Kapitel 19✅

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Grinsend schaute ich das Spiegelei-Gesicht, das auf meinem Teller lag, an. Ja richtig, Niall war zurück! Er war heute für das Frühstück verantwortlich. Liam konnte auch kochen und gegen Harrys Pfannkuchen hatte ich nichts auszusetzen, aber der blonde Küchenprofi hatte es einfach am besten drauf. Louis wollte ich nicht erwähnen, denn ich wollte nicht unbedingt an die verkohlte Pizza erinnert werden.

"So begeistert von meinen Kochkünsten?", witzelte Niall, als er bemerkte, wie ich ein Blickduell mit seinem Essen austrug.

"Klar, du hast es drauf!"

"Dafür bist du die Cookie-Queen!"

"Auf die Knie, Untertan!", rief ich und sprang auf, eine Gabel in meiner Hand. Niall wich verwirrt zurück, griff nach dem Pfannenwender und hielt ihn mir entgegen.

"Weiche zurück!"

"Niemals!"

Und schon brach ein Fechtkampf aus, wenn man unser Herumgehampel so nennen durfte, denn nach zwanzig Sekunden konnten wir uns vor Lachen kaum auf den Beinen halten. Ich wischte mir eine Lachträne aus dem Gesicht und lehnte mich mit dem Rücken an den Küchenschrank. Niall saß neben mir und drehte den Pfannenwender zwischen seinen Fingern herum.

"Ich hoffe, keiner hat uns beobachtet", gab ich meine Zweifel zu.

"Ach was, das Schlimmste, das passieren kann, ist, ein Kopfschütteln von Liam zu ernten. Und das ist gar nichts! Ein Wunder, dass er noch nicht damit gedroht hat, uns in die Klapse einzuweisen! "

Das stimmte. Mittlerweile rastete er nicht mehr aus, sondern schüttelte nur den Kopf, wenn wir was Verrücktes anstellten.

Das "wir" war konkret auf Niall und mich bezogen.

"Ich glaube, wir sollten langsam frühstücken, sonst komme ich zu nichts mehr", sagte Niall und erhob sich, dann half er mir auf.

"Das heißt, du musst arbeiten?", fragte ich etwas enttäuscht. Er schaute mich schuldig an, dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, als wäre ihm gerade etwas eingefallen.

"Naja, ich habe noch was zu erledigen, aber du kannst mir helfen, wenn du willst." Meine Augen fingen an, zu strahlen. Glücklich fiel ich ihm um den Hals.

"Äh, Hope? Das geht aber nur, wenn du mich noch am Leben lässt", presste er während unserer Umarmung hervor. Ich löste mich von ihm und setzte mich grinsend an den Tisch.

"Dein Trainingsprogramm scheint zu wirken", stellte Niall ebenfalls grinsend fest, sichtlich erstaunt über meine Stärke. Ich grinste stolz, dann widmete ich mich meinem Frühstück.

Nach dem Essen saßen wir in Nialls Zimmer. Er schaute, wie so oft, in die zwei Computerbildschirme, die auf seinem Schreibtisch standen und seine Finger flogen dabei über die Tastatur. Als er mit seinen "Erledigungen" fertig war, die nur daraus bestanden, irgendwelche Wort- oder Zahlenkombinationen einzugeben, surften wir ein bisschen im Internet.

"Wie kommst du eigentlich in die ganzen Systeme in den Banken rein? Die haben doch sicher mehrfachen Schutz, oder?"

Niall hatte mir erlaubt, Fragen zu stellen und das nutzte ich, um an neue Infos zu kommen. Vielleicht hatte ich Glück und konnte so mehr über das strenggeheime Projekt erfahren.

"Einfach ist es nicht und benötigt manchmal monatelange Vorarbeit. Aber bin ich einmal drinnen, stehen mir alle Türen offen, als wäre ich unsichtbar-"

"Wie mit dem Tarnumhang von Harry Potter!", rief ich dazwischen.

"Fast so, ja. Also mit meinem Tarnumhang kann ich die Kameras lahmlegen, ohne den Alarm auszulösen und die Jungs können einfach reinspazieren. Ich habe so das ganze Gebäude unter Kontrolle." Wow, das war echt beeindruckend, auch wenn es, nun ja, illegal war.

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