Kapitel 42 - Gegenwart✅

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"Ich habe sie enttäuscht!", rief ich und schlug mit der Faust auf die Tischplatte. Erschrocken zuckte Izzy zusammen. Meine Atmung wurde automatisch schneller und mein Herz raste.

Ich war unglaublich wütend. Auf mich selbst. Ich hätte beinahe alles zerstört! Wieso war ich nur so verdammt egoistisch und konnte nicht einfach-

"Hey, beruhig dich! Zum Glück ist hier keiner, der das beobachten könnte", warf meine Freundin ruhig ein und legte mir ihre Hand auf die Schulter. Ich versuchte, gleichmäßig zu atmen und schloss die Augen.

Einzelne Bilder von gestern tauchten vor meinen Augen auf. Sie liefen vor meinem geistigen Auge ab wie ein Film. Bild für Bild. Szene für Szene. Ich fühlte mich plötzlich wie in einem falschen Film und das, obwohl ich für das Drehbuch verantwortlich war.

"Was hältst du von einem Tapetenwechsel?", fragte Izzy und holte mich zurück ins Hier und Jetzt. Gleichzeitig hielt sie mir meine Sonnenbrille hin. Ich nickte knapp und griff nach der Brille, dann schob ich sie mir auf die Nase und wir verließen das Café.

Ich spürte, dass es bereits Dezember war, denn überall lag Schnee und kalter Wind wehte in mein Gesicht.  Auch wenn die Sonne schien, so zog ich mir meine Mütze automatisch weiter über die Ohren und vergrub meine Hände in den Taschen. Izzy tat es mir gleich und wir spazierten zu einer U-Bahnstation. Zum Glück verlor Izzy kein weiteres Wort über meinen Ausraster. Ich folgte ihr schweigend und musste grinsen, als wir ausstiegen.

Nun befanden wir uns im Central Park. Ich liebte den Park, er machte aus New York einen ganz besonderen Ort. Generell fand ich es toll, wenn große Städte über genug Grünflächen verfügten. Es nahm den Städten die Härte, die die Gebäude und der ganze Verkehr verursachte. Parks waren wie Oasen im viel zu lauten Großstadtdschungel.

Mein Blick fiel auf den Eislaufplatz, der wie immer großzügig besucht war. Izzy folgte meinem Blick und ehe ich mich versah, stand ich in geliehenen Schlittschuhen auf der glatten Eisfläche. Etwas wackelig tastete ich mich am Rand voran, dann stieß ich mich ab und schnappte mir Izzys stützende Hand. Nicht zum ersten Mal drehten wir Runden auf dem Eis und ich war froh, dass Izzy eine Ablenkung für mich gefunden hatte.

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