Kapitel 9 - Gegenwart

60 3 0
                                    

Schließlich war Shawn derjenige, der mich aus meinem Tränenmeer herausholte. Er hielt mir ein Taschentuch hin und versuchte, aufmunternd zu grinsen.

"Alles wird wieder gut. Komm jetzt, Hope", sagte er gelassen und hielt mir seine Hand hin. Ich griff danach und ließ mich von ihm aus dem Raum führen.

Janice schaute mich besorgt an, als sie mein tränenverwaschenes Gesicht sah. Tröstend nahm sie mich in ihre Arme und redete mir gut zu. Ich war froh um die beiden, vor allem, weil sie mir wegen meiner Fehler nicht böse waren.

Aber naja, insgeheim hatte ich gewusst, dass es irgendwann so sein würde. Leider hatte ich keine Ahnung, dass mich es so emotional mitnehmen würde. Ich war auf einem ganz anderen Level der Traurigkeit angelangt. Es war, als hätte mir jemand ein Loch ins Herz gebohrt und mir all das genommen, was mir wichtig war. Dieses Loch schien sich zu vergrößern, je weiter die Zeit voranschritt. Mir fehlte plötzlich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, wenn nicht der Wichtigste. Mir fehlten jene Leute, die mich die letzten Monate bei sich aufgenommen hatten, auf mich aufgepasst hatten und mich beschützt hatten. Mir fehlte meine Familie so sehr, dass es unwahrscheinlich weh tat.

Das einzige was ich gerade wollte, waren die Jungs an meiner Seite. Ich wollte mit Niall lachen, mit Louis neue Skatetricks testen, Harry durch seine mittlerweile kurzen Haare wuscheln und Liam ganz fest an mich drücken. Es sollte alles so sein, wie es war. Perfekt.

Doch darauf konnte ich lange warten.  Acht Jahre, um genau zu sein.

Die Hälfte meines bis jetzt gelebten Lebens.

Catch us if you canWo Geschichten leben. Entdecke jetzt