Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, zeichneten wirre Konturen auf meine Bettdecke. Ich schob diese beiseite, zog mir Socken an und machte mich auf den Weg nach unten. Aus der Küche drangen bereits aufgeregte Stimmen, die kurz verstummten, als ich eintrat.
"Morgen!", sagte ich und blickte zuerst zu Louis, dann zu Niall. Dieser grinste nur, während Louis die Augen verdrehte und sich seinem Handy zuwandte. Ich stellte mich zu Niall neben den Herd und flüsterte: "Hab ich was falsch gemacht?"
"Nein, Louis ist nur kein Morgenmensch. Nimm's nicht persönlich."
Na klar, als ob das so einfach wäre! Vielleicht hatte er einfach gestern seinen guten Tag. Als wir uns zu ihm an den Tisch setzten, griff er nach seiner Tasse und verließ wortlos die Küche. Ich warf Niall einen verwirrten Blick zu, er erwiderte diesen und zuckte ratlos mit den Schultern. Wir aßen still unser Frühstück, dann verkündete Niall: "Heute werde ich den ganzen Tag auf dich aufpassen, also mach dir keine Gedanken wegen Louis. Wenn man ihn näher kennt, ist er ganz okay."
Ganz okay? Ich hatte keine Lust, ihn näher kennen zu lernen. Seine miese Laune war beinahe schlimmer, als Liams Stimmungsschwankungen.
"Aufpassen? Ich bin doch kein Baby!", rief ich empört.
"Ich weiß. Anweisung von Liam." Immer dieselbe Ausrede, ich konnte sie kaum noch hören.
"Und? Was machen wir, während du auf mich 'aufpassen' musst?", fragte ich und machte bei den letzten Worten Anführungszeichen in der Luft.
Er lachte kurz, dann antwortete er: "Naja, ich hätte da schon eine Idee."
Kurze Zeit später saßen wir im Mini, ich durfte sogar auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Die ganze Zeit grinste Niall geheimnisvoll.
"Wo geht's hin?", wollte ich wissen.
"Wenn ich es dir sage, ist es keine Überraschung mehr", sagte er zwinkernd.
Augenverdrehend sank ich in meinen Sitz zurück und schaute aus dem Fenster. Mir war aufgefallen, dass sich das Haus der Jungs mitten im Nirgendwo befand. Man musste Ewigkeiten fahren, bis man ein anderes Haus entdeckte. Vermutlich, damit die Nachbarn keinen Verdacht schöpften. Liam schien ziemlich schlau zu sein, wenn er alles mit einberechnete, besonders solche Details, die ich schon übersehen hätte. Also ich wäre bestimmt keine gute Kriminelle.
"Da wir genug Zeit haben, gibt es noch etwas, das ich über dich wissen sollte?", fragte er nach einiger Zeit, um das Schweigen zu brechen.
"Hm, keine Ahnung. Vielleicht fällt mir noch was ein. Bis dahin, erzähl mir was über Harry, mit ihm hatte ich noch am wenigsten zu tun."
"Themawechsel, sehr schlau. Okay, aber ich will auch etwas dafür." Er grinste mich an.
"Wie wär's mit Cookies? Ich kann echt gut backen."
"Cookies? Mit Schokostückchen?"
"Klar, wenn du willst?"
"Hope, du bist einfach unglaublich!", rief er vergnügt und seine Augen leuchteten begeistert. Was war denn jetzt los? Und dann erinnerte ich mich: Gestern, als Harry in unser Gespräch geplatzt ist, hatte er auch von Schokokeksen gesprochen.
"Ist das deine geheime Vorliebe, oder was?"
"Eine davon", gab er lachend zu. Ich hatte also ein Krümelmonster neben mir, wie es schien. Dann fragte ich nicht weiter nach und hörte ihm zu, was er so über Harry erzählte: "Naja, ich kenne ihn, seit Liam mich nach NY eingeladen hat. Er wirkte von Anfang an ganz nett und schon bald waren wir gut befreundet. Bei unserem Museumseinbruch hat er auch geholfen", er unterbrach sich kurz selbst, "Hope, du darfst das niemandem erzählen, dass ich diese Sachen weitersage. Liam wäre nicht begeistert." Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.
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Catch us if you can
Fanfiction"Wovor hast du Angst?" Genau das hatte sich in seinen Augen wiedergespiegelt. Angst. "Das hatten wir bereits, ich-" "Jaja, du nennst es Respekt", winkte ich ab, "Ich dachte, vielleicht hat sich deine Einstellung in der Zwischenzeit geändert ..." Er...