Wenn mein Leben ein Film wäre, dann mit großer Wahrscheinlichkeit einer dieser absolut langweiligen Teeniefilme ohne ordentliche Storyline.
Wenn ich mit meinen Freundinnen die Cafeteria betrat konnte ich sämtliche Blicke auf uns gerichtet spüren und gingen wir gemeinsam die Schulflure entlang, könnte ich schwören ich lief in Zeitlupe. Und auch wenn das ziemliche abwertend klang, konnte ich mich nicht einmal darüber beschweren. Immerhin war ich beliebt, hatte gute Noten und durch die Firma meines Vaters hatten wir immer genügend Geld im Haus.Ich würde nicht die Hauptrolle in diesem Teeniefilm spielen, dies war meiner Freundin Liz vorbehalten, doch allein mit ihr befreundet zu sein, fühlte sich oft wie etwas ganz besonderes an. Die meisten hier kannten meinen Namen nicht einmal, ich war einfach nur Liz' Freundin. Eine von den coolen Mädchen. Eine die man zum Schulball einladen würde, um mit ihr gesehen zu werden.
Aber niemand sah die Taylor, die dahinter steckte. Und um einmal ganz ehrlich zu sein, konnte mir das gerade recht sein. So kam schon niemand auf den grünen Zweig, dass hinter der unaufälligen Mitläuferin Taylor ausgerechnet das Mädchen steckte, nach dem die Presse seit den Jahren in denen ich bei meinem Vater wohnte Ausschau hielt.
Glücklicherweise machte Dad ein großes Geheimnis aus mir und das nicht etwa, weil er mich nicht wollte oder sich für mich schämte. Er hielt mich geheim um mich in Sicherheit zu wissen, vor all den Gefahren die dort draußen auf mich lungern könnten, weil ich seine Tochter war. Das war zumindest, was er sich einredete.Noch dazu wusste ich beinahe sicher, dass es sich überall verbreiten würde wie ein Lauffeuer und dann stände ich vermutlich doch noch im Mittelpunkt. Und da gehörte ich wohl weiß Gott nicht hin. Ich war nur eine Nebenrolle. Und das würde sich definitiv ändern, wenn meine Mitschüler rausfänden, dass ausgerechnet ich Iron Man's Tochter war. Schwer zu glauben, doch tatsächlich die Wahrheit.
"Taylor! Hey, wir sind hier!", rief mir Liz durch die halbe Cafeteria entgegen, als ich mal wieder gedankenverloren durch die Halle lief und mir versuchte nicht anmerken zu lassen, wie unsicher ich alleine war.
Hätte ich wohl nur halb so viel Selbstbewusstsein wie mein Vater, würde mir einiges leichter fallen im Alltag, doch was das betraf kam ich viel mehr nach meiner Mum. Ganz allgemein würde ich behaupten, dass ich viel mehr von ihr hatte als von meinem Vater. Lediglich mein Aussehen kam mehr nach ihm und glücklicherweise hatte er mir ein gutes Stück seiner Intelligenz abgegeben, sonst würde ich in dieser Schule vermutlich untergehen.Die ersten Jahre meines Lebens, hatte ich mit meiner Mutter verbracht. Mein Dad hatte immer Kontakt zu mir und sich die größte Mühe gegeben so viel an meinem Leben Teil zu haben, wie es nur möglich war. Nur entsprach seiner damaliger Lebensstil nicht unbedingt dem Idealbild eines Vaters und er gab selbst zu, dass er damals noch nicht dazu imstande gewesen wäre, ein Kind groß zu ziehen. Noch dazu hatten meine Eltern sich bereits vor meiner Geburt wieder getrennt.
Trotzdem war ich immer unglaublich stolz behaupten zu können, dass mein Dad für mich da war, obwohl das zwischen meinen Eltern nicht funktioniert hatte, denn sowas schien absolut nicht der Normalfall zu sein. Immerhin hätte er sich auch einfach von uns abwenden und Mum ins offene Messer rennen lassen können.
Wieso er das nicht getan hatte, wurde mir erst bewusst, als der Krebs meiner Mutter diagnostiziert wurde. Durch die Art, wie er in dieser Zeit mit ihr und mir umgegangen ist, habe ich gemerkt, dass er sie wirklich geliebt hat und dass er auch mich liebte.
Es war eine harte Zeit und obwohl man als Kind jede Sekunde mit seiner Mutter genoss, wünschte ich mir im Nachhinein nur, dass sie damals schneller gestorben wäre. Es hätte ihr soviel Leid erspart. Ich wusste, dass sie sich nur für mich am Leben gehalten hatte und das machte mir nach wie vor große Schuldgefühle.Ich glaube sie konnte erst loslassen, als sie verstand, dass Dad bereit war, die Verantwortung für mich zu übernehmen. Wahre Helden gingen schließlich erst, wenn man sie nicht mehr brauchte.
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Darkest Nights | Peter Parker FF
FanfictionIch dachte ich sei nur eine Nebenrolle im Leben anderer. Ich dachte niemand würde mich wahrnehmen. Dabei brauchte es nur eine verhängnisvolle Party und nichts war mehr, wie es sein sollte. Plötzlich spielte ich die Hauptrolle. Eine Rolle, mit der...