Kapitel 57 - JCJ✅

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12. Oktober

"Tut mir leid, wirklich-"

Genervt stürmte sie aus dem Büro ihres Chefs und steuerte auf den Lift zu. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem er ihr den Auftrag entzogen hatte, um ihn zu den Akten zu legen. Viel zu lange suchte sie bereits nach den Verbrechern und landete immer wieder in einer Sackgasse. Trotzdem hatte sie keinen Moment daran gedacht, aufzugeben. Wie es jedoch schien, war sie eine von den wenigen, die an einen positiven Fallabschluss glaubte.

Zuhause stapfte sie die Treppen zu ihrem Apartment nach oben und pellte sich aus ihrem Mantel. Shawn machte eine Fortbildung und war für die nächsten Tage nicht zuhause. Was würde er wohl sagen, wenn er von den schlechten Neuigkeiten erfuhr? 

"Wenigstens hast du es versucht?",  "Man kann nicht alles schaffen." Das Letzte, was sie hören wollte, waren seine aufmunternden Sprüche. Sie wollte den Fall nicht aufgeben, soviel stand fest.

Nachdem sie ihr Handy auf Lautlos gestellt hatte, warf sie einen Blick auf den vollgeladenen Schreibtisch. Etliche Wochen hatte sie damit verbracht, Beweise zu suchen und nie daran gedacht, aufzugeben. Anders als die Leute in ihrem Umfeld.

Sie verstand durchaus, dass sie bereits Ewigkeiten an diesem Fall saßen. Fakt war jedoch, dass sich wichtige Geheimdokumente in den falschen Händen befanden. Von dort aus könnten sie überall landen. Es war kaum möglich, sich auszumalen, welche verheerenden Folgen eine Veröffentlichung haben könnte.

Gerade als sie in der Küche verschwinden wollte, bemerkte sie ein seltsames Geräusch. Jemand klopfte unaufhörlich gegen ihre Haustür. Ihre Klingel hatte sie ebenfalls ausgestellt. Als sie die Tür öffnete, stand ein junges Mädchen vor ihr. Sie lächelte etwas verlegen und ließ ihre Hand sinken.

"Sind Sie Miss Carter-Jones?", fragte das Mädchen und spielte aufgeregt an ihren Händen herum.

"Ja. Brauchst du etwas von mir?" Etwas verwirrt musterte sie ihren unerwarteten Besuch.

"Naja, also ich habe Informationen. Es geht um die Suche nach dem Mädchen namens Trisha Becker."

Plötzlich war Janice ganz Ohr. 

"Komm doch rein. Wie heißt du denn?"

"Olivia, Miss."

Als das Mädchen ihre Wohnung wieder verließ, griff sie sofort zum Hörer und versuchte, Shawn zu erreichen. Beim dritten Klingeln nahm er ab.

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