"Menschen können niemals mit Drachen zusammenleben!"
Die Menschen versanken ihre Klingen in den Körper Yins.
Sie schlitzten ihre Kehle auf, schnitten ihr große Stücke an Fleisch aus und rissen ihr ihre Flügel aus. Doch Yin schmiegte sich weiterhin an Yang, trotz der Schmerzen.
"Drachen werden nie mit Menschen zusammenarbeiten!"
Die Drachen versanken ihre Krallen in den Körper Yangs.
Sie brachen ihm sämtliche Knochen, rissen ihm Fleischstücke aus dem Körper und bissen ihm in sein Genick. Dennoch schmiegte sich Yang an Yin, trotz der Qualen.
"Dennoch habt ihr euch verstanden."
Die Stimmen von Yin und Yang hallten durch das ganze Schlachtfeld.
Beide Seiten hörten nicht auf das Liebespaar zu zerstückeln. Sie waren von ihrer Wut geleitet, sodass sie das weiße und schwarze Licht der beiden Körper nicht mitbekamen.
Yin und Yang waren wieder vereint, sodass sie nur mehr eine Aufgabe erfüllen mussten, um somit für immer zusammenzubleiben. Sie mussten beide sterben.
Schwarzes und weißes Licht umhüllte nun das Schlachtfeld, dann wurde Yang zu Asche und Yin zu einem weißen Lichtstrahl.
Das komplette Schlachtfeld gefüllt mit den blutverschmierten Körpern von Mensch und Drache, keine Seite hatte diesen Kampf gewonnen, denn dieser Kampf hatte nur eines bewiesen...
Mensch und Drache wurden Opfer der Verzweiflung von Yin und Yang.
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"Und so wurde der Frieden zerstört."
Luhan starrte schon seit einer Weile ins Leere, kein einziger Muskel hatte sich auch nur bewegt, als Seojun ihm die Geschichte zu Ende erzählt hatte, auch hatte der Braunhaarige den Silberhaarigen kein einziges Mal unterbrochen.
Luhan blinzelte einige Male, dann blickte er in die blutroten Augen des Jungen.
"Ich verstehe es nicht ganz. Yin müsste doch ein Schatten-Drache sein und Yang der Licht-Drache, weshalb sind aber deren Rollen vertauscht?"
Seojun legte seinen Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel empor. Die Sonnenstrahlen schienen auf das Gesicht des Jungen und ließen seine Haut leicht glänzen. Der Silberhaarige fing langsam an zu lächeln.
"Niemand weiß es, aber es hat bestimmt einen Grund dafür gegeben. Ich finde es aber so besser, denn wenn man es genauer betrachtet, kommt Yin mit ihrem Schatten zusammen und Yang findet sein Licht. Deren Bedeutung ist also erhalten geblieben, wenn auch auf eine andere Art und Weise."
Luhan klappte der Mund auf, als Seojun sich wieder zu dem Braunhaarigen umwandte und seine blutroten Augen ihn warm ansahen. Dem Hunter kam es so vor, als wäre sein Gegenüber weiser geworden und auch in der Art wie Seojun seine Worte ausgedrückt hatte, ließen den Jungen irgendwie älter wirken.
So als wäre Seojun schon seit Jahrhunderten auf der Erde.
"Sie hätten diesen Krieg auch verhindern können. Einer von ihnen hätte sich von seinen Pflichten lösen können und dann in ihrer anderen Gestalt den jeweils anderen besuchen können. Sie hätte auch Boten aussenden können, einen Brief schreiben können oder einfach.... wieso hat niemand etwas bemerkt?!"
Luhan fuhr sich aufgebracht durch seine haselnussbraunen Haare, danach entließ der Hunter ein tiefes Seufzen, gefolgt von einem frustrierten Schrei und dann lehnte sich der Braunhaarige erschöpft gegen den Baum hinter sich. Der Frieden wäre sonst noch erhalten.
Seojun rappelte sich auf und stellte sich vor Luhan, sodass dieser nur den Rücken des Jungen vor sich hatte. Die Hände des Silberhaarigen waren in seiner Hosentasche und die Strahlen der Sonne ließen seine Silhouette nun größer erscheinen.
"Man kann die Vergangenheit nicht rückgängig machen, denn es würde immer gleich enden. Der letzte überlebende Zeit-Drache wollte es versuchen, doch die Zukunft hat ihm gezeigt, dass das Resultat gleichbleiben würde und somit ein Sprung in die Vergangenheit nutzlos wäre. Der Zeit-Drache hat jedoch gesehen, dass es einst wieder Frieden geben wird, nur haben die Menschen ihn erlegt, bevor er uns sagen konnte wann dieser Zeitpunkt wäre."
Luhan war aufgestanden und wollte sich Seojun nun nähern, doch nach seinen letzten Worten blieb der Braunhaarige zögernd stehen und starrte sein Gegenüber mit geweiteten Augen an.
"Uns? Seojun sag nicht...."
Doch Luhan sprach nicht weiter, als sich der Silberhaarige zu ihm wandte und seine blutroten Augen den Braunhaarigen in seinen Bann zogen. Seojun schritt an dem Hunter heran und legte ihm anschließend eine Hand auf die rechte Schulter, danach lächelte Seojun traurig.
"Du wirst den Wind-Drachen, aber auch die anderen Oberdrachen im Wald der Elemente bei dem Baum des Lebens auffinden. Folge diesem Pfad und halte dich rechts, dann wirst du auch auf deine Freunde treffen."
Die rechte Schulter Luhans wurde mit einem Mal kälter, als Seojun langsam seinen Arm sinken ließ und von dem Hunter zurücktrat. Das Blutrot in den Augen des Silberhaarigen verschwand langsam und wurde durch ein warmes Grau wieder ersetzt. Heißt das...?
"Du kannst nun das vollenden, was Yin und Yang angefangen haben. Lösche die Drachen aus und lasse die Menschen in Frieden leben."
Luhan starrte den Jungen vor sich entgeistert an. Er wollte etwas sagen, ihm seine Meinung gaukeln, ihm nun endlich eine reinhauen, ihm weiß machen, dass so alle Drachen sterben, dass..... Luhan hatte doch eine Bestimmung und dieser musste er nachgehen, denn es war sein Schicksal.
"Was wird dann aus dir? Du wirst nicht sterben, wenn ich den Wind-Drachen erlege, Seojun."
Der Silberhaarige lachte leise auf, während sich nun kleine Tränen in seinen Augenwinkel ansammelten und dann nach wenigen Sekunden diese die Wange des Jungen hinunterflossen. Dennoch war da dieses aufrichtige Lächeln auf den Lippen Seojuns.
Die grauen Augen des Jungen sahen Luhan lange an.
"Kannst du mir etwas versprechen?"
Seojun drehte sich zur Seite und legte seinen Kopf erneut in den Nacken, um mit geschlossenen Augen die Strahlen der Sonne zu genießen und den leichten Wind in seinen Haaren zu verspüren.
Die gesamte Lichtung blieb still.
"Vergiss mich. Vergiss alles was ich je zu dir gesagt habe, was ich dir alles angetan habe und was ich dir alles beigebracht habe. Vergiss, dass ich je existiert habe.... denn mich gibt es nicht, mich hat es nie gegeben."
Luhan preschte nach vor, als Seojun sich nun vollends von ihm abwandte. Die Hand des Braunhaarigen war ausgestreckt und wollte nach dem Jungen greifen, doch so sehr sich Luhan auch dazu zwang schneller zu laufen, seinen Arm in seiner vollen Länge auszustrecken, konnte er den Silberhaarigen nicht erreichen.
"Seojun!"
Ein kräftiger Wind wehte Luhan ins Gesicht. Die Erde wurde aufgewirbelt und Blätter flogen um seinen Körper, sodass Seojun vor Luhans Augen verblasste und dann völlig verschwand, als der Hunter einmal kurz blinzelte.
Der Wind stoppte und die Blätter fielen zu Boden.
"Vergiss mich."
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Dragonhunters
FanfictionDrachen. Wesen, die es eigentlich nicht mehr geben sollte, doch zu dieser Zeit existierten noch sechs Drachen. Sechs Drachen, die die Menschen fürchteten. Sechs Drachen, die die Menschen einst in Frieden leben gelassen hatten. Sechs Drachen von dene...