Kapitel 48 - JCJ✅

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21. August

Ganze sechs Tage stöberte sie mit Shawn durch jedes Telefonbuch New Yorks, um besagte Praktikantin zu finden. Außerdem suchten sie in den Datenbanken des CIA, wobei diese recht wenig brauchbare Infos parat hatten. Die Suche stellte sich daher als schwierig heraus. Etliche Personen in den Telefonbüchern trafen auf die Beschreibung zu, doch keine hatte je für Spytech gearbeitet.

Wenigstens hatten sie endlich den Grund für den Systemausfall gefunden. Es handelte sich nicht, wie angenommen, um einen Software-Fehler, sondern um einen an der Hardware. Ein USB-Stick hatte den Serverraum lahmgelegt. Wie genau dieser Stick in den Serverraum gelangt war, konnte nicht 100%ig geklärt werden. Es wurde jedoch vermutet, dass der Stick zu dem Zeitpunkt angebracht worden war, als die Praktikantin einem Elektriker den Serverraum geöffnet hatte.

Die Hilfe der Kollegen aus den Büro wurde trotzdem weniger, schließlich saßen sie schon ewig an dem Fall. Sie konnte verstehen, dass einige die Hoffnung auf Erfolg abgaben und alles hinschmissen. Doch sie wollte nicht dazugehören. Was hatte das schon für einen Sinn? Aufgeben war einfach nicht ihre Art und sie wollte Gerechtigkeit.

Sie wusste, was diese Verbrecher angestellt hatten. Sie wusste, dass es alles andere als in Ordnung war. Sie wusste, dass sie ihre gerechte Strafe verdienten und bekommen würden. So lange sie in diesem Fall das Sagen hatte, würde sie alles dafür tun. Das hatte sie sich von Anfang an geschworen. Sie wollte diese Typen endlich hinter Gittern sehen.

Wenigstens war Shawn noch auf ihrer Seite. Er hatte ähnliche Ansichten und würde immer hinter ihr stehen. Auch wenn sie manchmal daran zweifelte. Er saß bis spät in die Nacht vor seinem Computer und fluchte teilweise so dreckig, dass sie den Raum verließ.

"Janice?", hallte seine Stimme durch den Gang und sie kam aus der Küche. Mit einer Kaffeetasse in den Händen schaute sie ihm über die Schulter.

"Die letzte Übereinstimmung." Er zeigte auf die Adresszeile und öffnete gleichzeitig Google Maps. Anders als die anderen Adressen führte sie die letzte zu einer verlassenen Fabrik. Also eine Fehlanzeige. Fraglich fand sie diese Informationen trotzdem. Sie trank einen Schluck Kaffee, dann überlegte sie laut: "Scheint, als hätte es Trisha Becker nie gegeben."

"Du meinst, Jeffrey hat gelogen? Oder Informationen zurückgehalten?" Eine nachdenkliche Falte bildete sich auf Shawns Stirn.

"Hm, nein. Ich habe auch seinen Sohn kontaktiert. Der hat nur so von dieser Trisha geschwärmt, wie fleißig und selbstständig sie gearbeitet hat. Außerdem haben wir die Videos der Überwachungskameras. Das Mädchen war dort, nur hat sie einen falschen Namen benutzt."

Wie es aussah, machte sie die Hoffnungsschritte vom letzten Mal in eine andere Richtung.

Nach hinten.

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