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Es war Frühling, als der Wind nun immer wärmer wurde und die Natur langsam wieder aus seinem Winterschlaf erwachte. So erwachte auch etwas anderes.

Man hörte das Knacken der Schalen, als nun die einzelnen Drachen sich mit Mühe aus diesen befreiten. Es war angenehm gewesen dort drinnen zu sein.

Man wurde von seiner Mutter gewärmt. Es war kuschelig und keiner hatte dir auch nur etwas anhaben können. Dennoch war es nun an der Zeit die Außenwelt willkommen zu heißen und seine Flügel zu spreizen.

Als auch der letzte Drache seinen Kopf durch die Schale geschoben hatte, konnte dieser es kaum erwarten nun seine Mutter zu sehen.

Im Ei konnte er sich nur ausmalen wie sie aussehen würde. Er hatte nur ihre Wärme gespürt. Ab und zu konnte er ihr liebevolles Knurren durch die Schale vernehmen, doch nun erblickte er seine Mutter in ihrer vollen Pracht.

Ihre hellblauen Augen waren das Erste was der junge Drache erblickte. Sie stupste ihn mit ihrer schmalen Schnauze, die mit weißen Schuppen beschmückt war, in der Seite an.

Der Drache gähnte auf, sodass man seine kleinen Zähne sehen konnte. Seine Mutter stupste ihn wieder an. Auf holprigen Beinen schaute dieser nun zu seiner Mutter auf. Beinahe wäre er wieder hingefallen, da sie wirklich riesig war.

Seine Mutter zeigte mit ihrer Schnauze auf ihre Flügel. Der Neugeschlüpfte schaute gespannt zu der Stelle. Sie spreizte ihren rechten Flügel. Dieser war in etwa so lang wie zwei Drittel ihres Körpers.

Der Kleine staunte über die volle Pracht des Flügels. Sein Gegenüber nickte ihm nun zu, auch seine Flügel zu öffnen. Es war eine Herausforderung für den jungen Drachen, da er nicht wusste wie dies ginge.

Er versuchte es immer und immer wieder, doch irgendwie konnte er seine Flügel nicht spreizen. Seine Mutter hatte nun über diese kurz geleckt. Eine Welle der Wärme strömte durch den Körper des jungen Drachen.

Wie von selbst hatte er es nun doch geschafft seine Flügel zu spreizen. Zu seiner Enttäuschung waren diese ganz mickrig und glichen nicht mal ansatzweise die des ausgewachsenen Drachen.

Seine Ohren hingen traurig hinunter.

~

Der Drache spielte mit seinen Artgenossen auf der Wiese. Sie liebten es Rehe zu jagen, da diese eine leichte Beute waren und dem Training halfen. Es amüsierte das Reptil diese braunen Wesen einfach durch den Wald zu jagen.

Es waren nur wenige Monate vergangen, doch der Drache war nun viel größer aber auch viel kräftiger geworden. Jedoch neigte er nun dazu auch vieles neues auszuprobieren, was seine Mutter nicht gerade sehr erfreute.

Seine Flügel waren um ein Vielfaches gewachsen. Er hatte die größten und auch elegantesten Flügel seiner Art. Seine Mutter konnte nur stolz den Kopf in die Höhe recken. Es war ein wundervolles Gefühl.

"Nimm dich vor den Menschen in Acht."

Ein warnendes Knurren war in der Kehle seiner Mutter zu hören. Sie hatte sich vor den jungen Drachen aufgebaut. Bald würde er jedoch größer als sie werden.

Er hatte sich an diesem Tag einer Hütte genähert, wo eine kleine Familie in dieser gewohnt hatte. So neugierig wie er war, konnte er es nicht lassen sich weiter zu nähern.

Er hatte mit einem kleinen Kind gespielt, welches ihn auch gestreichelt hatte. Doch dessen Eltern reagierten ganz anderes. Der Vater des Kindes wollte ihn mit einem riesigen Speer vor den Augen des kleinen Mädchens erlegen.

Seine Mutter war im letzten Moment eingeschritten und hatte sich vor dem Mann aufgebaut. Ihre Zähne mit einem lauten Knurren zeigend, hatte sie ihren Sohn mit einem Schwanzhieb befohlen in den Himmel zu steigen.

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