Kapitel 115

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Ich saß auf meinem Bett, starrte auf die geschlossene Tür, die mich von den anderen vier trennte und hörte sie lachen.

Ich blieb hier... nicht den Mut findend endlich zu ihnen zu gehen und das Thema Rose bzw Sina anzusprechen.

Ihnen es länger vorzuenthalten war falsch... aber trotzdem fühlte es sich nicht richtig an.

War nicht alles um einiges einfacher sie in den Glauben zu lassen Sina seie tot?... Sie hatten größtenteils mit ihr und den ganzen Geschehnissen abgeschlossen... alte Wunden reißt man nicht erneut auf. Der ganze Schmerz würde nur zurückkommen...

Und wenn alles so bliebe wie bisher... dann könnte ich einfach versuchen Rose in die Familie als Rose, eine Türsteherin aus London, miteinzuintegrieren...

Das würde niemanden verletzen...

Außer mich.

Ich würde mit einer Lüge leben... und das mein Leben lang.

Es war der einfachere Weg... aber nicht der richtige... oder?

Aber was passierte, wenn ich die Wahrheit sagte?

Was würde ich damit den Santos antun?... Was würde ich Sina damit antun?

Die Santos hatten schon seit dem Unfall schwere Schuldgefühle mit sich zu tragen... wie würden sie es aufnehmen, wenn sie wüssten, dass sie ihre für tot gehaltene Tochter somit im Stich gelassen hatten?... Dass sie diese grauenvollen Jahre mit Josh und den ganzen Drogen und den vielen Schmerzen zugelassen hatten?... und das nur... weil sie an der Beerdigung darauf gehört hatten, nicht den Sarg zu öffnen?...

Und wer garantierte, dass sich Rose vollständig von dieser Droge erholen konnte? Alle Erinnerungen an ihr Leben als Sina zurückbekommen konnte?

Es war nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen Josh... es war ein Wettlauf gegen meinem Gewissen... und was die Zukunft noch mit sich bringen würde.

Ich hatte Angst. Mehr als nur Angst... Ich hatte die Wahl wie ich meine Zukunft hier in diesem Moment formte... und das durch nur eine einzige Entscheidung.

Rose oder Sina?

Seufzend schloss ich meine Augen und lauschte den vielen kleinen Regentropfen dort draußen... Hoffte, dass sie mir halfen mich zu beruhigen...

... bis es Zeit für mich war mein Zimmer zu verlassen und mich dem allen zu stellen.

Leise brachten mich meine Beine in Richtung Wohnzimmer... nur zögerte ich dann. Wusste nicht genau, was mich dazu brachte anzuhalten und den Blick auf die vier zu richten... aber ich tat es.

Sah Luke, wie er seine langen Arme um Jane schlang und seinen Kinn auf ihrem Kopf absetzte.

Sah Loura... wie sie sich geborgen und sicher neben meiner Schwester fühlte und zärtlich Sophies Hand in ihre hielt. Ein breites Lächeln lag auf ihren Lippen, als hätte jedes Gute Gefühl zu ihr zurückgefunden...

Der Moment in diesem Augenblick half mir bei meiner Entscheidung... und verlieh mir somit den nötigen restlichen Mut.

Ich tat es für Rose...

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Ein relativ kurzes Kapitel... nein, eher ein extrem kurzes Kapitel... aber so halte ich die Spannung hier etwas weiter oben.
Das nächste Kapitel kommt... innerhalb den nächsten 48 Stunden ✌🏽

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