14:Raven

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Am liebsten würde ich gar nicht erst aufstehen, aber ich muss. Heute ist einer der Drei Schlimmsten Tage im Jahr. Heute hätte Sophia Geburtstag gehabt. Ich will nicht aufstehen, aber ich muss da ich heute Englisch Klausur schreibe.

Wenigstens sind meine Schwestern und Stiefmutter nicht da. Emily ist heute bei den Großeltern von Dad. Dad will die Drei Tage keinen um sich haben außer mir. Mich erträgt er an diesem Tag als einziger.

Ich mache Musik an, Musik die ich eigentlich kaum höre. Nur an den Drei Tagen höre ich diese Musik weil ich sonst nichts hinbekommen. Ich stehe langsam auf und mache mich fertig für die Schule. 

In einer Hose und einem zu großen Pullover geht es ins Bad. Ich putze meine Zähne, auf irgendwelche Schönheits Rituale habe ich keine Lust. Nach dem Haare bürsten bin ich aus dem Bad und binde meine Haare nach oben. In einen schnellen Dutt.

Ich laufe nach unten und Dad sitzt da. Er liest seine Zeitung und trinkt seinen Kaffee. Er lächelt mich an. Ich drücke ihn kurz. Es waren die einzigen Tage wo ich mal nicht eine Maske trug. Die Trauer stand uns ins Gesicht geschrieben. Heute war einfach nicht mein Tag und das wird er auch nicht sein.

Ich trinke meinen Kaffee und esse einen Apfel. Ich würge ihn eher runter. Dad soll nicht denken das ich Streike was das Essen angeht. Er findet es nicht toll ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen. Gerade mal zum Blut abnehmen beim Arzt macht er das Freiwillig. 

Sobald alles aufgeräumt ist, gehe ich nach oben, ziehe mir eine Jacke an und nehme meine Tasche, ziehe Schuhe an und dann geht es in die Küche. Ich packe eine Flasche Wasser ein. Dad lächelt mich an. "Ich hole dich nach der Schule ab. Wir fahren dann zu Sophia." Ich nicke und damit fährt er mich zur Schule.

Er drückt meine Hand kurz dann steige ich aus und laufe die Stufen nach oben. Die Beleidigungen hören nicht auf. Doch heute sind sie mir gleichgültig. Ich höre kaum zu, die Tritte spüre ich nur weil meine Beine noch angeschlagen sind vom letzten mal. 

Aber sonderlich viel spüre ich nicht. Mir ist es egal was sie heute mit mir machen. Schlimmer als die Tote Schwester kann es kaum sein. Ich leide jeden Tag, heute ist das noch deutlich schlimmer. Ich laufe in die Klasse und der Lehrer kommt nur Sekunden später rein. 

Schweigend legen wir nur Stifte auf die Tische und bekommen dann die Prüfung ausgeteilt. Zwei stunden geht das jetzt. Ich achte nicht auf irgendjemanden und fange einfach an. Mir ist einfach heute nicht nach etwas Positivem suchen. 

Schweigend schreiben wir alle Zwei Stunden Englisch. Der Lehrer geht durch und sieht auf unsere Finger. Ich schreibe auf und Analysiere den Text über Michael Jackson den wir für die Prüfung bekommen haben. 

Als nach einer Stunde es gongt schreiben wir dennoch weiter. Man könnte eine Stecknadel fallen hören so leise ist es hier. Die meisten sehen verzweifelt aus. Ich schreibe weiter und bekomme vom Lehrer gleich ein neues Blatt hingelegt. Ich nicke und schreibe weiter.

Als ich kurz vor ende der Zweiten Stunde fertig bin, schreibe ich noch überall meinen Namen drauf und lege alles zusammen und warten dann ab. Als genau Zwei stunden vorbei sind, sammelt der Lehrer die Prüfung ein und wir dürfen in die Pause.

Ich gehe zum Rektor. Schweigend sitze ich da und warte einfach. Ich achte nicht auf die Menschen die mich ansehen oder die Leute die an mir vorbei gehen. Mir ist das so egal, ich würde alles auf mich nehmen nur um noch mal für wenige Sekunden meine Schwester im Arm halten zu können.

Ihr zeigen wie groß ihre Tochter geworden. Als es gongt komme ich aus meinen Träumen raus. Auf geht es zu Chemie. Wir bekommen unseren Test wieder den wir schon vor Drei Wochen oder so geschrieben haben. Keine Überraschung das ich eine Eins habe. Das Thema viel mir auch sehr leicht. 

Silent ScreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt