64:Raven

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Damian. Ferienhaus. Sex. Seit dem Morgen wo ich neben ihm aufwachte habe ich an nichts anderes mehr gedacht. Ich denke an nichts anderes mehr und es nervt mich. Ich weiß nicht wo das Problem ist. Ich verstehe es auch nicht. 

Ich hatte Sex mit meinem Freund. Mehr war es nicht. Aber dennoch meide ich ihn jetzt. Wieso ich das mache weiß ich auch nicht. Ich sprach mit Kyle darüber, aber er konnte mir auch nicht sonderlich viel helfen, er wollte bloß das ich zum Arzt gehe. Aber was soll ich beim Arzt wenn mir nichts fehlt? 

Ich habe mit Milo drüber gesprochen und bei ihm war es was anderes. Er hat mir zugehört, konnte mir aber auch nicht sonderlich helfen. Es war eben was anderes mit ihm und Damian. Schweigend laufe ich zum Einzelgespräch. 

Ich gebe dem Therapeuten die Hand und er stellt mir einen Tee hin. "Wie geht es dir?" Ich mache es mir Bequem. "Also das weiß ich nicht so genau. Es hat sich was geändert und ich weiß nicht ob das jetzt so gut ist oder nicht." 

Der Therapeut sieht mich an. "Erzähl weiter." fordert er mich auf. "Also ich war die Ferien Zuhause und eigentlich war alles gut, nur das ich nicht zufrieden bin. Weil ich fühle nicht wohl. Ich fühle mich fett, weil ich so schnell zu viel zugenommen haben und dann gibt es da auch noch die Tatsache das mich Damian's Mutter für schrecklich hält.

Dann auch noch das ich gerade nur an ein Thema denken kann und mich regt das auf. Weil ich nicht in den spiegel sehen kann. Ich fühle mich grauenhaft, hasse mich selber. Ich hänge jeden Spiegel ab, mich macht das Aggressiv auf mich selber wenn ich mich ansehe."

Mein Therapeut lächelt. "Wieso grinsen sie den so?" Er sieht mich an. "Weil wir jetzt da sind wo du eigentlich sein solltest. Was hat sich geändert in den Ferien?" Fragt er mich. "Ich hatte Sex mit Damian. Und mich macht das Wahnsinnig." Er nickt. 

"Wieso genau?" Ich sehe ihn an. "Genau das weiß ich nicht. Ich habe mit meinen Besten Freunden darüber gesprochen doch die wussten auch keine Antwort. Ich meine, ich hatte schon Sex. Da war es kein Problem, doch beim Damian ist das anders." 

Er nickt. "Kann es sein das du Angst hast." Ich sehe ihn an. "Wieso?" Er lacht leicht. "Weil du immer noch im Hinterkopf hast das er mal mit deinem Feind befreundet war und er auch früher mit sehr vielen Frauen geschlafen hat. 

Und vielleicht hast du Angst, da du es ihm jetzt gegeben hast, dass er dich fallen lässt." Ich sehe ihn an. "Das kann sogar sein." Ich überlege und komme irgendwie auch auf diese Lösung. "Du liebst ihn und diese Annahme ist nicht auszuschließen. Soll nicht heißen das er es wirklich macht. 

Aber wie ich schon mitbekommen habe, meidest du ihn. Du willst nicht das er dann gewinnt wenn er dich verletzt. Uns deshalb baust du eine Mauer auf und er versucht sie wieder einzureißen. Und das tut er immer und immer wieder, weil du ihn immer noch als Gefahr siehst."

Ich sehe ihn an, trinke meinen Tee. "Ich mache das nicht mit Absicht." Er nickt. "Das ist mir bewusst und ihm auch, aber wenn man es dir nicht sagt, wirst du es nicht ändern." Ich sehe ihn an. "Und wie soll ich es ändern?" Frage ich ihn. 

"Springe über deinen Schatten und spreche offen und ehrlich mit ihm. Und das so schnell wie möglich." Ich nicke. "Und was ist wenn er es nicht versteht?" Mein Therapeut setzt sich auf. "Das denke ich nicht. Zuerst mal trägst du immer noch seinen Ring, was heißt du kannst ihn nicht loslassen und wirst es auch nicht. 

Du bist manchmal wie jedes andere Mädchen. Die will genauso geliebt werden wie alle anderen auch. Und Damian ist ein Mensch der sehr Ehrlich ist. Er ist schon länger wieder hier, er entschied sich für dich und die Klinik und nicht für seine Familie. 

Silent ScreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt