34:Damian

441 13 1
                                    


Zwei Tage bin ich wach. Heute darf ich das erste mal Duschen. Ich fühle mich wie ein Opa. Meine Beine kann ich bewegen und sprechen geht auch schon wieder. Ich fühle mich nackt und ekelhaft. Ein Pfleger kommt rein und lächelt mich an. 

"So Damian, du darfst Baden." Ich sehe ihn an. Dann hilft er mir in den Rollstuhl. Laufen ist noch nicht so meins. Vorsichtig hilft er mir ins Bad. Alleine darf ich nicht sein. Somit lässt er mir ein Bad ein. Er bindet mir die Verbände ab und ich sehe das meine Wunden noch bluten. 

"Das wird noch ein paar Tage dauern und es wird auch wieder aufgehen wenn du deine Beine benutzt. Das ist normal." Ich nicke und er hilft mir in die Badewanne. Ein Zweiter Pfleger bringt mir meine Klamotten. 

Das Wasser ist schön warm. Der Pfleger lächelt. "Das machen alle. Das erste Baden nach dem Tage langen Bett liegen, da entspannen alle und finden das super." Ich lächle und er hilft mir beim Waschen der Wunden. 

Ich fühle mich mächtig gepeinigt. Mir ist das Peinlich das man mir helfen muss. Mir ist es unangenehm das man mir helfen muss, ich finde das nicht toll. Er hilft mir auch beim Haare waschen. Ich fühle mich wie ein Kleinkind.

Aber ich darf alleine Essen. Auch wenn es nur schon kost ist. Also Kuchen ist nicht und auch nicht was schwer im Magen liegt. Sie wollen das es langsam aber Stabil nach vorn geht und ich keine Rückschritte mache. 

"Wird sie bald aufwachen?" Mein Pfleger sieht mich an. "Das kann ich dir nicht sagen. Aber lange wird es nicht mehr dauern. Sie zeigt schon Anzeichen das sie aufwacht." Ich nicke und bekomme ein Handtuch gereicht.

"Darf ich heute neben ihr sitzen?" Der Pfleger nickt. "Ja, ich denke schon." Ich lächle und trockne mich ab. Dann bekomme ich eine Boxershorts gereicht und ziehe sie mir über den Arsch. Eine Ärztin kommt rein und kümmert sich um meine Wunde. Sie verbindet mir meinen Hals wieder und auch meine anderen Verletzungen.

Sobald sie nickt, hilft man mir in eine Jogginghose und ein T-Shirt. Ich trockne meine Haare ab und dann werde ich zurück ins Zimmer gebracht. Ich darf bei Raven bleiben. Ich bekomme auch mein Handy. 

Vorsichtig höre ich Musik und halte ihr Hand. Ich lächle, weil ich ihn endlich nah sein kann. Ich kann endlich ihre Hand halten und habe das Gefühl zu wissen was bei ihr los ist. Ich war auch in diesem Zustand und man hat sich beschützt gefühlt.

Man fühlte sich Sicher und behütet. Nicht so wie jetzt, dass man das Zimmer nicht verlassen darf, nicht allein aus dem bett darf oder nichts darf ohne das jemand neutrales dabei ist. Ich verstehe wieso sie es machen, aber nerven tut es dennoch. 

Eine Schwester bringt mir mein Essen und sie lächelt und stellt es mir in. Sie bleibt dabei und ich fange an zu essen. Ich höre einfach weiter Musik und denke an die Momente mit Raven. An ihre art und wie oft sie mich besucht hat. 

Das sie mir vertraut macht mich sehr glücklich. Ich esse in ruhe die Suppe und das Brot. Dazu bekomme ich ungesüßten Tee. Als ich fertig bin nickt die Schwester und lächelt, bevor sie das Tablett wieder mitnimmt. 

Ich halte einfach Raven's Hand und träume vor mich hin. Leise kommt Kyle rein. Heute morgen war schon Adam hier. Gesprochen haben wir nicht. Ich wollte nicht das er sich unwohl fühlt. Ich will auch nicht das er mich hasst. 

Ich versuche es zu meiden ihn anzusehen. Nicht weil er mich angst macht sondern weil ich angst habe das er mir den Kontakt zu seiner Tochter verbietet. Als Adam reinkommt lächelt er. "Ist schon Okay." Ich nicke und Kyle lächelt. 

Ich halte einfach die Hand von Raven und lächel vor mich hin. Sie fehlt mir, ihre Art fehlt mir und ihre Augen. Ich möchte das sie aufwacht und ich wirklich glauben kann das sie lebt. Nicht nur das es mir die Maschinen sagen, sondern das ich sehe das sie lebt. 

Silent ScreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt