Kapitel 114

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Ungeduldig stand ich vor dem Gate. Konnte kaum still stehen und ignorierte die ganzen aufgeregten und gut gelaunten Menschen um mich herum... ich war viel zu angespannt als dass ich mich auf Sophie und Louras Ankunft wirklich freuen würde.

Was sollte ich ihnen sagen?... Wie sollte man so etwas überhaupt erklären?

Seit Stunden dachte ich an nichts anderes... kam bis jetzt auf keine gute Lösung.

Keine Ahnung wie Loura auf diese Nachricht reagieren würde... es... wird für sie sicherlich schwer sein das alles zu akzeptieren... ist es für mich nach drei langen Tagen und Nächten immer noch... ich hoffte nur, dass sie sich schnell fassen würde . Ich brauchte sie,...

Nervös starrte ich die Uhr an, ... sie hatten schon eine viertel Stunde Verspätung... und das trieb mich in den Wahnsinn.

Die Türen öffneten sich einfach nicht,... als hätten sie ihre eigentliche Funktion verlernt... und ließ die Verzweiflung in mir nur größer werden. Ich wollte nicht länger warten,... brauchte einfach Sophie endlich hier bei mir. Sie wusste wie sie mich zu beruhigen hatte,... sie war die einzige die das im Moment konnte und diese eine Umarmung hätte ich jetzt eigentlich schon vor genau 28 Minuten bekommen sollen.

Stattdessen stand ich weiter hier und betete, dass diese gottverdammte Tür sich endlich öffnete.

„Sarah?"

Ich drehte mich um,... nicht sicher ob ich mich verhört hatte. Stellte mich auf Zehnspitzen und sah über die ganzen Köpfe hinweg... es waren hier am Flughafen einfach viel zu viele Menschen,... das war nicht mehr normal...

Dann hob sich eine Hand durch die Menge und winkte in meine Richtung... so wie diese Hand sich bewegte, als hätte sie irgendeine motorische Störung,... musste das einfach meine Schwester sein....

Wieso waren sie dort drüben?... stand ich am Flaschen Gate?

War mir relativ egal,... ich drängte mich so schnell ich konnte durch die ganzen Leute, als hinge mein Leben davon ab... als wäre sie das einzige was mich vor dem Sturz retten konnte...

Ich musste einfach zu ihr.... egal gegen wie viele Menschen ich stieß,... egal wie schwere Koffer ich rammte,... mein Tunnelblick führt mich direkt zu Sophie.

Voller Ungeduld schlang ich meine Arme um ihren Hals und drückte sie so fest wie seit langen nicht mehr an mich.

Sie war überrascht,... erwartet hatte sie mich in einer... anderen Verfassung, vermutete ich.

Stattdessen hing ich an ihr, als sähe ich sie zum ersten Mal nach endlos langen Jahren wieder und genoss jede einzelne Sekunde, in der sie mich hielt. Es war als umarmte ich ein Stück von zu Hause ... als stünde ich in diesen Augenblick nicht in London... sondern daheim. Sah aus dem Fenster über New York und würde vermutlich seufzen, im Wissen, dass ich diese eine Stadt meine Heimat nennen konnte, die für viele nur ein großer nahezu unmöglicher Wunsch war.

Ich vermisste meine Stadt.

Ich vermisste alles,... einfach alles... die Hektik, den Geruch, die endlose Zahl an Menschen und die vielen gelben Taxis.... ich vermisste meine Brooklyn Bridge und meinen so geliebten Central Park... Und Mom und Dad...

Egal wie sehr ich sie vermisste,... ich wollte nie mehr zurück,... nicht nach der einen Nacht...

Aber jetzt,... jetzt da Sina lebte,... bekam alles eine andere Bedeutung. Der neben der Liebe ruhende Hass in meinem Herzen gegenüber dieser Stadt war weg.... als wäre er nie da gewesen... und die Sehnsucht nach New York verbreitete sich stattdessen in mir rasend schnell...

New Lovers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt