirkliche Sorgen um Rose, aber ich erkannte diese Besorgnis in ihren Augen. Diese Besorgnis um mich. Es war nicht das erste mal, dass ich eine Freundin hatte, die durch so etwas in der Art durch musste. Jeder von uns drein konnte sich noch genau erinnern, wie es endete und wie es danach für uns weiter ging. Sie wollten nicht, dass ich durch so etwas ein erneutes Mal durchmusste, sie wollten mich nicht wieder so am Boden zerstört sehen und mich nicht wieder für Jahre an die verschlossene, trostlose, schmerzerfüllte, weinende Sarah verlieren. Ich war nach Sinas Tod nicht mehr ich gewesen, bis heute fehlte ein Stück von mir und wahrscheinlich würde es auch für immer so bleiben... Rose würde nur noch ein Teil in mir zerstören, wenn sie mich freiwillig oder unfreiwillig verlässt. Ich könnte das alles nicht mehr... ich würde keinen Sinn mehr sehen, würde nicht mehr weitermachen wollen, würde einfach nur versuchen vor diesen Schmerz davonzulaufen.
Ich wollte das nicht. Ich konnte Rose nicht so verlieren wie Sina. Sie brauchte Hilfe, sie musste von diesem Kerl loskommen, aber wie sollten wir ihr helfen, wenn sie sich uns gegenüber jedesmal total verschloss, sobald wir das Thema ansprachen?
„Ich sehe kurz nach ihr." Ließ ich alle anderen in der Küche wissen und nahm die glasige Treppe hoch in den oberen Bereich der Wohnung. Jede Stufe die ich nahm, brachte mich näher an die Person, die ich so sehr liebte und gerade solche Angst um die hatte. Rose würde nicht darüber reden, zumindest nicht wirklich von sich aus und vor allem nicht zu den anderen unten. Ich hatte die beste Chance etwas über die letzten Tage herauszufinden, ich musste nur vorsichtig nachfragen und hoffen, dass sie sich überwinden konnte darüber zu reden.
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New Lovers 2
Romance„Ich habe Angst..." „Hey... schau mich an..." Hob sie meinen Blick, „...Schau nur mich an. Ich bleibe bei dir, ich habe es versprochen..." Lächelte sie schwach.