Kapitel 53 - Gegenwart✅

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Völlig außer Atem klammerte ich mich an der Bande des Eislaufplatzes fest. Fast zwei Stunden hatten wir auf dem Eis gestanden. Meine Knie zitterten vom vielen Drehen und meine Hose war leicht durchnässt. Ein paar Mal hatte mein Hintern Bekanntschaft mit der Eisfläche gemacht.

"Ich bleib' dabei: Übung macht den Meister!", meinte Izzy, als sie neben mir zum Stehen kam.

"Sehr, sehr viel Übung!", gab ich sarkastisch zurück und klopfte mir den Schneestaub vom Mantel. Meine Hände waren eiskalt und wir beschlossen, und erst einmal aufzuwärmen. Als ich meine Hände in den Manteltaschen vergraben wollte, setzte mein Herz für einen Moment aus. Ich ertastete etwas und zog den Gegenstand hervor. Heftig schluckte ich und drehte das kleine Plektrum zwischen meinen Fingern hin und her. Die Erinnerungen an den Karaokeabend spielten sich vor meinem geistigen Auge ab. Ich saß neben Niall im Wintergarten und lauschte seiner Stimme, während er mir seinen selbst geschriebenen Song vorspielte. Schon als ich das Lied zum ersten Mal gehört hatte, wusste ich, dass es etwas Besonderes für mich war.

Schnell ließ ich es in der Manteltasche verschwinden, als Izzy mit heißer Schokolade zurückkehrte. Sie konnte mir wahrscheinlich an der Nasenspitze ablesen, dass etwas nicht in Ordnung war, doch sie nickte mir nur zu. Das liebte ich an ihr. Sie akzeptierte mein Schweigen.

Nach der Stärkung machten wir uns auf den Weg zu ihr nach Hause. Sie und ihre Mutter wohnten nicht weit weg von Janice.

Ich verschwand in Izzys Zimmer, während sie eine Pizza in den Ofen schob. Auch hier in New York hatte sie ihr Zimmer modern eingerichtet, sogar den grünen flauschigen Teppich hatte sie mitgenommen. In ebendiesem vergrub ich meine Zehen und starrte auf ihren Schreibtischstuhl. Mein Mantel lag nun auf ihrem Stuhl, doch ich spürte die Verbindung zum Gegenstand in der Tasche. Meine Gedanken kreisten um das Plektrum. Nialls Plektrum.

Um auf andere Gedanken zu kommen, wandte ich den Blick ab. Fast hätte ich mich auf Izzy's Kopfhörer gelegt, als ich mich auf ihr Bett fallen lassen wollte. Moment, lag da etwa mein MP3-Player?

Eigentlich sollte ich ihre Methoden nicht hinterfragen, denn sie wollte mich nur aufheitern. Also schnappte ich mir die Kopfhörer und stöberte durch meine Musikbibliothek. Sie war prallgefüllt mit allen möglichen Songs. Meine Augen blieben an einem bestimmten Songtitel hängen. 

Sekunden später lag ich mit geschlossenen Augen auf dem Bett, mit Nialls Stimme in meinen Ohren. Das Plektrum fest umklammert in der rechten Hand.

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