Kapitel 103

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Hastig atmend wachte ich auf. Sah panisch und mit weit aufgerissenen Augen um mich. Es war alles dunkel, zu dunkel. Ich sah nichts.

Mit zittrigen Beinen stand ich auf und erfriert mir den Weg zu meiner Tür, die ich relativ schnell auch fand. Ich öffnete sie und lief gleich nach rechts. Eine Hand strich die Wand neben mir entlang, damit ich noch wusste wo ich war und die andere hielt ich ausgestreckt vor mir hin, um sie Tür abzufangen, die gleich kam. Als ich die Türklinke in der Hand hatte, versuchte ich so leise wie es nur ging sie runterzudrücken, in das Zimmer hineinzugehen und sie wieder zu schließen. Ich hoffte er war wach, ich brauchte jemanden zum reden... aber irgendwie auch nicht.

Ohne zu zögern kroch ich unter seine Bettdecke und rutschte etwas näher zu ihm. Er hatte mich gehört, oder zumindest bemerkt, dass seine Decke sich plötzlich bewegte.

„Sarah?" Hörte ich seine leise raue Männerstimme.

Ich sagte nichts, stattdessen legte ich einen Arm um seinen Bauch und drückte mich fester an ihn. Luke war es gewohnt,... Jedesmal wenn Jane oder mich etwas bedrückte, was uns nicht schlafen ließ, gingen wir zu ihm. Warum? Weil es nichts gab, was einem sicherer fühlen ließ, als entweder in den Armen seine großen Liebe oder eines starken Mannes zu liegen. Man fühlte sich sofort sicher und das brauchte ich momentan.

Warum er sofort wusste, dass ich es war? Naja, weil Jane und ich unterschiedliche Wege hatten in sein Bett zu kriechen. Ich machte es leise und sagte für einen Moment nichts. Jane suchte sofort den Körperkontakt und alleine ihre Art, wie sie sich um dich klammerte, ließ dich wissen, wie schlimm es ihr da ging.

Luke legte einen Arm um mich und dadurch, dass er ohne Oberteil schlief, merkte er relativ schnell, dass ich weinte.

„Hey, was ist los?" Fragte er besorgt,... aber ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte...

Er wartete. Er wartete so lange, bis ich mich wieder im Griff hatte und hielt mich währenddessen einfach weiter fest an sich.

„I-ich habe geträumt." Brachte ich dann nach einer Weile heraus und wischte mir eine Träne weg.

„Es hat geregnet... aber..."

„Sshh... ganz ruhig." Strich er mir über den Rücken. Es beruhigte mich. Ich liebte es meinen Kopf auf seine breite Brust zu legen und spüren, wie sie sich bei jedem Atemzug heute und wieder senkte. Des hatten Jane und ich damals so oft gemacht,... immer wenn wir drei redeten, bekam ich Lukes linke Hälfte und Jane seine Rechte. Er war schon immer unser Kissen gewesen... .

„Es..." ich atmete tief ein, „Es hat geregnet... aber nicht überall.... Alles war dunkel, als wäre es mitten in der Nacht... aber... aber nur ein paar Schritte vor mir lag jemand. I-ich habe versucht hinzugehen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Dann..." Vor meinen Augen spielte dich mein Traum ein erneutes Mal ab. Ich hatte noch immer dasselbe Gefühl, noch immer spürte ich wie mich der Regen traf und wie das einzige was ich hörte ein klickendes Laden hatte mit einem dicht gefolgtem Knall.

„... Jemand war im Schatten, Luke. Er zielte auf die am Boden liegende Person... und... und schoss zwei M-Mal. I-ich konnte mich nicht bewegen... nichts sagen... einfach nur zusehen."

Lukes anderer Arm umgriff mich ebenfalls und umarmte mich fest, als versuche er mich fern von diesen Gedanken zu halten. Er hielt mich, als wolle er mich vor dem allen beschützen...

Ich wusste er und Jane dachten, dass diese Träume von Sinas Tod aufgehört hätten. Dass ich endlich damit abgeschlossen hätte und zumindest wieder ruhig und ohne Albträume schlafen konnte. Und das tat ich auch für einen längeren Zeitraum... dieser hier kam überraschend. Ich hätte nicht damit gerechnet wieder in diese schmerzhafte Situation von damals gezogen zu werden... aber dieses Mal war anders. Dieses Mal brachte es die Panik umso stärker mit.

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