Kapitel 23✅

37 2 0
                                    

Wir verließen den Salon und schauten uns suchend um. Vielleicht war er schon zum Auto gegangen.

"Da!", rief ich, als ich ihn erblickte. Er lehnte mit dem Rücken gegen eine Wand und schaute in sein Handy.

"Hey, sollen wir-", flüsterte Harry mir ins Ohr und ich nickte zustimmend.

"Entschuldigen Sie, wo finden wir den Times Square?", fragte ich mit einer leicht verstellten Stimme.

"Oh, Sie befinden sich am anderen Ende von New York, aber ... einen Moment. Hope? Harry? Nein, oder?!" Louis starrte uns mit weit aufgerissenen Augen an. Nachdem wir uns einen vielsagenden Blick zugeworfen hatten, brachen wir in lautes Gelächter aus. Vermutlich drehten sich gerade ein paar Leute verwirrt zu uns um, doch das war mir egal. So viel hatte ich schon lange nicht mehr gelacht.

"Dein Gesicht...du hättest...es sehen müssen!", presste Harry zwischen seinem Lachkrampf hervor. Ich musste mir schon den Bauch halten und Tränen sammelten sich in meinen Augen.

"Leute? Alles okay?", versuchte Louis uns zu beruhigen, doch das brachte uns noch mehr zum Lachen.

"Alles okay?! Was für...eine Frage!"

"Besser...geht's...nicht...hahaha!"

Als wir uns beruhigt hatten, stützte ich mich mit einer Hand an der Wand ab. Unglaublich, wir hatten gefühlt fünf Minuten durchgelacht! Harry wischte sich gerade mit dem Handrücken über seine feuchten Augen.

"So stark habe ich schon lange nicht mehr gelacht!"

"Und das alles nur wegen Louis!" Ich schnitt eine Grimasse, die seinen Gesichtsausdruck nachahmen sollte.

"Apropos, wo ist unsere Spaßbremse?"

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er einfach verschwunden war. Wegen des Hupens eines Autos drehten wir uns ruckartig um. Diese Frage hätte sich damit erledigt.

"Einsteigen!", rief Louis und winkte dabei aufgeregt mit seiner Hand. Schnell joggten wir zum Auto und stiegen ein. Er war vermutlich immer noch sauer, da er während der ganzen Fahrt schwieg und konzentriert auf die Straße starrte. Zuhause ließ er sich jedoch nichts anmerken.

"Hey, ihr seht super aus!", begrüßte Liam uns grinsend.

"Perfekt, um Fotos zu machen. Niall!", erwiderte Harry. Letzteres galt dem Blondschopf, der kurz davor war, seine Haare zu verwuscheln. Harry packte seine ausgestreckte Hand und hielt ihn im letzten Moment davon ab. Ich warf Niall einen Wir-sind-sowas-von-seelenverwandt-Blick zu. Er nickte zustimmend, nachdem Harry seine Hand wieder losgelassen hatte.

"So, jetzt machen wir Fotos!", erklärte Harry und alle folgten ihm in sein Zimmer. Liam bemerkte meinen verwunderten Blick und klärte mich auf, als wir auf dem Bett Platz genommen hatten.

"Hope, dir ist klar, dass wir nach dieser Aktion das Land verlassen müssen, oder?" Ich nickte langsam. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht, aber es klang logisch.

"Naja, dafür brauchen wir andere Pässe." Das würde auch das Umstyling erklären.

"Außerdem können wir nur einen Koffer pro Person mitnehmen. Alles Wichtige kaufen wir auf der Reise. Mach' dir keine Sorgen, wir kommen bei Gelegenheit wieder hierher." Wir würden umziehen? Und das in spätestens vier Tagen? Ich fühlte mich ein bisschen überrumpelt, was Liam sofort bemerkte und mir beruhigend seine Hand auf die Schulter legte.

"Ich weiß, das ist viel auf einmal, aber so läuft unser Business. Flexibel sein, heißt die Zauberformel."

Schweigend nahm ich Liams Worte zur Kenntnis und schaute Harry zu, wie er die anderen fotografierte. Was sich als schwierig erwies: "Mann, Niall! Hör auf, so bescheuert zu grinsen!", knurrte Harry etwas genervt.

"Was denn? Ich bin eben gut gelaunt!", gab dieser zurück. Harry stand zwar mit dem Rücken zu mir, doch ich wusste, dass er gerade seine grünen Augen verdrehte.

"Was ist los, Harry? Wo ist deine gute Laune von vorhin?", meinte Louis mit einem fiesen Grinsen. Wenn Blicke töten könnten, würde Louis jetzt reglos am Boden liegen.

Ein paar Minuten später war ich mit den Fotos dran. Harry, der sich mittlerweile beruhigt hatte, erklärte mir, dass ich leicht lächeln durfte, aber ohne die Zähne zu zeigen. Meiner Meinung nach war das ein richtiges Fake-Lächeln. Andererseits war es nur das Passfoto und wen interessierte das schon. Die Beamten, die den Pass kontrollieren, haben wenigstens etwas zu lachen, gab meine innere Stimme ihren Senf dazu.

Der Blitz der Kamera holte mich zurück in die Realität.

"Hope? Alles gut? Du wirkst so abwesend", fragte Niall mit besorgtem Unterton.

"Alles in Ordnung. Bin nur in Gedanken versunken.", winkte ich ab und schaute in die Kamera, damit Harry endlich das Foto machen konnte.

Catch us if you canWo Geschichten leben. Entdecke jetzt