Kapitel 8

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Ich folgte Harry ums Haus herum, bis wir vor den Garagen stehen blieben. An eine der drei Türen angelehnt, erkannte ich Louis.

"Da seid ihr ja endlich!", begrüßte er uns etwas genervt und öffnete die Garage.

"Oh. Mein. Gott!", quiekte ich, als ich einen Blick auf das Auto in der Garage erhaschte. Vor mir stand ein grau lackierter Mini Cooper. Das war doch ein schlechter Scherz, oder?

"Gehört der dir?", fragte ich breit grinsend.

"Na klar", sagte Louis stolz und zog den Autoschlüssel aus der Tasche. Dieser wurde ihm jedoch von einem kopfschüttelnden Harry aus der Hand gerissen. Gespielt beleidigt ließ Louis den Kopf hängen und öffnete dann die Beifahrertür. Er schob den Sitz beiseite und ließ mich auf die hintere Sitzbank klettern, dann rastete der Sitz wieder mit einem Klicken ein. Ich lehnte mich kurz nach vorne und erhaschte dabei einen Blick auf Harry Schuhe, ehe ich erneut laut quiekte.

"Was ist denn jetzt?", entfuhr es Louis und er starrte mich finster an.

"Harrys ... Harrys Schuhe, sind das etwa ... Vans?", rief ich aufgeregt. Die wohl tollsten Skater-Sneaker. Schon sein Jahren träumte ich von einem eigenen Paar. Leider waren sie viel zu teuer und nicht einmal ein Secondhand Shop hatte mir meinen Traum erfüllen können.

"Jap. Cool, oder?"

"Total. Können wir jetzt los?", fragte Louis, immer noch mit genervtem Unterton.

"Chill' mal, Bro! Sorry Hope, Louis hat nicht gut geschlafen, stimmt's?", meinte Harry grinsend und knuffte ihn leicht in die Schulter. Dieser knurrte nur und schaute aus dem Fenster. Harry drehte den Zündschlüssel um, als wir uns alle angeschnallt hatten und der Mini Cooper rollte aus der Garage.

"Interessierst du dich fürs Skaten?", fragte Harry, als wir die Einfahrt hinter uns gelassen hatten.

"Ähm...ja. Wieso?"

"Naja, nur Skater sind würdig, solche Schuhe zu tragen", erklärte er mir grinsend. Plötzlich löste Louis seinen starren Blick vom Fenster und stieg in die Diskussion mit ein.

"Bullshit. Außerdem lügt er, Hope. Er lügt wie gedruckt."

"Aha?"

"Sieh ihm in die Augen. Was siehst du?"

Ich schaute in den Rückspiegel, den Harry so gedreht hatte, dass ich seine grünen Augen sehen konnte. Sie ... funkelten irgendwie geheimnisvoll. Als ich dies Louis mitteilte, grinste er triumphierend.

"Und genau das passiert, wenn er lügt!"

"Erwischt", gab sich Harry ebenfalls lachend geschlagen.

"Aber, wenn du Tricks von einem richtigen Skater lernen willst, ich bringe dir gerne was bei", meinte Louis und schaute mich dabei an. Zum ersten Mal hatte ich nicht das Gefühl, dass er mich loswerden wollte. Ich ließ meinen Blick aus dem Fenster schweifen und verlor mich in meinen Gedanken, wie so oft.

Erschrocken setzte ich mich kerzengerade hin, als das Auto ruckartig zum Stehen kam. Die weitere Fahrt verlief soweit ohne Zwischenfälle und weil es total leise war, und keiner redete, musste ich wohl eingeschlafen sein.

"Wir sind da!", erklärte mir Louis, als er den Sitz zur Seite schob, damit ich aussteigen konnte.

Anhand der Skyline erkannte ich, dass wir uns in New York befanden, trotzdem hatte ich keinen Schimmer, wo genau. Harry sah meinen verwunderten Blick und klärte mich auf: "Nicht wundern. Wir befinden uns am anderen Ende der Stadt. Wir wollen doch nicht, dass du jemandem Bekannten begegnest, oder?"

"Äh...klar. Natürlich nicht."

"Gut. Wohin zuerst?", fragte Louis. Noch bevor ich etwas sagen konnte, packte Harry meine Hand und zog mich geradewegs in ein Schuhgeschäft.

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