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Der kleine Drache hatte es sich in seinem Ei sehr gemütlich gemacht. Er hatte in seiner kleinen Welt alles. Die Wärme. Der Schutz. Die Stille, und noch dazu sein eigenes Reich, wo er tun und lassen konnte was sein Herz begehrte.

Leider entschieden sich wohl seine Eltern dafür, dass es an der Zeit war den Drachen schlüpfen zu lassen. Zuerst war das Reptil nicht sehr erfreut darüber, da das Ei anfing sich zu bewegen und man nun den Wind pfeifen hörte.

Das warnende Knurren seiner Eltern ließ den kleinen Drachen vermuten, dass es bald soweit war. Er bereitet sich schon innerlich darauf vor aus der Schale auszubrechen und die neue Welt zu entdecken.

Der Druck, der durch die Schale zu spüren war, sagte dem kleinen Tier nun dass es schnell handeln musste. Mit einem kräftigen Stoß gegen die Schale zerbrach das Ei und der Neugeborene erblickte die Welt.

Jedoch peitschte der Wind gegen den Körper des Reptils, da dieser gerade wieder auf den Erdboden fiel. Seinen anderen Artgenossen erging es nicht anders, nur war bei ihnen die pure Furcht in den Augen gespiegelt.

Die Eltern des Drachen platzierten sich links und rechts von ihm.

Seine Mutter nickte ihm aufmunternd zu, während sein Vater ihm mit einem Knurren mitteilte schnell zu handeln. Sonst würde der Drache eine heftige Landung erwarten.

Ohne auch nur groß darüber nachzudenken, spreizte der Neugeschlüpfte seine Flügel. Anders wie die anderen jungen Drachen verspürte er keine Freude oder sonst irgendwelche Gefühle. 

Ihm schien es egal zu sein, dass er nun das erste Mal durch den Himmel flog.

~

Nach der Zeit gewöhnte sich der junge Drache daran eher mehr in der Luft zu sein, als am Lande. Ihm war es auch zum Teil viel lieber alles und jeden aus der Luft aus betrachten zu können. Er konnte so alles immer im Überblick behalten.

Anders als seine Freunde hatte der Drache nie so richtig Interesse in etwas geweckt. Er verstand das Verhalten seiner jungen Artgenossen nicht so ganz.

Er verstand nicht weshalb man seine Nase in alles hineinstecken musste. Irgendwann würde eine Biene noch einen seiner Freunde stechen.

Der junge Drache versuchte aus der Neugier seiner Artgenossen schlau zu werden und sammelte all seine Würde, um bei einen ihrer spielerischen Kämpfe mitzumachen.

Anfangs ließ er sich nicht beeindrucken, von den einfachen Angriffen seiner Freunde. Doch nach der Zeit entwickelte der junge Drache eine gewisse Freude an den Kämpfen. Es machte ihm tatsächlich Spaß sich mit den anderen zu raufen.

Noch dazu, wenn er jedes Mal gewann.

Seine Eltern hatten den Drachen immerzu still beobachtet und beide wussten, dass ihr Sohn ein großartiger Drache werden würde. Dies zeigte auch seine Größe, da dieser in diesem Alter deutlich größer war als die anderen Jünglinge.

Seine Eltern reckten ihre Köpfe voller Stolz.

~

Es war eines dieser Tage an denen der Drache seine Runde um die kleine Lichtung, in der seine Artgenossen lebten, drehte. Das Tier landete an einem nahe gelegenen Fluss, um eine kleine Pause einzulegen.

Das Reptil ließ sich entspannt auf die Wiese nieder. Es beugte sich rüber zum Fluss, um danach das kühle Wasser in sein Maul zu lassen. Die Kühle erfrischte die trockene Kehle des Drachen sogleich.

Das Knacken eines Astes ließ die Ohren des Drachen in die Höhe schießen. Er reckte sofort seine Schnauze in die Luft. Ein süßlicher Geruch stieg ihm in die Nase, als ein kleiner Wind zu ihm wehte.

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