Chapter 105.

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Taehyung

"Hey! Bleib stehen, Mr. Kim" hörte ich es auf einmal, weshalb ich im ersten Augenblick mit leicht geweiteten Augen stehen blieb, da ich die Stimme genaustens erkannte die versuchte, mich aufzuhalten, weiter zu gehen. Zudem hörte ich auch wie seine Schritte schneller wurden, beziehungsweise er anfing zu rennen, um mich einzuholen und auch bald schon hinter mir zu stehen.

Ich hatte keine Wahl, als mich zu ihm zu drehen und ihn anzusehen, wie Yoongi, Jungkooks bester Freund vor mir stand und mich atemlos, aber auch unglaublich wütend ansah. Aber ich konnte seinen Hass auf mich verstehen. Da ich heraus gefunden hatte, dass er durch meinen Bruder auch alles wusste, war es mir klar, dass er mich nicht mögen würde. Das hatte er davor auch schon nicht getan.

Und auch wenn ich ihn nicht weniger gerne mochte, war er Jungkooks bester Freund und vorallem in dieser Zeit an seiner Seite geblieben. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass ich derjenige wäre, zu dem der junge Mensch gehen konnte, sobald es ihm schlecht ging. Sobald er jemanden brauchte, aber ich war derjenige, der Schuld an seiner Situation war.

"Rennen sie bloß nicht weg. Auch wenn mir bewusst ist, dass sie das aufgrund ihrer Vampir Fähigkeiten sicher könnten. Wagen sie es ja nicht... Vor mir weg zu rennen. Am liebsten würde ich sie wirklich schlagen dafür, was sie Jungkook angetan haben" meinte er dann auch schon, doch ich hatte nichts anderes erwartet, musterte ihn nur seufzend und senkte meinen Blick ein kleines bisschen. Beziehungsweise sah zur Seite. Und auch wenn er Recht hatte und ich es einfach hätte, zu verschwinden in einer Geschwindigkeit, die er nicht einmal richtig wahr nehmen konnte, hatte ich nicht vor weg zu rennen.

Seokjin war nicht in der Nähe und da wir uns in einer eher abgelegenen Gasse befanden, weshalb es mich fast schon wunderte, dass er mich gefunden hatte, sah uns auch niemand.

"Ich kann deinen Hass auf mich verstehen, Yoongi. Aber ich kann nicht... Zu ihm zurück. Egal wie sehr ich das will" versuchte ich ihm zu erklären aber alles was ich an ihm erkannte war, wie er seinen Kopf ungläubig schüttelte und mit den Augen rollte. Er schien nicht nur sauer zu sein, fast schon auch etwas nachdenklich, was ich sehr gut erkennen konnte. Auch durch seine eindeutigen Gedanken.

"Mir ist es egal... Was du kannst und was nicht. Du wirst ihm seine Erinnerungen zurück geben. Du hast keine Ahnung, was du ihm damit angetan hast, Taehyung. Ich wünschte wirklich, du hättest ihn die letzten Tage gesehen. Wie sehr er sich selbst die Schuld gibt und dafür hasst, dass er sich nicht an die Person erinnern kann, die er liebt, dabei bist nur du der Grund, wieso er in all dem drin steckt" brummte er fast schon, doch versuchte sich zu beruhigen und atmete nach seinen Worten erst einmal tief ein und aus.

Aber ich wusste es. Zwar konnte ich seine Gedanken kaum lesen, da ich ihm dafür nicht nah genug war, aber schon an seinem Gesichtsausdruck hatte ich erkennen können, wie schlecht es Jungkook ging. Und es ließ mich Dinge tun wollen, die ich nicht tun sollte. Ich wollte ihn zumindest jetzt beschützen, nachdem ich zuvor darin gescheitert war und er deswegen seine Erinnerungen an mich verlieren musste. Ich hasste es selbst, was passiert war aber der Gedanke daran, was Seokjin tun würde sobald er heraus fand, dass ich ihm seine Erinnerungen wieder geben würde... Ließ mich nicht kalt.

Ich war so machtlos. Und mir wäre es egal, würde er mir etwas antun. Von mir aus konnte Seokjin alles mit mir tun, was er wollte aber ich hatte Angst um den Menschen, den ich liebte.

"Du weißt nicht wie sehr es ihm weh tut, dass er... Alles vergessen hat. Keine Nacht kann er richtig schlafen, weil er immer wieder Alpträume hat, an die er sich am Ende nicht einmal erinnern kann. Er vermisst dich, obwohl er keine Erinnerungen an dich hat. Du kannst dir nicht vorstellen... Was er deswegen durch macht. Also bitte... Ich... Mag dich vielleicht nicht besonders und du mich auch nicht, aber ich bitte dich auch nicht darum, es für mich zu tun. Sondern für ihn. Weil ich nicht weiß... Wie lange er das so aushält. Ohne sich... An etwas zu erinnern" bat er mich fast schon und klang selbst unglaublich hilflos.

Er war ein guter bester Freund. Wahrscheinlich der beste, den Jungkook sich wünschen konnte. Min Yoongi würde alles für ihn tun und das tat er auch gerade. Obwohl er wusste was ich war und was ich wohl alles in meinem Leben schon an schlimmen Dingen getan hatte, egal wie sehr ich seinem besten Freund weh getan hatte, er stand dennoch vor mir und hatte keinerlei Angst. Nur um seinen besten Freund, von dem ich wusste, dass er litt.

Ich wusste, wie sehr Jungkook unter dem litt, was ich getan hatte. Nur war es die einzige Lösung, die ich in diesem Moment gehabt hatte. Und auch jetzt war es gefährlich für mich, darüber nazudenken, ihm seine Gedanken zurück zu geben. Beziehungsweise war es gefährlich für ihn, da ich nicht wusste was Jin vor hatte zu tun, falls er es heraus finden würde.

Was er mit mir tun würde war mir gleichgültig. Ich würde für diesen Menschen sterben, wenn ich das müsste. Wenn ich ihn damit retten könnte, würde ich das. Aber so wie ich Seokjin kannte hatte er nicht vor, mir so weh zu tun. Sondern würde den jüngeren quälen.

Und doch wusste ich meine Antwort, je länger ich in die Augen des anderen sah, der solangsam fast schon die Hoffnung verlor.

"Gut. Ich... Kann dir nicht sagen, was danach passiert, wenn er sich wieder an mich erinnert, aber... Ich werde es tun. Und ihm all seine Erinnerungen wieder zurück geben. Nur müsst ihr beiden danach unglaublich vorsichtig sich sein. Jimin wird euch dabei helfen" erklärte ich, doch hörte genaustens wie erleichtert der Mensch vor mir keuchte und sofort all die Anspannung in seinem Körper verschwand. Er hatte vielleicht keine Angst vor mir aber Angst davor, was ich gesagt hätte.

Dabei wollte ich genau so sehr wie er, dass sich Jungkook wieder an mich erinnern würde.

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AHHHHH

Dangerous Desire // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt