Kapitel 117

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Der Regen machte die Stimmung hier in der Wohnung nur noch schwieriger.

Gestern Abend kam die Wahrheit über Rose heraus... und seit dem haben weder Loura noch ich kaum ein Wort gesagt.

Wie gesagt... es war schwierig zu verarbeiten.

Der Tag verging langsam... ich hatte mich größtenteils in meinem Zimmer verkrochen und sah raus auf das regnerische London.

Ich hätte es gestern anders ansprechen sollen... feinfühliger mit Loura umgehen sollen... anders als wie ich es erfahren habe.

Stattdessen hatte ich es betrunken rausgehauen... aber zumindest war die Wahrheit jetzt raus.

Ich hatte es für Rose getan... sie hatte dieses Leben nicht verdient... sie sollte zurück zu ihrem Leben und zurück zu ihrer Familie.

Ich hatte mich richtig entschieden... hoffte ich zumindest.

Aber was sollte jetzt folgen?

... Ich hatte Rose mittlerweile mehr als eine Woche nicht gesehen, kaum mit ihr geschrieben und versteckte mich ehrlich eher vor ihr.

Ich war einfach planlos wie ich auf sie reagieren sollte...

Ich musste warten, bis wir alle uns eingekriegt haben und dann sollten wir uns darauf konzentrieren Josh komplett aus Rose Leben zu bekommen.

Josh war momentan das größte Problem... war er schon seit Jahren...

Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken, aber ich behielt meinen Blick auf London anstelle auf die Person die leise hereinkam.

Wenige Schritte... dann setzte sich wer neben mich... und sah mit mir aus dem Fenster.

Keiner von uns beiden sagte etwas, obwohl wir beide förmlich starben es endlich zu tun... aber keiner wusste wirklich wie und vor allem was.

Minuten vergingen im Schweigen... und das einzige was wir beide taten, war zuzusehen wie die vielen Regentropfen die Stadt vor uns verschwommen darstellen ließen.

„Wir habe sie sterben sehen, Sarah... Wir waren auf ihrer Beerdigung..." seufzte sie kaum hörbar, „... und trotzdem lebt sie." Ich sah in dem Lächeln puren Schmerz... als wolle sie sich freuen, aber dieses Gefühl, dass sie seit fünf Jahren mit sich trug, es ihr einfach nicht ermöglichte.

Als würde der Körper nicht wirklich wissen, wie er reagieren sollte... kannte ich nur zu gut.

„Ich dachte sie wäre tot."

Diesmal sah ich sie an. Sah die Tränen und die müden Augen... Loura sah aus wie mein Spiegelbild... erschöpft und verletzt.

„Wir alle dachten sie wäre tot."

Sie nickte leicht und wandte ihren Blick auf ihre Hände: „Wir hätten ihr helfen können... uns um Josh kümmern können... warum hat sie nie etwas gesagt?... warum hat sie sich entschieden uns und ihr so etwas anzutun?"

Eine Frage, die mir mehr als nur einmal durch den Kopf gegangen war.

Wieso wollte sie das alleine regeln?... ich verstand es einfach nicht.

„Was ist der Plan?"

„Der Plan?" Fragte ich.

„Ja... wie sollen wir das alles mit Josh regeln?"

„Ich weiß es nicht..."

„Er kann damit nicht durchkommen..." Strich sich Loura ein Träne weg, „Nicht nach allem was er getan hat..."

New Lovers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt